Cannabis Konsum Zwillinge

Eine Reihe von Studien untersucht den Cannabis Konsum durch Zwillinge und will wissen, welche Unterschiede etwa bei der Wirkung auftreten (Bild von Stefan Keller auf Pixabay).

Werden zwei gewisserweise identische Exemplare des Menschen geboren sprechen wir von Zwillingen und deren Konsumgewohnheiten rund um Haschisch und Marihuana untersucht die Forschung gerade mit Hochdruck. Welche kausalen Auswirkungen von THC sind je Geschwisterteil zu beobachten, gibt’s es ähnliche Verhaltensmuster beim Kiffen und was für Erkenntnisse aus diesem Bereich lassen sich eigentlich auch ganz allgemein verwenden? Denken wir beispielsweise an die vielen Storys, in denen von Sucht, Rauschgift und den Haschkeksen die Rede ist, die zwangsläufig in die Notaufnahme führen – oft genug werden dabei Kiffer mit Abstinenzlern verglichen, was wissenschaftlich betracht keinen sonderlich hohen Mehrwert bietet. Wie also steht es um den Cannabis Konsum der Zwillinge und was ist eigentlich mit den gerade in Deutschland immer besonders gern hinter dem Ofen der Hanf Fake News hervorgezerrten Psychosen?

Wenn Geschwister kiffen…

…kann das durchaus vergleichbare Gründe haben wie auch ähnliche Resultate hervorbringen. Genetische und familiäre Einflüsse stehen im Fokus der Zwillingsforschung. Die möchte herausfinden, ob möglicherweise negative Erfahrungen durch Cannabis per se immer jedem Zwilling passieren. Auf solcherlei Basis bewegen sich nun mal viele Storys, die das Gras diskreditieren und wenn Kiffen zu Psychosen führt müssten zumindest statistisch auch bei Zwillingen immer alle Geschwisterteile dank der genetischen Ähnlichkeit betroffen sein. Ein anderes Beispiel ist die angebliche Schizophrenie durch THC.

Wer Studien dazu wirklich liest weiß freilich schon länger: Es sind stets viele Faktoren, die solch schwere psychische Erkrankungen auslösen – Cannabis ist bei einer psychotischen Störung keineswegs grundlegend, sondern vielmehr Bestandteil einer ganzen Reihe von Belastungen. Genauso könnte man Alkohol oder soziale Verwahrlosung anführen und beschuldigen! 

Eigentlich müsste mal untersucht werden, wie viele Pychosen eigentlich durch die sinnlosen Verbote in der Drogengesetzgebung entstehen. Eine Menge völlig unbescholtener Leute werden wegen ein bisschen Gras massiv schikaniert, blamiert, eingeschüchert, stehen nicht selten ohne Führerschein und tausend Euro Schulden da, nur weil die üblichen Bierpolitiker unbedingt am Mythos vom Kiffen als Sünde wider den Heiligen Geist und wider das deutsche Reinheitsgebot festhalten wollen. Die Zwillingsforschung möchte hier für mehr Aufklärung sorgen und dafür sind gleich mehrere Studien am Start.

Keine kausalen Zusammenhänge zwischen Hanfkonsum und bestimmten Erkrankungen

Untersucht werden die Zwillinge einmal mit Blick auf Auswirkungen durch jugendliches Kiffen im Erwachsenenalter. Schnell wurde klar, dass es keinen Zusammenhang zwischen THC und späterer Psychose gibt. Bei der Sichtung aller Aspekte und Faktoren scheint Cannabis einigen Leuten offenbar als besonders verdächtig und schon ist die Geschichte vom Gras in der Welt, das dumm macht und psychotisch am Rande des Irrsinns.

Die Zwillingsforschung kann zeigen, wie Entwicklungen im Lebenslauf und das jeweilige Umfeld im Zusammenspiel mit Genetik psychische Erkrankungen begünstigen – oder auch nicht. 

Ob Hanf dabei ist spielt keine entscheidende Rolle, aber die schon erwähnten Gängeleien durch den Staat könnte man durchaus der sozialen Umgebung zurechnen. Wer in einer Familie aufwächst, die sklavisch CDU/CSU wählt und dann beim Kiffen erwischt wird, kann mit der Zeit sehr wohl Störungen ausbilden, die ohne jene überholten, lächerlichen Lügengeschichten zum Cannabis vielleicht nicht aufgetreten wären.

Auch mögliche Herzkrankheiten und das Maß an Sport, das Zwillinge treiben, weisen auf keine Zusammenhänge mit dem Konsumieren der Cannabinoide hin. Offensichtlich entscheiden hier vor allem genetische Aspekte und wieder das Vorbild durch die Familie, ob jemand besonders gerne joggen geht. Einfach nur den Hanf bezichtigen und dabei wahrscheinlich ein selbstgebautes Bild vom faulen Kiffer im Kopf haben, das reicht leider nicht im 21. Jahrhundert und eigentlich sollte man Leute mit solchen verschwurbelten Ansichten medial mindestens genauso anfauchen wie Rechtsextreme und Clan-Kriminelle.