Cannabis und Autofahren

Taugen Speicheltests bei Cannabis überhaupt oder kalkulieren Polizei und Justiz bewusst mit falschen Messangaben und mangelhaften Testgeräten? Eine neue Studie aus Australien klärt auf. (Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay)

Zumindest in Australien steht die Polizei beim Thema Drogentest beim Autofahren auf Cannabis unter Druck – eine neue Studie hat aufgezeigt, wie mies und falsch die Testgeräte beim Erfassen von THC im Organismus sind! Entsprechend viele Fehlwerte dürften in der Vergangenheit eine Menge Leute wegen angeblich zu viel Hanf am Steuer in Schwierigkeiten gebracht haben, auch in Deutschland übrigens. Was konkret untersucht die australische Studie und welche Schlussfolgerungen können wir ziehen rund um Drogentests auf den Straßen?

Universität von Sydney als Referenz beim Cannabis

Bevor uns Leute wie der Bundesgesundheitsminister Spahn wieder erzählen, aktuelle Studien rund um Haschisch und Marihuana sind unwahr, gefälscht oder aus zweifelhafter Quelle – die Uni von Sydney sollte ausreichend seriös sein, um die Ergebnisse zum Cannabis Test am Steuer aufzubereiten. So war dann auch die Polizei in Australien wenig begeistert als bekannt wurde, wie die bis 2020 eigentlich anzuschaffenden Testgeräte völlig falsche Hanf-Werte liefern! Die Praktiken der Cops und Justiz bei Cannabis sind vielfach auf der Welt ziemlich daneben und willkürlich und wenn dann ausgerechnet auch noch die Technik für die Polizeiaktionen nicht richtet arbeitet, dann ist guter Rat teuer.

Warum arbeiten Hanf-Messgeräte falsch?

Das ist noch nicht geklärt, aber bei der Untersuchung durch die Wissenschaftler der Universität kam heraus, dass bei einer außerordentlich großen Zahl der Tests die Ergebnisse vielfach eben negativ für die Betroffenen ausfallen – obwohl die Cannabis Grenzwerte bei richtig funktionierenden Testgeräten viel niedriger liegen! Hat die Polizei oder haben die Hersteller im Auftrag der Politik die Geräte manipuliert? Wenn die im Einsatz befindlichen Utensilien im Durchschnitt weit mehr als 10% falsche Ergebnisse zur Verfügung stellen, dann ist die Technik ein Problem – aber die australische Polizei versucht natürlich aus Eigeninteresse erstmal abzuwiegeln.

Die Studie war sehr wohl empirisch und ist aussagekräftig: 14 Leute wurden viele hundert Mal getestet, zu unterschiedlichen Zeitpunkten, mit THC wie auch mit Placebos. Dazu gabs selbst noch CBD obendrauf zur Einnahme und die Probanden setzten sich in einen Fahrsimulator zum Testen der Fahrtüchtigkeit. 

An der Universität ist das nur Teil einer großen Untersuchung zu Cannabis und Fahrtüchtigkeit und wer meint, es ginge dabei nur wieder um den bekifften Autofahrer mit den Schlangenlinien, der sieht sich nun mit ganz anderen Ergebnissen konfrontiert – wird die Gefahr durch Hanf auf der Straße und am Steuer bewusst übertrieben, auch und gerade durch den Einsatz völlig ungenauer Testverfahren?

Speicheltest bei Cannabis vor dem Aus?

Wir kennen den Speicheltest auch in Deutschland und vor kurzem haben wir hier mal einen neuen Kaugummi aus den USA vorgestellt, der soll beim Bestehen solcher Verfahren gut helfen. Fakt scheint jedoch, dass solche offensichtlich manipulierbaren Methoden und ungenauen Tests ein großes Problem sind und die Hanf-Lobby muss hier genauer hinschauen. Selbst die Forscher in Australien empfehlen mit Nachdruck die Abschaffung solcher Drogentests mit dem Speichel und wünschen sich viel eher eine gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis, die dann auch entsprechend sichere und zuverlässig faire Methoden zur Erfassung der Fahruntüchtigkeit einschließen.

So wird vom Wissenschaftler in Sydney auf Kanada verwiesen, wo die Legalisierung von Cannabis auch zu Tests führte, die geprüft sind von neutralen Gutachtern – und nicht der Regierung oder Polizei, die von Australien bis Deutschland ein hohes Interesse daran hat, Hanfpatienten und Kiffer aus Gründen der Abschreckung selbst mit möglicherweise getürkten Drogentests ans Messer zu liefern!

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