Cannabis Aktien KW50

Berühmte Schauspielerinnen, Mexiko und das Repräsentantenhaus in den USA konnten Cannabis Aktien in der KW50 nicht so richtig anschieben (Bild von Lorenzo Cafaro auf Pixabay).

Die meisten Cannabis Aktien konnten in der KW50 keinen Boden mehr gutmachen und vielleicht haben die Anleger angesichts der zwar positiven, aber wenig entscheidenden Nachrichten rund um den Hanf so kurz vor Weihnachten auch ein paar Buchgewinne versilbert. In den Wochen zuvor waren die Gras Papiere an der Börse ja explodiert, weil Joe Biden bald Präsident ist und der in puncto Cannabis nutzlose Trump endlich das Weiße Haus verlässt. Zugleich lauern die Investoren nun wieder auf mögliche Übernahmen, weil einige Blue Chips, das sind die größten Player im Hanfbusiness, durchaus Cash haben in der Kasse und wir sind gespannt, wo welcher Einstieg gelingt. Cannabinoide in ihrer Vielfalt werden medizinisch immer wichtiger und in 2021 könnte ein Durchbruch gelingen in der Entwicklung personalisierter Hanf-Therapien. Außerdem brauchen alle Staaten dieser Welt außer Deutschland, wo man fleißig Schulden macht, neue Ideen für Wirtschaftswachstum und viele Länder wollen auch etwas gut machen nach den Politik Exzessen der letzten Monate, Lockdowns und dem Zwang durch ein Stück Vlies zu atmen an der frischen Luft. Allerdings hat auch die Bundesrepublik aktuell einen Star am Himmel der Cannabis Aktien – was uns dann doch nicht bloss ein bisschen überrascht hat, zugegeben!

Aktuelle Entwicklungen

Die USA gehen schneller voran und deutlicher bei der Legalisierung von Hanf als jemals zuvor. So stimmte das Repräsentantenhaus für die Freigabe und zwar bundesweit, was zwar im Senat wohl wieder hängen bleibt bei den republikanischen Cowboys, aber die Richtung stimmt – weil im ganzen Land die Leute verstehen, dass eine faire und umsichtige Drogenpolitik beim Gras mehr bringt als die Methoden der CDU/CSU, ist nun eine große Mehrheit für Haschisch und Marihuana. Joe Biden wird da gar nicht drum herum kommen, zumal jetzt selbst konservative Staaten mit den großen Viehweiden und viel Whisky in der Pulle dieser Entwicklung zustimmen wie zum Beispiel South Carolina mit der gerade erfolgten Entscheidung, zumindest den Hanf auf Rezept als Medizin zu erlauben.

Mexiko hingegen hat die lange debattierte und vom Obersten Gerichtshof des Landes schon seit Jahren per Urteil geforderte Freigabe beim Cannabis mal wieder verschoben. Obwohl den Senatoren erst im November in großer Mehrheit zustimmten, entschied sich eine andere Kammer zur Verschiebung – versucht dort die Mafia, versuchen die Drogenkartelle die Durchführung zu verhindern, weil ihnen bei Gras legal das Geschäft mit den Kifern verloren geht? In jedem Fall macht sich die Regierung ähnlich lächerlich wie bei uns die sogenannte Große Koalition unter Angela Merkel, aber immerhin diskutieren die Mexikaner und debattieren, was in Deutschland mit aller Macht verhindert wird.

Und dann war da noch der Einstieg der Nicole Kidman in das Business mit Hanfkosmetik. Gut, das hat weniger Einfluss auf die Kurse von Gras Aktien an der Börse, aber die Anleger sehen sehr wohl hin, wenn sich nun selbst Superstars engagieren für Cannabinoide als einem aufstrebenden, stark wachsenden Markt rund um Wellness, Medizin und ein legal betrachtet völlig neues Genussmittel. 

Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien

Maximal im einstelligen Prozentbereich haben die Aktien mit Hanf als Geschäftsmodell in der KW50 verloren und das gilt sowohl für Cannabis Made in the USA wie auch aus Kanada. Wie eingangs erwähnt gab es nicht den großen Ausverkauf, sondern mal wieder ein bisschen bröckelnde Kursmarken, die aber in vielen Fällen weiterhin über einem Level pendeln, das im Jahr 2020 lange unterboten blieb, dann aber im Zuge Rallye nach der Wahl des Joe Biden durchbrochen wurde. Rein technisch betrachtet sind das also Unterstützungen im Chart, die sicher nicht wenige Investoren für einen Wiedereinstieg nutzen werden. Das zeigt uns der Blick auf das Handelsvolumen, das bei solchen Marken immer zulegt und dadurch auf größere Kaufbereitschaft hinweist.

Ausgewählte Aktien im Überblick

  • Canopy Growth: Obwohl die Kriegkasse dank diverser Beteiligungen wohl noch nicht leer sein dürfte, sehen sich Canopy Growth gezwungen, sowohl Produktionsanlagen zu schließen wie auch Leute zu entlassen – Cannabis als Business ist weiter von Staatshilfen ausgenommen in Kanada und so fiel der Kurs auf knapp über 21 Euro ab.
  • Aurora Cannabis:  Etwas mehr als acht Euro kostet Aurora Cannabis und bis auf ein paar sowohl wohlwollende wie auch abwerten Berichte von Analysten ist nicht viel passiert. Das Hanf Papier aus Kanada schwankt recht auffällig unter neun Euro und einige Leute meinen, das könnte auch wieder schnell nach unten gehen wenn keine positiven News kommen.
  • Tilray: Auch hier ist das Unternehmen charttechnisch gesehen in wildem Fahrwasser, weil Tilray schon paar mal versuchten, wieder dauerhaft über den Bereich zwischen 6 und 8 Euro zu kommen, doch wirklich jedes Mal scheitern. Es gibt also noch keine Anschlusskäufe für den erhofften Anstieg und wer long gehen will bei dieser Firma, also kaufen und nicht mit Leerverkäufen Geld verdient, der wartet wohl besser auf echten Profit, ausgewiesen und nachlesbar in einem der kommenden Quartalsberichte.
  • Aphria: Ähnliche Lage, so gut wie keine Neuigkeiten und der Liebling vieler Kleinanleger Aphria rutscht wieder im Bereich von plus minus 6 oder 7 Euro umher. Woher die beständig zahlreichen, empfehlenden Analysen ihre Informationen herhaben, ist ein bisschen schleierhaft.
  • Deutsche Cannabis AG: Nicht nur ein bisschen, sondern richtig clownesk geht es zu bei der Deutschen Cannabis, die in 2020 so gut wie keine News mit Substanz veröffentlicht hat – plötzlich jedoch in den letzten Wochen von etwa 40 Cent auf nun wieder um die 1 Euro an der Börse hochgeschossen ist. Wir haben immer gewarnt vor dem Papier und verneigen uns demütig vor allen Anlegern, die trotz nicht vorhandener Geschäftsberichte hier eingestiegen sind. Womit die Firma nun Geld macht, ist weiter schwierig rauszufinden, aber vielleicht wird ja 2021 keine ganz so trübe Glaskugel mehr?
Ausblick auf die Kalenderwoche 51/2020

Wer nicht gerade investiert ist sollte in der letzten echten Handelswoche vielleicht Zurückhaltung üben. Es kann aber Tage geben, an denen selbst geringes Volumen die Kurse der Cannabis Aktien pusht und da muss nicht mal direkt ein positive Nachricht aus dem Business der Treiber sein – viele professionelle Anleger packen sich ein paar Stücke schnell vor Jahresende ins Depot, verkaufen aber auch gerne aus steuerlichen Gründen und das macht die letzten Tage im Corona Jahr 2020 zu keinem wirklich Maßstab an der Börse.

Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.