Cannabis-NachrichtenDie Hanf-Prohibition ist weltweit auf dem Rückzug, doch weil bekanntlich jede Entwicklung in Wellen verläuft und auch mal zurückschlägt, ist zum Beispiel in den USA noch immer bundesweit keine Regelung in puncto Cannabis getroffen. Dafür gibt’s jedoch recht kuriose Neuigkeiten aus Hawaii, wo Kiffer seit Neustem als potentielle Amokläufer verdächtigt werden! Auch die kleine Insel Malta im Mittelmeer hat beim Hanf coole News am Start, während Griechenland nun Haschisch und Marihuana offenbar als Weg aus der Schuldenkrise betrachtet. Was ist dran und wie steht es eigentlich um das Kiffen auf den Philippinen? Hier unsere Cannabis-Nachrichten der Woche im Überblick.

Hawaii: Kiffer und Hanfpatienten müssen Waffen abgeben!

Seit längerem schon kündigt sich der Bürgerkrieg in den USA durch ständig neue, in immer kürzeren Abständen auftretende Amokläufe an und weil Cannabis besonders aggressiv und gefährlich macht, hat nun Hawaii besonders strenge Regeln für das Tragen von Waffen erlassen. Natürlich ist das ein Joke und es gibt ziemlich sicher keine Kiffer, die sich ihren Stoff mit Gewalt beschaffen oder eben mit der Knarre in der Hand Banken überfallen, aber man kann ja nie wissen: Wer auf der Insel im Pazifik, dem 50. Bundesstaat der USA, ein Rezept für Medizinalhanf bekommt, der erhält dieser Tage einen Brief und darin ist zu lesen:

Your medical Marijuana use disqualifies you from ownership of firearms and ammunition.”

Brauchen wir nicht übersetzen, die Absurdität ist schon so zum Greifen, aber wie geht das in den USA mit dem dortigen Waffenkult und Grundrecht auf Ballern eigentlich zusammen? Dahinter steckt ein Bundesgesetz, das Knarre und Joint verbietet und logischerweise muss sich Hawaii daranhalten, auch wenn entsprechend viele Kiffer und Patienten klagen. Vielleicht sind das auch Weisungen des vor sich hin kränkelnden US-Gesundheitsminister Sessions, der wie uns bekannt ist alles tut, um die weitere Freigabe von Cannabis zumindest mit allen Mitteln zu erschweren.

Philippinen: Gesetz für Cannabis als Medizin abgelehnt

Angesichts des Terrorregimes, das sich gerade unter dem noch recht frischen Präsidenten Duterte auf den Philippinen entfaltet, haben wir zwar nicht mit positiven Neuigkeiten gerechnet, doch wenigstens Medizinalhanf als mittlerweile weltweit anerkannte Therapiemöglichkeit sollte doch zwischen Manila und Boracay durchgehen! So reichte dann vor ein paar Tagen auch ein Abgeordneter einen solchen Vorschlag für die medizinische Legalisierung von Haschisch und Marihuana ein, doch natürlich wurde nichts daraus. Ob der nach vorn blickende Parlamentarier nun mit dem Tod bedroht wird? Möglich ist das im Reich des Rodrige Duterte, wo Kiffer und Junkies auch einfach mal erschossen werden, einfach so und als Maßnahme zur Abschreckung!

Die Ablehnung wurde besonders frech und anmaßend begründet: Ein Freigabe von Cannabis auf den Philippinen würde die dortige, „erfolgreiche“ Anti-Drogenpolitik konterkarieren und um das noch zu toppen, wird dem tyrannischen Präsidenten auch noch eine Sympathie für alternative Medizinprodukte wie eben auch Hanf bescheinigt! Duterte will also legalisieren, kann aber im Moment nicht und wer das glaubt auf den katholischen Philippinen, der wird auf jeden Fall selig.

Malta: Medizinalhanf wird freigegeben

Ganz anders läuft es auf der alten Kreuzritterinsel Malta, wo die Regierung gerade die Legalisierung von Cannabis als Medizin vorantreibt. Möchte man damit von den gerade für Wirbel sorgenden Paradise Papers ablenken? Konkret soll das aktuelle Drogengesetz eine neue Novelle erhalten, die restriktiven Vorschriften werden abgeschafft und künftig können dann so gut wie alle Ärzte bei den Maltesern Haschisch und Marihuana verschreiben! Bis dato war das nur Spezialisten erlaubt und in der Praxis so kompliziert, dass viele potentielle Patienten aufgaben und nicht wenige von diesen Leuten dürfte über Gebühr leiden oder sich eben mit der üblichen chemischen Keule betäuben.

