Cannabis-Snacks in den USAWarum sollte man Marihuana eigentlich immer nur rauchen, wenn man es auch essen kann? Klar, so ganz pur ist der Geschmack sicherlich nicht überragend und da macht das Rauchen von Cannabis dann auch Sinn. Aber schon in den 70er Jahren beispielsweise waren Snacks wie Hasch-Brownies sehr beliebt und eigentlich haben sie sich ja auch bis heute noch gehalten. Denn es gibt wirklich viele Menschen, die zwar noch nie Cannabis geraucht haben, aber Hasch-Brownies schon mindestens einmal gegessen haben. So als aufmunternder Party-Snack zum Beispiel. Dass nun in den USA Cannabis-Snacks auf dem Vormarsch sind und immer beliebter werden, ist da doch gar nicht mal so abwegig. Schließlich gibt es viele Leckereien, die mit Cannabis einen ganz besonderen Charakter bekommen und das Rauchen kann man sich dann sparen, vor allem als eigentlicher Nichtraucher.

Cannabis ganz süß verpackt

Manch eine Verpackung eines Schokoladenherstellers, der seine Schokoladentafeln mit 100 Milligramm THC bestückt, lässt kaum darauf schließen, was wirklich drinsteckt. Denn bunte Verpackungen und Sortennamen wie zum Beispiel Cookies and Cream, Pistazie-Minze oder Erdbeer-Crunch erwecken natürlich nicht gerade den Eindruck, dass der Cannabis-Wirkstoff THC in ihnen steckt. Aber vielleicht liegt auch gerade darin der ganz große Erfolg dieser Schokolade. Denn es wird als normale Schokolade dargestellt und erzeugt somit nicht dieses verruchte Image von Drogenschokolade, die nur etwas für ein spezieller Klientel ist. Ganz im Gegenteil, diese Schokolade ist für alle da, zumindest für alle Erwachsenen. Wer allerdings aus Versehen zugreift und die Schokolade genießt, der bekommt ein paar Stunden später die Quittung in Form eines famosen Rausches.

Wer jedoch ganz bewusst zu diesen Schokoladentafeln greift, der wird mit einem völligen Glücksgefühl belohnt. Dass diese Schokolade aus den sogenannten „Pot-Staaten“ der USA wie Oregon oder Colorado nicht mehr wegzudenken ist, liegt auf der Hand. Denn dort denken sich auch immer mehr Menschen, warum sie das Marihuana rauchen sollten, wenn sie sich den Rausch auch über Süßigkeiten holen können.

„Edibles“ erobern den Markt

Diese beschriebene Schokolade und alle anderen Süßigkeiten mit Cannabis als Zusatz oder nur mit THC, werden „Edibles“ genannt. Und während diese „Edibles“ früher noch eher eine Randgruppe auf dem Cannabis-Markt ausgemacht haben und nicht an das Cannabis zum Rauchen vorbeikamen, sind sie heute nicht mehr wegzudenken und wirklich ein großer Glücksgriff für die Industrie. Zu den großen Rennern gehören dabei nicht nur Schokoladentafeln mit tollen Geschmacksrichtungen und dem THC-Zusatz. Auch Kekse, Gummibären, Bonbons, die bekannten Hasch-Brownies, Cupcakes, Lutscher, Eiscreme und andere Süßigkeiten sind mittlerweile auch mit dem ganz speziellen Zusatz erhältlich und bereichern damit den ganzen Markt. Und wer nicht gerade auf die süßen Verwöhnvarianten steht, sondern lieber auf Cracker oder anderes salziges Gebäck, für den gibt es nunmehr auch die Variante mit Cannabis und dem schönen Rausch als Beigabe. Ob in den Geschmacksrichtungen Rosmarin mit Cheddar oder Knoblauch, auch beim salzigen Gebäck und bei den Crackern ist die Auswahl natürlich groß und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Sogar Hundesnacks gibt es schon mit Cannabisgeschmack, aber ganz ohne THC. Schließlich sollen die Vierbeiner ja nicht in einen für sie gefährlichen Rausch verfallen.

Dies zeigt aber alles insgesamt, dass der Markt nach Cannabisprodukten groß und durchaus auch vorhanden ist. In den „Pot-Staaten“ sind diese Leckerbissen für Zwei- und Vierbeiner daher gar nicht mehr wegzudenken.

Großes Potenzial aber keine kräftigen Finanzquellen vorhanden

Das Potenzial, das in Cannabisprodukten steckt, ist riesig. Schon im vergangenen Jahr wurde vom Arcview Market Research, einem Analyseunternehmen, ein Umsatz von 5,4 Milliarden Dollar für ganz legale Marihuana-Produkte registriert. Umgerechnet sind das rund 4,8 Milliarden Euro, was sicherlich eine stattliche Summe ist. Nach der Finanznachrichtenagentur Bloomberg könnte der Umsatz 2020 sogar schon bei 22,8 Milliarden Dollar liegen, also bei rund 20,3 Milliarden Euro. Und die „Edibles“ könnten dann bereits die Hälfte des gesamten Umsatzes ausmachen.

