Cannabis in JapanDie Asiaten haben bekanntlich in vielerlei Hinsicht einen noch größeren Stock im Hintern als wir Deutschen und so ist es weniger überraschend, wenn in Japan Cannabis immer noch verboten und nicht mal als Heilmittel Eingang in Therapien und Behandlungen gefunden hat. Aber es tut sich was im Land der aufgehenden Sonne und das liegt wie zu erwarten weniger an einer gesamtgesellschaftlichen oder gar politischen als vielmehr an einer privaten Initiative.

Cannabis in Japan – die Rechtslage

Wenn wir mal von grotesken, unwirklichen Systemen wie Saudi-Arabien absehen oder auch Nordkorea, dann wirst Du auf der Hanf Weltkarte kaum ein demokratisches Land finden, das ähnlich rigide oder zumindest ignorant gegenüber Cannabis agiert wie Japan. Ok, die skandinavischen Länder mit ihrem Gutmenschen Credo von der drogenfreien Gesellschaft sind sicher auch ein hartes Pflaster, aber hier wie in Japan kostet Gras, kosten Haschisch oder gar Hanföl ein kleines Vermögen – wenn es denn überhaupt auf der Straße zu bekommen ist! Sogar der Konsum von Marihuana steht unter Strafe, wodurch eindeutig der in asiatischen Ländern oft genug zu beobachtende Paternalismus zum Ausdruck kommt, bei dem die Regierungen meinen es am besten zu wissen was gut ist für die Bevölkerung.

Dazu ist aber auch jede Forschung verboten und japanisches Cannabis gibt es in keinem Labor, was dem Staat ähnlich wie Deutschland in Zukunft massive Nachteile bescheren wird bei der sogenannten Grünen Revolution, die in den USA und Kanada schon heute zu Milliardenumsätzen, Arbeitsplätzen und eben auch ständig neuen Erkenntnisse über wertvolle medizinische Aspekten führt. Aber auch in Japan ist die Regierung nicht alles und die Menschen sind keine willfährigen Insekten, selbst wenn das für uns Kiffer von außen manchmal so aussehen mag.

Der Einzelfall: Krebspatient therapiert sich mit Cannabis!

Klar, der betreffende Herr aus Tokio leidet an Leberkrebs, da sind die Aussichten eher schlecht, aber nach einiger Recherche und dem entsprechenden Selbstversuch entschied sich Herr Yamamoto zur Selbst Therapie mittels Haschisch und Marihuana. Wohlgemerkt kontaktierte dieser Herr auch das zuständige Gesundheitsministerium und forderte Studien zu dieser Art Medizin wie auch den Zugang zum Hanf, was jedoch ohne jede Antwort blieb. Da entschloss sich der mutige Japaner zum Cannabis Eigenanbau, was den Behörden zunächst nicht auffiel. Herr Yamamoto berichtet, dass im Zuge der Hanf Therapie viele Beschwerden nachließen, vor allem die Gabe der Schmerzmittel ließ sich drastisch reduzieren, doch das rettete ihn nicht davor, am Ende doch verhaftet und verhört zu werden.

In der Wohnung wurden rund 200 Gramm Marihuana gefunden, Eigenanbau, und offenbar für den Mann die einzige wirklich hilfreiche Medizin. Es kam zum Gerichtsprozess, bei dem auch renommierte Mediziner aussagten und darauf hinwiesen, dass gerade bei Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium Aspekte wie Schmerzen, Appetitlosigkeit, schlechte Stimmung auftreten und exakt diese Probleme ließen sich nachweislich gut mit Cannabis behandeln. Das anschließende Urteil steht nun aus, die Kiffer in Japan dürfen also ähnlich gespannt warten wie die mit Sicherheit ebenso interessierten Patienten.

Druck der Öffentlichkeit: Mittlerweile gibt es Überlegungen, den Hanf in Japan zumindest als medizinisches Therapeutikum freizugeben. Die Öffentlichkeit ist durch Herrn Yamamoto, der seinen öffentlichen Feldzug pro Cannabis ganz bewusst führt und das trotz eines schweren Krebsleidens, aufgerüttelt und offenbar gibt es nicht wenige Leute, die ähnliche Beschwerden haben und sich nun an die Behörden und Politik wenden. Ob sich Ministerpräsident Abe, der von neuem Nationalismus und einer dauernden Schwächung des Yen abgesehen bisher wenig tut für die Entwicklung des Landes, davon wird beeindrucken lassen? Mittlerweile ist Herr Yamamoto übrigens gestorben, doch der Kampf für die Freigabe von Cannabis in Japan geht nun erst so richtig los!

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