Thailand Cannabisanbau Kickboxer

Ein deutscher Kickboxer ist in Thailand wegen Cannabisanbau verhaftet worden – ist der Hanf nicht eigentlich legal im Land des Lächelns auch beim Growing? (Bild von Sasin Tipchai auf Pixabay).

Ein Sportler aus Brandenburg wurde gerade von thailändischen Behörden festgenommen – der Vorwurf lautet auf unerlaubtem Cannabis Growing und auf Dealerei mit Marihuana! Die Meldung kommt auf zweierlei Gründen ein wenig überraschend, da zum einen das Land des Lächelns bekanntlich die Freigabe von Gras begonnen hat und weil zum anderen wegen der Coronavirus Pandemie eigentlich gar keine Ausländer ins Land dürfen. Offenbar ist der in Thailand wegen Cannabisanbau verhaftete Kickboxer eine Art Dauertourist und den hat Berichten zufolge vor allem der weltweit von Behörden durchgedrückte Lockdown gelangweilt. Wenn die Walking Street in Pattaya geschlossen ist und die Generäle in der Regierung vor allem auf reiche Chinesische Touristen schielen in ihrer grenzenlosen Gier, dann kann auch in den Tropen schon mal Resignation auftreten und wegen der dazu unübersichtlichen Lage in der nationalen Drogenpolitik begann der deutsche Hanfbauer mit der Indoor Aussaat feinster Hanfsamen.

Im Goldenen Dreieck wächst nicht nur Hanf…

…sondern auch ein guter Teil der weltweiten Opiumproduktion wird dort verantwortet, so dass thailändische Behörden gerne mal auf Razzia und Streife gehen im Norden des Landes. Der wohl in Chiang Mai lebende Deutsche fiel aber auf durch den Verkauf von Cannabis im Internet. Das Darknet war ihm wohl zu fein oder zu kompliziert und schnell kamen die Cops auf die Schliche des fleißigen Hanfverkäufers und Grasbauern. Bei der Durchsuchung seiner Bude fand man 13 Hanfpflanzen, die durch Indoor Growing mit Lampen und allen Schikanen in insgesamt vier Gewächshäuser sprossen. Auch getrocknetes Marihuana, fertig zum Verkauf wurde gefunden.

Coronavirus zerstört Existenzen: Strenggenommen ist der Boxer gar nicht selbst schuld am Dealen, der eigenen Angaben zufolge in Deutschland sogar Titel gewann. Vielmehr wütet der fiese Virus aus Wuhan natürlich auch in den Tropen und viele Leute werden arbeitslos – Thai Boxen vor voller Arena ist vorerst nicht denkbar und so wurde der Kiffer arbeitslos. Weil die Sonne immer scheint, es warm ist und die Legalisierung von Cannabis großes Thema in den thailändischen Medien, entschloss man sich zum Handel mit Gras, was ausgerechnet durch einen verdeckten Ermittler per Probekauf aufgedeckt wurde. Bis zu fünf Jahre Knast dürften wohl warten, aber wenigstens nicht die Todesstrafe – aber was ist eigentlich mit der von den Thai Generälen vollmundig verkündeten Freigabe? 

Cannabis Legalisierung in Thailand nur für Einheimische!

Passgenaue Hanfmedizin, neue Präparate auf Basis von Marihuana, ja sogar ein ganzes Cannabis Krankenhaus hat man in Thailand errichtet und die Behörden wünschen sich eine gesündere Bevölkerung durch die heilsamen Effekte aus der Graspflanze. So ist erlaubt, zu Hause ein paar wenige Spots Hanf entweder per Outdoor Growing oder Indoor Growing zu züchten für den Eigenbedarf und dafür die passenden Seeds ohne lästige Polizeikontrollen aussäen zu können. Regelmäßig wird konfisziertes Cannabis nicht verbrannt oder heimlich aus der Asservatenkammer von korrupten Cops verkauft, sondern der offiziellen Produktion rund um Hanftherapien zur Verfügung gestellt. Das beschlagnahme Gras vom deutschen Kickboxer wird ziemlich sicher zu Öl mit THC verarbeitet und dann armen, bedürftigen Leuten zum Kurieren einer Vielzahl von Leiden gegeben. Solche Programme hat Thailand nun seit gut anderthalb Jahren am Start und es ist ein bisschen erstaunlich, dass man nicht konsequenter vorgeht und die Legalisierung auch für Touristen ausdehnt.

König, Buddha, Militär: Plus der schnöde Mammon US-Dollar sind in Thailand wichtige Konstanten und in diesen Tagen demonstrieren Studenten unablässig gegen die absurde royale Verehrung eines Monarchen, der sich bekanntlich den größten Teil des Jahres mit seinen Konkubinen bei uns in Bayern im komplett gemieteten Fünfsternehotel herumräkelt. Nicht sehr hilfreich für die gespaltene Heimat und so gehen die Proteste natürlich auch pro Cannabis, erzählen uns Bekannte in der Region, weil Hanf als Symbol für Befreiung und Selbstbestimmung gilt, ganz im Gegensatz etwa zum Alkohol. Trinkorgien freilich liebt der König Rama X. und deshalb wohnt er ja auch in Bayern, wo Markus Söder solche halb exilierten Potentaten gerne beheimatet und vielleicht auch mit kostenlosem Weißbier bewirtet – aber nur so lange die Maske richtig sitzt! Mal schauen, was der Kickboxer für das Cannabis anbauen bekommt im Land des Lächelns, wir werden berichten. Ein Freispruch wäre ein Signal pro Hanf Freigabe und das würden selbstredend auch die protestierenden Studenten unterschreiben. Aber ob das die Soldateska in der Regierung auch so sieht?