Adam Bierman, der Geschäftsführer von Medmen, einer kalifornischen Unternehmensberatung und Investmentgesellschaft, sieht die „Edibles“ sogar als ein eigenständiges Geschäftsfeld unter den Nichtraucher-Produkten und sagt sogar, dass diese die „Branche selbst“ sind. Nach seiner Einschätzung wird es wahrscheinlich in zehn Jahren schon so sein, dass man in einen Shop geht und vorgefertigte Joints nur noch in einer kleinen Ecke vorfinden wird, während im restlichen Shop die „Edibles“ den Platz einnehmen werden. Jedoch sieht Bierman als Kenner der Branche auch ein Problem. Denn es gibt zu wenige gute Finanzquellen, die aktuell in diesen Bereich investieren. Und dass, obwohl das Potenzial durchaus vorhanden und sogar sehr hoch ist.

Investoren finden ist der richtige Schritt

Leider fehlt es wirklich noch an finanzkräftigen Investoren, die den Markt mit den „Edibles“ fördern und vorantreiben. So sieht das auch Bob Eschino, der als Gründer von „Incredibles“ sicherlich weiß, wovon er spricht. Schließlich ist „Incredibles“ in Colorado der größte Anbieter auf dem Markt der essbaren Cannabisprodukte. Da in den USA auf Bundesebene und somit in vielen Bundesstaaten der Vertrieb und Konsum von Cannabisprodukten noch immer illegal ist, werden potenzielle Investoren abgeschreckt. Schließlich bekommen sie so kaum Kredite, da die Banken auch von diesem Zustand abgeschreckt werden und ihnen dieser Geschäftszweig noch etwas zu heiß und instabil erscheint. Somit kommt das Geld für die „Edibles“ immer noch fast immer aus der eigenen Tasche der Produzenten. Zudem sind viele Anleger auch nicht bereit in dieses Geschäftsfeld zu investieren, da sie meist hohe Renditen in kurzer Zeit favorisieren. Und auch die Tatsache, dass das Cannabisgeschäft als sehr risikoreich bei ihnen angesehen wird, macht die Sache nicht besser.

Legalisierungen in den Bundesstaaten öffnen Türen

Dass die Legalisierung in den einzelnen Bundesstaaten immer weiter voranschreitet und mittlerweile in Alaska, Oregon, Colorado und Washington der Cannabiskonsum legal ist, scheint aber auch die Türen für die Zukunft zu öffnen. Denn falls andere Bundesstaaten auch nachziehen und die Legalisierung ermöglichen, dann werden sicherlich viele Investoren angelockt werden. Schließlich kann sich jeder Investor vorstellen, was für eine Rendite herausspringen kann, wenn man sieht, dass die Schokoladentafeln beispielsweise rund 23 Dollar kosten, also etwa 20,50 Euro. Eschino hat zudem nun auch schon ein Auge auf andere Bundesstaaten und sogar auf andere Länder wie Kanada und Jamaika geworfen, um auch dort seinen Vertrieb unterzubringen. Er möchte nämlich mit seinem Unternehmen „Incredibles“ ein nationales Unternehmen aufbauen, was ihm jedoch nicht gerade leicht gemacht wird. Denn verschiedene Vorschriften für Verpackungen und andere Dinge sind immer wieder kleine Hürden, die er in jedem Bundesstaat erst einmal nehmen muss und die es ihm nicht leichter machen, das Geschäft auszubauen.

Auch in vielen Küchen ist das Pot schon angekommen

Es ist sicherlich noch ein weiter Weg, bis das Marihuana in den ganzen USA erlaubt wird. Schließlich gibt es auch viele Gegner der Legalisierung. Die „Prohibitionists“, also die Leute, die gegen eine Legalisierung sind, werden bestimmt hart für ein Verbot von Marihuana kämpfen. Schließlich wird Marihuana immer noch bei vielen Menschen als Einstiegsdroge gesehen, nicht nur in den USA. Dabei ist das sicherlich sehr strittig.

Zudem hat sich das Cannabis auch schon in vielen weiteren Branchen etabliert. So fehlt es heute auch in vielen Küchen nicht mehr. Mit tollen Kochbüchern, die spezielle Rezepte mit Cannabis darstellen, findet das Rauschmittel auch in die Küchen der Privathaushalte immer häufiger Einzug. Sandwiches, Dips und Soßen und andere schmackhafte Gerichte lassen sich so auch mit Cannabis richtig aufpeppen. Allerdings wird die Menge bei den meisten Gerichten so gering sein, dass man nicht unbedingt davon high wird. Die Dosis kann jedoch natürlich auch jeder individuell anpassen. Schmecken wird es dann bestimmt auch, wenn die Glücksgefühle erst einmal in einem hochkommen.

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