Donald Trump und Cannabis

Wenig wird derzeit berichtet über die Ansicht des Donald Trump zur Cannabis Legalisierung – allein ein paar Hinweise gibt’s schon und wir werfen mal einen Blick auf die Lage beim Hanf in USA. (Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Ist ja bisschen in Vergessenheit geraten, der Präsident und Chef im Weißen Haus beim Thema Cannabis und so wollen wir heute mal schauen, wie es Donald Trump derzeit oder auch in näherer Zukunft mit Hanf halten könnte. Nächstes Jahr sind Neuwahlen, da braucht es Themen und Erfolgsstorys aus der Wirtschaft – was bietet sich da mehr an als ein paar Geschichten aus den Legal States von Washington bis Colorado, wo legales Gras seit Jahren hunderttausende Jobs und Milliarden Dollar an Steuereinnahmen mit sich bringt? Wird Trump die Legalisierung von Cannabis auf Bundesebene endlich anschieben?

Wann kommt der erste Cannabis Tweet von Donald Trump?

Schwer zu sagen, denn obwohl der Milliardär im Weißen Haus jede Menge twittert und kein Thema auslässt, herrschte beim Hanf bis dato verdächtige Stille. Will Donald die stockkonservativen in Alabama nicht verärgern? Oder interessieren ihn Haschisch und Marihuana einfach nicht? Eher unwahrscheinlich – und so gab es jüngst zumindest mal einen Hinweis vom Präsidenten bei einer Pressekonferenz. Dort wurde Donald zu Cannabis von einer Lobby-Gruppe gefragt und gab in bester Manier Auskunft:

„We´re going to see what´s going on. It’s a very big subject and right now we´re allowing states to make that decision.” (Wir werden sehen, was los ist. Es ist ein sehr großes Thema, und im Moment erlauben wir den Staaten, diese Entscheidung zu treffen.)

Wir wollen hier kein Orakel spielen, aber Trump weiß offenbar sehr genau um die Bedeutung des Themas in den USA. Die enorm erfolgreiche Ökonomie und die vielen Vorteile vom Absinken der Kriminalität bis zur drastischen Erhöhung von Steuereinnahmen sind ihm logischerweise nicht entgangen. Deshalb bezeichnet er das auch als „große Sache (big subject)“ und ist offenbar auch zu weiteren Maßnahmen bereit („We´re going to see“). Kein Wort mehr von Hanf als schlechter Sache, kein Verweis auf angebliche Rechtsbrüche durch die Legal States wie das noch vor einiger Zeit unter dem US-Justizminister Sessions die Regel gewesen ist.

Steht eine Legalisierung auf Bundesebene bevor?

Das ist sehr gut möglich: Die allermeisten Kandidaten der Demokraten haben Cannabis als Thema für sich entdeckt, die DEA forscht nun sogar zusammen mit heimischen Hanfbauern und ohnehin macht die Bundesregierung mehr Platz, etwa zur ausgiebigen Untersuchung der Pflanze oder auch für den Ausbau der Kapazitäten beim Nutzhanf. In der Summe sind das vielversprechende Aktionen, zumal sich das bei entsprechend rechtlich endlich belastbarer Unterstützung Cannabis Business als Segen erweisen könnte bei einer Wirtschaftskrise in anderen Branchen – Stichwort Handelskrieg mit China!

Allerdings sind die Geschütze nicht so ganz schwach der Gegner in den USA und diese besonders rückwärtsgewandten Politiker verweisen derzeit auf:

  • angeblich gesundheitsgefährdende Aspekte durch Cannabis, was der Generalstaatsanwalt als knochentrockener Vertreter seiner Zunft öfters mal wiederkäut,
  • Risiken beim Verdampfen, wobei der jüngste Skandal mit Vaporizern bekanntlich auf giftige Billigteile aus China zurückzuführen war,
  • Korruptionsverdacht gegen einzelne Cannabis Unternehmen, was freilich auch daran liegt, dass die Branche eben enorm gefesselt und behindert wird, etwa bei der Aufnahme von Krediten.

Diese Bedenken sind da und werden immer mal wieder hervorgeholt auch im Weißen Haus, doch wenn Donald Trump will, dann wischt er das auch beiseite und engagiert sich für eine bereits jetzt, trotz aller Behinderungen boomende Wirtschaft, die ein weiteres die Innovationskraft der Vereinigten Staaten unter Beweis stellt.