Drogenhunde

Wissenschaftler aus Polen haben sich mal angeschaut, wie gut eigentlich Drogenhunde Haschisch und Marihuana erschnüffeln können und welche Faktoren das beeinflussen. (Bild von Wolfgang van de Rydt auf Pixabay)

Manchmal hat die Polizei bei ihren Gängeleien gegen Kiffer und Hanfpatienten auch einen Hund dabei zum Erschnüffeln von Cannabis. Die Hunde finden dann auch meistens Hanf, soweit vorhanden, und wir haben dazu mal eine neue Studie gecheckt. So gibt es durchaus Faktoren, die verwirren die feine Nase der Vierbeiner beim Drogen Check und vor allem die Umgebung wie auch die Rasse selbst haben hier Einfluss. Können wir daraus irgendwas lernen, um das Päckchen Gras oder den bekanntlich stark duftenden Haschisch künftig besser zu verwahren?

Eine bewährte Methode, auch beim Rapper Jay-Z: Der hatte mal einen Song am Start mit den „99 Problems“ und dabei geht’s um die Verkehrskontrolle und den rassistischen Polizisten. Angehalten und nach Cannabis befragt erzählt der Rapper von den Anmaßungen der Cops, die durchsuchen wollen, aber rechtlich das nicht so einfach dürfen – und die dann auch gleich noch den K-9, das sind in den USA die Polizeihunde, ordern für das möglichst umfassende Durchstöbern des Autos. Vor den Dogs mit der Drogennase, so die Message, sollten Kiffer sich fürchten – aber wie gut sind die nun wirklich?

Studie aus Polen im Fokus

Die polnische Akademie der Wissenschaften, das klingt so schön sozialistisch, hat ein Department für die Erforschung von tierischem Verhalten und dessen Wissenschaftler haben die feinen Nasen unter die Lupe genommen. So wird Cannabis wohl „nur“ in gut 88% der Fälle entdeckt und auch wenn die gut 10% Fehlerquote nicht viel klingen, ist das schon in der Praxis für viele nicht entdeckte Hanf-Schmuggeleien gut. Bei 5% der Tests brauchten die Drogenhunde schlicht zu lange und endlose Versuche und bei 7% wurde gar nichts entdeckt.

Besonders wertvoll für die Anti-Hanf Polizei sind demnach Deutsche Schäferhunde. Terrier hingegen, die in vielen Ländern wegen der geringen Körpergröße beim Schnüffeln zum Einsatz kommen, sind nicht so gut wie vielleicht gedacht! Am besten finden die Drogenhunde das Cannabis in abgeschlossenen Räumen, während draußen wohl viel zusätzlicher Geruch die Nase stört. Allerdings spielt es keine Rolle, ob die Hunde ein Zimmer schon besser kennen oder direkt vor Ort neu anfangen zu schnüffeln – die Erfolgsquote ist hier ähnlich. Am schwierigsten ist zudem die Suche im Auto, wo nur gut 60% der Hunde in den untersuchten Tests erfolgreich abschnitten.

Welche Faktoren können die Hundenase bei Cannabis beeinflussen?

Drogenhunde bei der Polizei finden auch Spuren von Gras, selbst wenn dieses gar nicht mehr vorhanden ist im Koffer oder im Portemonnaie. Dabei steht Cannabis und hier vor allem Haschisch im Mittelpunkt. Ein bekannt-starker Duft bleibt offenbar auch Stunden und sogar bis zu einem Tag nach dem Entfernen in der Luft hängen, was die Hunde zu 100% erschnüffeln! Selbst nach zwei Tagen schlugen die Dogs noch an. Wenn ihr also aus den Niederlanden Hasch mitbringt nach Deutschland, dann ist das illegal und wird bei einer Kontrolle auf der Autobahn mit Drogenhunden wahrscheinlich entdeckt.

Immerhin sind solche Tiere neutral und wählen nicht nach rassistischen oder sozialen Kategorien aus. Und sie sind gut – Hanf wird wie oben beschrieben relativ sicher entdeckt. Die Studie sagt uns auch, dass wir die Hunde und ihre feinen Nasen kaum bestechen können – wenn Ihr also mal von den Polizisten befragt werdet nach Gras im Auto und ihr habt wirklich was dabei, dann wird das ein gegebenenfalls angeforderter Vierbeiner sehr wahrscheinlich finden, egal ob ihr hunderte Duftbäume an den Rückspiegel hängt oder euer Gepäck mit Chanel No. 5 eindieselt.