CBD und die Grapefruit

Schließen sich CBD und die Grapefruit gegenseitig aus, wie die Orangenfrucht ja auch ganz klassische Medikamente durch Wechselwirkungen verstärken kann? (Bild von Ancelin Bonnet auf Pixabay)

Rote Grapefruits, das lernen Medizinstudenten und angehende Pharmakologen im ersten Semester, können mit bestimmter Arznei Wechselwirkungen eingehen. Solcherlei Hinweise finden sich auch in der Packungsbeilage von Pillen und Co, so dass wir uns den Bezug dieser Orangenfrüchte zum CBD-Öl mal anschauen wollen. Über Cannabis Wechselwirkungen ist schon einiges bekannt und die Mediziner sind bei einigen Präparaten zurückhaltend bei einer gleichzeitigen Anwendung von Hanf. Aber gilt die verstärkende Wirkung von Grapefruits generell bei CBD immer und was sollten Cannabis Patienten beim Gras auf Rezept beim Verzehr von solchem Obst beachten?

Warum gibt’s beim CBD-Öl überhaupt den Bezug zur Grapefruit?

Weil beide sich in ähnlichen biochemischen Gefilden herumdrücken: Grapefruits enthalten Furocumarine, die als Pflanzenstoffe Bindungen eingehen mit dem Enzym CP450 beziehungsweise dessen Effizienz neutralisieren – doch dieses Enzym ist für den Abbau von Medikamenten in unserem Organismus verantwortlich! Sind die Enzyme irgendwie blockiert, dann sammeln sich Giftstoffe im Leib und Blutkreislauf bis zu einem gefährlichen hohen Level. Da hilft dann keine Entschlackung wie von den Fastenheilern empfohlen und eine Blutvergiftung im engeren Sinne möchte ja niemand ausprobieren.

CBD nun verhält sich so ähnlich wie die rote Grapefruit, bindet allerdings noch stärker und in mehr Körperregionen wie etwa der Leber. Die Früchte sind nur im Darm aktiv. Das aus dem Hanf gewonnene CBD-Öl ist damit als potenter Inhibitor für Enzyme ein Risiko, wenn gleichzeitig zum Beispiel folgende Arzneimittel eingenommen werden:

  • Antihistaminika
  • Benzodiazepine
  • Antidepressiva
  • Statine.

Wo liegt das besondere Risiko beim Konsum?

Eine kleine Dosis kann sich bei gleichzeitiger Einnahme der Grapefruits oder des CBD zu einer großen Portion Medizin im Körper auswachsen – im Prinzip also eine Art innere Überdosis und das ist ein dickes Problem beispielsweise bei Arznei, die über einen langen Zeitraum für die Entfaltung der Wirkung eingenommen werden muss. Grundsätzlich braucht es für den Bezug zum CBD-Öl noch tiefere Untersuchungen, weil exakte Bezüge zu den jeweiligen Wirkstoffen das Ziel sind in der personalisierten Hanfmedizin der Zukunft.

Worauf sollten Hanfpatienten und Kiffer achten?

Die bisher bekannten Warnhinweise für die Südfrüchte mit dem säuerlich-süßen Fleisch sollten vorerst auch für Cannabidiol gelten. Fragt also den Mediziner vor der Einnahme oder lest ein bisschen auf unserer Seite nach, wir haben dazu immer auch die neusten Studien am Start. Im CBD-Öl stecken hochwertige Eigenschaften aus dem Cannabis, der Markt wächst rasant und leider wird dabei von einigen Anbietern ein mögliches Risiko bei der Anwendung eben mit anderer Arznei manchmal verschwiegen. Was freilich geschäftsfördernd sein mag, hilft nicht bei der Beseitigung von Stigmata, denen Haschisch und Marihuana leider trotz der Verfügbarkeit als Medizin immer noch ausgesetzt sind.

Prüfung geht vor Selbstversuch: Wenn Ihr euch nicht sicher seid und wie zu erwarten auch der Arzt oder gar Apotheker keine Ahnung hat beim Cannabis, dann lest einfach die Packungsbeilage! Handelt es sich um eine Medizin, deren gleichzeitige Einnahme mit Grapefruits nicht empfohlen wird, dann gilt das bis auf Weiteres auch für CBD-Öl und sonstige Präparate mit dem körperaktiven Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Die ähnlichen Mechanismen lassen das Risiko ganz gut abschätzen, zumal für alle anderen Patienten CBD und Hanf ganz hervorragende Optionen bieten in der Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten.

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