Freigabe von CannabisSeit Jahrzehnten schon ist Amsterdam die Welthauptstadt der Kiffer und sind die Niederlande das Sehnsuchtsziel vieler Cannabis Smoker, doch im Grunde genommen sind all die Coffee Shops und rechtlichen Grauzonen stets unverändert geblieben. Auch heute weiß kaum jemand, dass die Betreiber der Haschisch und Marihuana Cafés, wenn wir es mal so nennen wollen, rechtlich betrachtet zwar Cannabis verkaufen, aber eben nicht erwerben und das führt zu einem ständigen Spagat zwischen Angebot und Nachfrage. Jetzt aber könnte sich wirklich grundlegend etwas tun, denn die Regierungspartei höchstpersönlich steht vor einem entscheidenden Umbruch.

Mark Rutte und die weichen Drogen

Der Regierungschef Mark Rutte, zugleich Chef der Volkspartei für Freiheit und Demokratie VVD, stand jüngst einer Abstimmung vor, die den Mitgliedern die Frage nach einer umfassenden Freigabe von Cannabis stellte. Mehr als 80 Prozent stimmten für einen klügeren, umsichtigen Umgang mit weichen Drogen und das ist zweifellos ein großer Fortschritt. Die VVD war immer gegen eine Lösung der Coffee Shop Frage, ließ das Ganze links liegen und es blieb bei der nervig ungelösten rechtlichen Situation. Kunden wie Verkäufer von Gras in Holland sind ständig dieser Willkür ausgesetzt, doch das soll sich nun ändern.

Cannabis im Vergleich mit Alkohol und Tabak

Bei dieser Gegenüberstellung braucht es keine Studien und Forschungsberichte, schließlich weiß jeder, dass alle Rauschmittel im engeren Sinne bei übermäßigem Gebrauch Schaden anrichten. Den Mitgliedern der VVD ist nun endlich klar geworden, dass hier ein Widerspruch besteht und es ist ja auch absurd, genauso in Deutschland, dass wir uns 10 Flaschen Korn holen können in der Kaufhalle, aber kein Gras! Aus diesem Grund wollen die Mitglieder und ihr Parteichef nun eine intelligente Lösung und es ist kaum vorstellbar, dass dies in ein umfassendes Verbot von Hanf in Holland mündet.

Im Gegenteil – eine vollständige Freigabe von Cannabis zeichnet sich ab! Kontrollierte Verkaufsstellen, Coffee Shops, eine sensibilisierte Öffentlichkeit, das alles ist ja in den Niederlanden schon vorhanden und der Schritt zur Freigabe von Cannabis, zum unkomplizierten Kauf und Verkauf, scheint nicht mehr weit. Das Jahr 2017 wird deshalb auch in unserem Nachbarland für alle Kiffer ein entscheidendes, denn die Parlamentswahlen im Frühling werden zu einer Lösung der Herausforderungen rund um Haschisch und Marijuana führen. Die meisten Parteien sind ohnehin für einen unkomplizierten, straffreien Umgang und vor allem die große VVD sperrte sich zuletzt gegen Vorschläge. Ein bißchen ist das vergleichbar mit der CDU in Deutschland, aber Mark Rutte scheint weit flexibler und vor allem realistischer als Angela Merkel, die keine Gelegenheit auslässt, Cannabis als Teufelszeug zu verunglimpfen.