Die Regierung gibt sogar zu, dass man die Bürokratie abschaffen müssen für ein Hanf-Rezept, zumal sich die Menschen alternativ auf den Schwarzmarkt begeben und dort Gras kaufen. Möglicherweise werden auch gleich noch die Kapazitäten zur Herstellung von Cannabis auf Malta rechtlich abgesichert und es denkbar, dass die kleine Mittelmeerinsel in kürzester Zeit ein besseres Gesetz für Medizinalhanf hinbekommt als die Große Koalition in Deutschland in schon fast einem Jahr! Freilich gibt es schon Kritik, ist doch nur die Abgabe von Cannabis-Extrakten geplant und hier sind auf Malta nun Bürgerinitiativen und auch die Gerichte gefragt, damit am Ende nicht wieder nur Politik und Wirtschaft kungeln, der Bürger und Patient jedoch nichts davon hat.

Australien: Medizinisches Cannabis bisher nur schwer zu bekommen

Eigentlich hat Down Under alles, um ein echtes Paradies für Kiffer und damit auch für an Hanf-Medizin interessierte Leute zu werden und es gab in letzter Zeit auch einige Lichtblicke zu vermelden. Praktisch jedoch haben die Bürger zwischen Sydney und Perth einiges auszuhalten, wenn es um ein Rezept geht: Verworrene Rechtsvorschriften zwischen Bund und Bundesstaat, verzögerte Lieferungen, wenig kompetente Mediziner – diese Liste ließe sich noch ziemlich lange fortsetzen! Am kompliziertesten lief es bis jetzt in Australien jedoch rund um die eigentliche Abgabe von Cannabis, was nun dank zwei neuer Lizenzen für Händler gelöst werden soll.

So wird beispielsweise ein Schweizer Unternehmen CBD-Kapseln liefern und ganz konkret wird damit wohl dann auch eine Behandlung von Multipler Sklerose beabsichtigt. Außerdem wird eine australische Firma mit dem Import von Cannabis-Produkten beauftragt, was dann ziemlich schnell eine bessere Versorgungslage garantieren sollte.

Griechenland: Mit Cannabis aus der Schuldenkrise?

Vor einiger Zeit haben wir mal über Puerto Rico berichtet, das gehört zu den USA und für die Amis ist die Insel ein ähnlicher Problemfall wie für die EU Griechenland mit seinen riesigen Schulden. Ähnlich wie das Eiland in der Karibik planen nun auch die Griechen, sich mit Haschisch und Marihuana aller Probleme zu entledigen, doch während auf Puerto Rico der jüngste Wirbelsturm wohl erst mal alle Hoffnungen zerstoben ließ, könnte Hellas mit seinen Plänen durchaus einiges erreichen. So verkündete ein Minister stolz im Fernsehen, dass sich Investoren gleich mit mehreren Milliarden bei einem Anbau von Graspflanzen zwischen Kreta und Athen beteiligen wollen.

Die Vorteile und Chancen liegen auf der Hand: Die Sonne häufig und stark über Griechenland, es könnten einige tausend Jobs entstehen und zudem könnte das Land die Cannabis-Produkte auch mit einem teuren Euro verkaufen – die Eurozone selbst hat zunehmenden Bedarf an Hanf vor allem als Medizin! Wer hier etwa die Erträge in den USA zum Vergleich heranzieht, der erkennt sofort Chancen, die dem armen Pleiteland am Rande des Kontinents, das zur Zeit auch noch von Flüchtlingen heimgesucht wird, Milliarden an Euro einbringen könnten. Wenn allerdings der Grieche im Moment mit zu erwartenden 20 Milliarden plant, dann ist das selbstredend zu hoch gegriffen und die für die Ägäis übliche Nebelkerze, aber immerhin ist noch bis zum Endes des Jahres 2017 ein entsprechender Gesetzesentwurf geplant. Wir sind gespannt!