Cannabisanbau in Paraguay

Alsbald dürfen in Paraguay bis zu fünf Unternehmen Medizinalhanf produzieren und exportieren – wir schauen uns die originelle Cannabispolitik vor Ort an in Ascension. (Bild von Viktor Kisman auf Pixabay)

Das Land war mal im Besitz des Alfredo Stroessner, der liebte deutsche Schäferhunde, aber heute macht Paraguay endlich auch mit Cannabis Schlagzeilen. Dieser Tage werden gerade Bewerbungen für den Hanfanbau entgegengenommen, erhofft man sich doch in Ascension einen Boom rund um Haschisch und Marihuana als Medizin. Also wie genau läuft das ab und können wir auf Cannabis legal hoffen in Südamerika, wo bekanntlich auch Länder wie Uruguay bereits den Hanf an Erwachsene frei verkaufen?

Hanfmedizin und Forschung im Fokus

Verantwortlich für die Gesundheit der Bürger ist Julio Mazzolini und der hat jüngst Regeln für den Cannabisanbau und für die dafür erforderlichen Lizenzen auf einer Pressekonferenz vorgestellt. So dürfen in Paraguay nun bis zu fünf Unternehmen Gras anbauen, züchten und verarbeiten, wobei die Erforschung von Hanf im Mittelpunkt stehen soll. Bewerber müssen demzufolge Kenntnisse nachweisen, entsprechende Erfahrung und das besonders im:

  • Anbau von Cannabispflanzen auch unterschiedlicher Sorten,
  • Transport von Hanfprodukten,
  • Sicherheitsgefüge, das bei einem Genussmittel immer bestehen sollte und
  • Export für Cannabis, wobei das natürlich auch staatlich gefördert und unterstützt wird.

Gültig bleibt die Lizenz dann in Paraguay über mindestens zwei Jahre, wahrscheinlich wird das auch verlängert bei entsprechend wirtschaftlichem Erfolg. Auch können die Unternehmen ihre Geschäftstätigkeiten nur im Central Department aufnehmen als einziger Region für die Konzessionen, dabei dicht bevölkert und als Provinz sehr überschaubar. Zugleich entwickeln sich damit aber die Staaten ringsum zusammen mit Paraguay zu den neuen Hotspots für Hanf – wir nennen hier das schon erwähnte Uruguay sowie Kolumbien, Chile und Argentinien, wo überall über Cannabis als Medizin, Genussmittel und Wirtschaftsfaktor intensiv nachgedacht wird.

Wird Cannabismedizin Südamerika konkret helfen?

Natürlich: Zum einen ist der Hanf bekannt und erforscht rund um zahllose Krankheiten, bei denen die pflanzliche Arznei bestens wirkt – zum anderen bieten sich tolle Chancen für die Wirtschaft beim Anbau und Vertrieb, weil ja Industrieländer wie Deutschland sehr gerne exorbitant hohe Importpreise für Cannabis bezahlen. Hierzulande ist die Politik ignorant und inkompetent und kauft Gras aus aller Welt ein für absurde Summen und davon können Paraguay und andere Länder in Lateinamerika massiv profitieren.

Einen Blick wert ist ohnehin das Cannabismedizin Programm im Land, weil sehr speziell. Akzeptierte Patienten nämlich erhalten kostenlosen Zugang zu Hanföl und anderen Derivaten aus dem Cannabis, weshalb übrigens auch die Unternehmen mit der neuen Lizenz mindestens 2% der Erträge an das Gesundheitsministerium abführen müssen. Rezepte gibt’s nur, wenn die Indikation der Erkrankung auf eine erfolgreiche Behandlung mit Hanf ansprechen dürfte – hier werden in Paraguay beispielsweise Parkinson, Epilepsie, Krämpfe und Schmerzen genannt. Auch dürfen die Patienten das Gras bald zu Hause anbauen, das wird ebenfalls für Pflegekräfte erlaubt und das vergleichsweise arme Land im Herzen von Südamerika zeigt sich beim Cannabis weit fortschrittlicher als etwa die Bundesrepublik Deutschland.

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