Namen Hanfsorten

Wie bekommen all die tollen Hanfsorten eigentlich ihren Namen? Steckt dahinter kluges Marketing oder einfach nur die berühmte Kreativität von Kiffern? (Bild von chuck herrera auf Pixabay).

Mag sein, dass der Anbau von Cannabis in Deutschland noch illegal ist, aber viele Menschen pfeifen auf diese grotesk gescheiterte Verbotspolitik und bestellen sich Hanfsamen im Internet. Dabei fallen immer wieder äußerst pfiffige und lustige wie absurde Namensgebungen auf. Von Donkey Butter über Strawberry Cough bis zu Doomsday und so weiter ist praktisch alles vorhanden, was Popkultur und Hanfwirtschaft zumindest beim Kiffen verbindet. Aber wie kommen die Hanfsorten zu ihrem Namen und wer legt das eigentlich fest? Wer Seeds klont und kreuzt wie einst Gregor Mendel hinter den Klostermauern und dabei einen neuen Strain züchtet, der hat das Recht auf die Titulierung. So haben wir Jack Herer als berühmte Sativa-Pflanze, benannt nach einem Schriftsteller, und wir haben Willie Nelson als Cannabissorte zum in die Erde stecken! Und dann gibt’s noch die neuen CBD-Hanfsamen. Werfen wir also mal einen Blick hinter die Kulissen der Namensgeber für Haschisch und Marihuana.

Kompliziert oder kinderleicht?

Sicher gibt’s die Vorstellung, dass in einer Cannabis Zuchtbude die Grower zusammenhocken und sich über die Bezeichnung streiten, aber meistens ist das eher simpel. Zumindest in Kanada wird die Namensgebung von der Hanf Industrie übernommen in vielen Fällen und grundsätzlich orientiert man sich dabei an

  • Geruch
  • Aussehen mit besonderen Farben
  • Geschmack
  • Herkunft
  • Besonderheiten des Züchters.

Einige Hanfbauern kreuzen gezielt, damit neue Sorten und damit praktisch ein White Label für Cannabis entsteht, das sich dann entsprechend titulieren lässt. Auch werden vorhandene Hanfsamen umbenannt, neu gemixt, nicht selten mit terminologisch recht ausgefallenen Kreationen. Und sogar die Kunden können mitmischen durch Rezensionen und Bewertungen zur Wirkung, Optik, Vielseitigkeit, was dann nach einer Weile sich zu einer allgemeinen Bezeichnung aufwertet. Ab und zu führt das aber auch zu zwei identischen Marihuana Sorten mit verschiedener Bezeichnung und beim Cannabis kaufen sind manche Kunden und auch Verkäufer verwirrt.

Proprietäre Sorten: Das sperrige Wort ist enorm wichtig für den Namen der Seeds. Gemeint ist der ständige Bezug zum Produzenten und den anderen im Haus befindlichen Hanfmarken. Die Hanfbauern sind dann frei in der Namenswahl, verwenden aber eine Art Exegese etwa der Cannabiseltern. Deren Aussehen spielt eine Rolle und nur wenn ein wirklich einzigartiger Strain gezüchtet ist, gibt’s einen komplett neuen Namen. Die Besonderheiten werden berücksichtigt, so dass eine Grassorte mit besonders glitzernden Trichomen wie bei einer Schneedecke dann auch Attribute wie Kristall oder frostig zugewiesen bekommt.

Die Gestaltung der Hanf Namenspalette

Selbst große Hersteller, die als Cannabis Aktien fungieren an der Börse, kreieren neue Namen nur, wenn das auch marketingmäßig Sinn macht. Seeds wie Blue Dream beispielsweise sind enorm bekannt und extrem populär, was eine Neubezeichnung nicht erforderlich macht bei entsprechenden Züchtungen. Es wird an Empfindungen beim Kiffen und dem Konsumieren der Hanfmedizin appelliert wie zum Beispiel offen, frei, losgelöst oder erneuert – wir könnten diese Adjektive endlos fortsetzen. Viele Firmen nehmen Benennungen von Cannabis sogar wieder zurück und besinnen sich auf altbekannte Titel. Wer Super Lemon Haze möchte mit dem Zitronenaroma, der ist skeptisch wenn Sorten wie Zest Qwest auftauchen, egal wie intensiv der Budtender oder in Deutschland der Dealer das vielleicht bewerben mag.

Auch die Politik mischt mit: In Kalifornien wurde die Namensgebung „Ice Cream Cake“ für einen Strain verboten von den Behörden mit Verweis auf Restriktionen in der Werbung zum Schutz von Kindern. Besondere Kreativität ist deshalb auch ein Risiko für die Cannabisbauern und Züchter und was immer geht sind die seit Jahrzehnten bekannten Namen von der Straße – Kush geht immer, gerne auch mit einer auf die Besonderheiten hinweisenden Ergänzung. 

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