Cannabis Konsum Blutdruck

Aus Großbritannien kommt eine große neue Studie zum chronischen Cannabis Konsum, der bei den meisten Kiffen den Blutdruck sinken lässt (Bild von Adriano Gadini auf Pixabay).

Chronische Kiffer dürften laut Forschung weit seltener von Herzinfarkt und Krankheiten betroffen sein, die gemeinhin durch Bluthochdruck verursacht werden. Eine neue Studie zeigt, wie Cannabis Konsum den Blutdruck dauerhaft senkt und so Entlastung für Arterien bis Kapillaren bringen kann. Die Daten von mehr als 90.000 THC Usern wurden analysiert und laut Wissenschaft profitieren vom Kiffen mehr Frauen als Männer. Experten ordnen die neue Untersuchung als Meilenstein ein für das bessere Verständnis von Haschisch und Marihuana durch Mediziner, schließlich sind auch bei uns viele Ärzte nicht sicher wie es um potentielle Risiken für das Herz-Kreislauf-System bestellt ist.

Kiffen, Geschlecht und kardiovaskuläre Effekte durch THC

Bisher gibt es mit Blick auf den Umfang und besondere Fragestellungen keine vergleichbare Cannabis Untersuchung zum Blutdruck. Die neue Studie zeigt Unterschiede beim Druck in den Arterien durch Hanf Produkte bei Männern und Frauen und berücksichtigt für eine möglichst hohe Aussagekraft mehr medizinische Daten als vergleichbare Analysen. Offenbar haben Cannabinoide der Hanfpflanze wie THC nicht nur weniger Risiken für das Herz und den Blutdruck als allgemein angenommen, sondern können zusätzlich auch für gesundheitliche Vorteile sorgen. Ein hoher Blutdruck ist nun mal sehr häufig die Todesursache beziehungsweise der Grund für Herzprobleme, egal welche Geschlechter davon dann betroffen sind.

Während chemische Mittel oft Nebenwirkungen etwa auf innere Organe haben, kommt das Cannabis vergleichsweise gut verträglich daher und ist wohl nicht ganz zufällig auch generell als uraltes Heilmittel weltweit im Einsatz.

Entsprechend bereinigt dürften die Daten einen ganz guten Gesamtüberblick zum häufigen, lebenslangen Cannabis Konsum und dessen Risiken liefern. Diagnose, Prävention und Therapie von chronischen und kardiovaskulären Krankheiten bei Männern und Frauen könnten durch Hanf wie dessen Inhaltsstoffe profitieren. Um hier für mehr Genauigkeit zu sorgen und Fake News über den Einfluss vom Kiffen auf die Herzgesundheit künftig zuverlässiger zu vermeiden, wurden bei der Studie mehr als 60.000 befragte Patienten nicht berücksichtigt. Die nahmen zum Beispiel noch andere Blutdrucksenker oder auch Antidepressiva, die bekanntlich für eine Verzerrung beim Blutbild sorgen. Auch bereits vorliegende Herzprobleme dienten als Ausschlussgrund.

Chronischer Konsum von Cannabis als Blutdrucksenker?

Wer einen Infarkt erlitten hat ist immer ein Risikopatient und sollte beim Kiffen natürlich entsprechend Umsicht üben. Für die Studie nahmen sich die Forscher sowohl den systolischen wie diastolischen Blutdruck der Patienten heran. Ersterer betrifft den Druck in unseren Arterien wenn das Herz schlägt und letzterer erfasst diesen Wert zwischen den einzelnen Schlägen, was sich problemlos auch zu Hause mit einem simplen Blutdruckmessgerät selber checken lässt. Zugleich gaben die Probanden bei der Befragung Auskunft zum Cannabis Konsum und wurden in Vergleichsgruppen unterteilt. Ehemalige wie aktive Kiffer fanden Eingang in die Analyse und die Wissenschaftler trennten zwischen dem Gebrauch von Haschisch und Marihuana nach Tagen pro Woche und Monat.

Systolisch, diastolisch und auch beim Puls selber zeigte sich vor allem bei den Dauer-Kiffern ein Absinken vom Blutdruck. Frauen profitieren etwas mehr als Männer. Nach Ansicht der Forschung ist die Studie zwar kein abschließendes Urteil über den Zusammenhang von Cannabis Gebrauch und Druck in den Arterien, lässt sich aber dank des Umfangs und der Berücksichtigung von längeren Zeiträumen sehr wohl als wertvolle Handhabe für Mediziner werten. Selbstversuche mit Medizinalhanf und Cannabis auf Rezept sind trotzdem nicht für jedermann uneingeschränkt zu empfehlen und auch die Cannabinoide selbst spielen als Wirkstoffe beim Kiffen scheinbar eine große Rolle für die Auswirkungen auf unser Herz-Kreislauf-System.

Kardiovaskuläre Wechselwirkungen von Hanf und Alkohol

Ähnliche Studien haben sowohl das nicht berauschende CBD wie auch das psychoaktive THC als blutdrucksenkende Substanzen gezeigt und dem schließt sich die frische Analyse an. Sogenannte vasorelaxierende Effekte bedeuten ein Absinken vom Druck im Blut und dabei könnte das THC auch unterschiedliche Wirkungen zwischen zentralen wie peripheren Eigenschaften der Arterie haben, was derzeit intensiv erforscht wird. Plötzlich mit dem Kiffen aufhören führt aber nachweislich zum Ansteigen vom Blutdruck, der zudem besonders durch das Trinken von Alkohol erhöht ist. Spannend ist hier die Frage nach entsprechend vorteilhaften Wechselwirkungen von Cannabis und alkoholischen Getränken. Können etwa chronische Trinker explizit durch Cannabinoide die Risiken von Schnaps und Bier vielleicht reduzieren?

Innere Medizin und Cannabis als Heilmittel in der Kardiologie

Auch die größte Studie kann nicht alle Aspekte von Hanfkonsum und Blutdruck erfassen. So fehlen beispielsweise konkrete Untersuchungen zu den einzelnen Wirkstoffen im Detail und die Daten berücksichtigen weder das Lebensalter noch die Ethnie der im mittleren Alter befindlichen Probanden. Ein großer Vorteil ist aber der enorme Umfang dieser Stichproben zum Cannabis Konsum, der bekanntermaßen in immer mehr medizinischen Fachbereichen eine Rolle spielt.

Ob sich Grasblüten als Heilmittel auch für die innere Medizin eignen und ob die Kardiologen in Zukunft Cannabinoide als Option für entsprechende Behandlungen empfehlen dürfen, lässt sich derzeit noch nicht sagen.

Dafür braucht es nach Ansicht der Wissenschaftler weitere Längsschnittstudien und Daten sowohl von Patienten mit Bluthochdruck wie auch der allgemeinen Bevölkerung. Vorsichtig optimistisch ist der Ausblick aber auf jeden Fall angesichts einer Datenlage, die schon recht eindeutig nachweist wie sich gerade chronisches Kiffen auf unseren Blutdruck auswirkt. Die künftig verstärkte Verwendung von Cannabis als medizinische Praxis in der Kardiologie lässt sich daher noch nicht prognostizieren, aber zumindest denkbar ist das mit Blick auf die neusten Daten allemal.

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