Cannabis-AnbauDie Legalisierung von Cannabis als Genussmittel in Kalifornien erfordert im Umkehrschluss natürlich auch jede Menge Anbauflächen für den Hanf und schon seit Jahren haben hier Forscher und Vogelkundler ihre Bedenken. Nicht nur, dass in California Wasserknappheit herrscht und sowohl Hanfpflanzen wie auch im Allgemeinen Flora und Fauna unter den ständigen Waldbränden leiden – auch das Growing selbst ist offenbar ein Problem für die heimischen Vögel und hier sind Eulen und Käuze besonders betroffen.

Zwischen Abholzung und Rattengift

In einer großangelegten Studie wurden verendete Kauze und Eulenvögel untersucht, ringsum die großen Cannabis-Plantagen, wobei in Kalifornien weiterhin extrem große Flächen auch illegal bebaut werden. Weit mehr als die Hälfte der Tiere hatte einen hohen Anteil Rattengift im Gewebe und schnell war klar, dass es sich dabei um Düngemittel respektive Schutzchemie für Haschisch und Marihuana handelt! Die Hanfpflanzen wird bekanntlich gerne angenagt von Ratte und Co, was den Bauern vor große Probleme stellt. Deshalb wird großflächig Gift ausgestreut, die Nager fressen das und gehen daran zugrunde. Leider werden die geschwächten Ratten oder eben das Aas dann auch vom Greifvogel verzehrt und deren Bestand geht massiv zurück.

Dabei sterben die meisten Eulen nicht sofort, vielmehr reichert sich das Gift an und sie werden krank, sind schließlich nicht mehr in der Lage sich fortzupflanzen oder eben auf die Jagd zu gehen. Zudem kommen die Ratten oft auch zu den Hanfplantagen, weil sich dort zwangsläufig Müll ansammelt und das wiederum setzt die Kette von Abwehrmaßnahmen in Gang. Neben den Eulen leiden übrigens auch die Bestände beim Fischmarder, dessen Lebensraum durch immer neue, noch größere Hanffelder zunehmend beschränkt wird.

Sind ökologische Vorgaben für Hanfbauern nötig?

Ja, absolut: Während es in Kalifornien und in Kanada zwar bereits Überlegungen gibt, wie man den Kiffer und Medizinalhanf-Patienten vor Pestiziden und Co im Gras schützen kann, gibt es bis dato noch keine wirklich durchdachte Umweltstrategie. Die Amerikaner sind zwar bekannt dafür, dass sie – Stichwort Fracking – bei Gewinnaussichten auch den eigenen Boden unter den Füßen ausräumen und so sind die Vorgänge zwischen L.A. und Sacramento als fast schon normal zu bezeichnen. Wenn es freilich mit der Gier übertrieben wird und man meint, man müsse ausgerechnet in extrem trockenen und von Waldbränden heimgesuchten Arealen Gras anbauen, dann könnte diese ökologische Bedenkenlosigkeit eines Tages auch zurückschlagen.