Bierbrauer Cannabis-Markt

Wie lassen sich Bier und Cannabis künftig auch für deutsche Brauunternehmen gewinnbringend kombinieren und lohnen sich solche Mischgetränke überhaupt? (Bild von Mabel Amber, still incognito… auf Pixabay)

Seitdem der Regenwald abbrennt in Brasilien, gucken viele Krombacher-Fan in die Röhre – die hatten ja jahrelang vorgeblich einen Kasten nach dem anderen zugunsten der Flora und Fauna in Südamerika ausgetrunken. Nun ist diese Werbemasche also weg und möglicherweise entdecken die großen Marken, gebraut nach deutschem Reinheitsgebot, schon bald Cannabis als Genussmittel und beteiligten sich wie das bereits in den USA geschieht. Dort investieren Getränkeriesen Milliarden Dollar in Beteiligungen – und auch hierzulande gibt’s trotz der stumpfsinnigen Anti-Hanf Politik bereits vielversprechende Ansätze.

Hanf und Bier als optimale Kombination?

Für viele Kiffer und Genießer ist das Pils das erste Getränk der Wahl zum Joint und Vaporizer und erst vor kurzem hatte Oettinger als großer deutsche Bierbrauer ein Getränk mit Hanf auf den Markt gebracht. Natürlich steckt Nutzhanf drin und der Grenzwert beim THC beträgt 0,2%, so dass niemand von diesem Gebräu breit und besoffen werden kann. Ohnehin haben Produkte aus industriell angebautem Cannabis mit dem erwähntem Grenzwert Hochkonjunktur – CBD-Öl beispielsweise ist bereits jetzt ein Klassiker der Naturheilkunde, hilft beim körperlichen Entspannen und deshalb ungemein erfolgreich.

Wir Deutschen sind beim Biertrinken ohnehin vorne mit dabei, was allerdings auch ein Grund ist für die noch ausstehende Legalisierung von Haschisch und Marihuana: Politiker wie Spahn, Merkel und Söder setzen auf die Bierlobby und deren Furcht vor einem neuen Genussmittel, so dass Alkoholvergiftungen quasi als Ausweis von Tapferkeit betrachtet werden – Kiffen hingegen ist wahlweise Todsünde oder verachtenswert, auf jeden Fall aber ein schweres Verbrechen laut dieser Logik.

Lassen sich die Bierbrauer die Umsätze beim Cannabis entgehen?

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Radeberger Gruppe Geld in die Hand nimmt und sich auch in Übersee beteiligt – oder ist der politische Druck hierzulande noch zu hoch? Cannabis ist ein boomender Markt, zumal auch immer mehr Jugendliche sich gegen Schnaps und Wein und für den Hanf als Genussmittel Nummer 1 entscheiden. Auch forschen pfiffige Unternehmen an den Aromastoffen von Cannabis, entwickeln Geschmacksprofile und vieles mehr, was mit der herben oder körnigen Note beim Bier bestens zusammenpassen kann.

Zurzeit schätzen Experten den Hanf-Markt in Deutschland auf etwas mehr als 100 Millionen Euro im Jahr, das betrifft nur legales Gras und meint die auf Rezept erhältliche Cannabismedizin. Durch das erwähnte rauschfreie CBD-Öl und Produkte aus Nutzhanf vervielfacht sich diese Zahl gerade und bei einer weiteren Öffnung durch die Politik könnten zweistellige Milliardenbeträge eingefahren werden mit Haschisch und Marihuana Made in Germany! Ob sich das die Bierfirmen entgehen lassen oder gibt’s wie beim zitierten Hanf-Pils von Oettinger schon eine Trendwende in einem Markt, der quasi seit Jahrhundert nur Hopfen und Malz als Zutaten akzeptiert hat?