Cannabis aus den NiederlandenIn Deutschland darf Cannabis zu Therapiezwecken im medizinischen Bereich nun für alle schwer kranken Patienten verschrieben werden. Und diese Tatsache ist auch für die Niederlande gut. Denn unser Nachbarland exportiert fleißig Cannabis nach Deutschland. Und da nun sehr wahrscheinlich die Nachfrage für Cannabis auf Rezept steigen wird, wird bestimmt nicht weniger Cannabis aus den Niederlanden nach Deutschland exportiert werden. Kein Wunder also, dass sich auch gerne mehr niederländische Firmen an diesem Geschäft beteiligen möchten.

Niederlande ist ein wichtiger Geschäftspartner beim Cannabis

Deutschland, die Niederlande und Cannabis, diese Konstellation gab es irgendwie schon immer, auch wenn es nicht immer ganz legal ist. Denn die Deutschen wissen ganz genau, dass sie in den Niederlanden Cannabis holen können und es auch dort legal konsumieren können. Kurztrips nach Amsterdam und auch Tagesausflüge in die Niederlande von Touristen bevorzugt aus NRW, sind daher keine Seltenheit. Aber auch beim medizinischen Cannabis wissen die Deutschen genau, dass sie das Cannabis beim Nachbarn beziehen können. Ob für die Behandlung von Epilepsie, Krebs, Multipler Sklerose oder chronischen Schmerzen, das „Gras“ der Neiderländer zahlt sich für solche Behandlungen aus. In Sachen Cannabis sind die Niederlande für Deutschland daher auch ein wirklich wichtiger Geschäftspartner und werden das bestimmt auch künftig bleiben. Schließlich ist Cannabis seit Kurzem nicht mehr nur für rund 900 Patienten deutschlandweit erlaubt, sondern für alle, die es von ihrem Arzt verschrieben bekommen. Sondergenehmigungen sind nämlich nicht mehr nötig. Und problematisch ist das, weil medizinisches Cannabis hierzulande noch gar nicht angebaut wird. Es muss also alles importiert werden.

2014 kam Cannabis aus den Niederlanden und aus Kanada

Für rund 900 Patienten gab es mit einer Sondergenehmigung auch schon in den letzten Jahren Cannabis für ihre Therapie. So kamen 2014 rund 48,5 Kilogramm Cannabis aus den Niederlanden auch aus Kanada, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mitteilte. 2016 waren es aber schon 170 Kilogramm Cannabis, die importiert wurden, und zwar nur für den Import aus den Niederlanden. Auf bis zu 700 Kilogramm soll diese Importmenge in den nächsten drei Jahren gesteigert werden. So ist es auch schon mit den Niederlanden abgesprochen. Und dabei handelt es sich sogar um eine absolute Ausnahmegenehmigung. Denn normalerweise sind beim Qualitätshanf nur 100 Kilogramm pro Land in den kommenden drei Jahren genehmigt worden. Und ab 2020 ist Deutschland dann sowieso selbst für den Anbau von Cannabis verantwortlich und sollte sich daher auch schon einmal darauf einrichten.

Deutsche Cannabisagentur soll alles kontrollieren

Für das Jahr 2019 ist in Deutschland die allererste eigene Cannabis-Ernte geplant. Eigens dafür wurde auch die Cannabisagentur gegründet, die vom Anbau bis hin zur Verpackung alles kontrollieren soll. Schließlich soll sichergestellt werden, dass das angebaute Cannabis auch qualitativ hochwertig ist. In den nächsten zwei Jahren ist aber die Bundesopiumstelle dafür verantwortlich, dass auch genügend Cannabis ins Land kommt, um den Patienten eine entsprechende Versorgung zu gewährleisten.

Vor allem von der niederländischen Anbaufirma Bedrocan wird das Cannabis bezogen. In den Niederlanden ist dieses Unternehmen nämlich auch das einzige staatlich beauftragte, das Cannabis für medizinische Zwecke anbauen darf. Dafür wird eine spezielle Technik genutzt, die auch schon patentiert ist und an Tschechien und Kanada verkauft wurde. Und auch für Deutschland ist diese Anbautechnik sicherlich eine gute Methode, um dann ab 2020 auch wirklich selbst so viel Cannabis anzubauen, wie es für die Patientenversorgung benötigt wird.

Quelle: Sueddeutsche.de