Gentests bei Cannabis

Wir blicken auf einige Unternehmen, die analysieren nicht nur das genetische Profil von Hanf, sondern auch unsere eigene Genetik und kombinieren diese Infos dann zu passgenauer Cannabismedizin. (Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Genetik ist natürlich beim Hanf ein Zauberwort, schließlich lassen sich wie einst beim ollen Gregor Mendel die Pflanzen kreuzen, züchten, bei den Inhaltsstoffen entsprechend pushen. Cannabisbauern haben in Übersee oft schon Patente auf bestimmtes Genmaterial. Dahinter steckt die Überzeugung, es beim Cannabis mit einem Spot zu tun zu haben, der durch genetische Veränderung zusätzliche Power bekommt, vor allem im therapeutisch-medizinischen Bereich. Anteile von Cannabinoiden wie THC und CBD oder eben von Terpenen als sekundäre Pflanzenstoffe lassen sich auslesen, checken und verfolgen, beispielsweise mit einem Tracker. Werfen wir also mal einen Blick auf diese Entwicklungen beim Hanf, die schlussendlich eine individuell passgenaue Medizin ermöglichen wird für jedermann und die erforderlichen Bedürfnisse.

Hanfpflanze, Cannabiskonsumenten und die Bedeutung der Genetik

Studien über die genetische Zusammensetzung sind nichts Neues mehr und derzeit starten die Forscher Untersuchungen über die Konsumenten selbst – wie beispielsweise interagieren unsere Gene mit dem Gras? Von der Grundlagenforschung kommen hier nun die ersten Ergebnisse und lassen sich kommerziell nutzen. Für gerade einmal 200 Dollar bekommen Kiffer wie Hanfpatienten in den USA einen personalisierten DNA-Test und erhalten dazu eine Übersicht, welche Cannabissorten mit welchem Anteil Cannabinoide für das genetische Profil besonders gut geeignet sind.

Dabei wird jene genetische Präferenz ausgelesen, die uns jeweils so einzigartig macht und die Analysten vergleichen das dann mit

  • dafür erforschten Konsummethoden,
  • bekannten Hanfsorten und deren CBD/THC Verhältnis,
  • den am besten geeigneten Terpenen für optimales Aroma beim Graskonsum.

Wie funktionieren die Hanf Gentests?

Unternehmen in den USA, die solche Tests jetzt anbieten, verweisen auf Aspekte wie die Bioverfügbarkeit von Cannabis. Wie kann mein Organismus den Hanf verarbeiten und welchen Einfluss entfalten die Bestandteile konkret? Beispiele für eine Untersuchung an dieser Stelle sind Enzymbindungen oder auch Gene, die als Rezeptoren für Cannabinoide in Frage kommen. Mit Hilfe eines aufwendig programmierten Algorithmus können die Forscher dann Auskunft geben, welches Gras am besten zu mir passt – oder ob ich lieber ein Konzentrat einnehmen sollte.

Dabei ist Qualität gefragt: Der aktuelle Skandal um gepanschte Kartuschen für Vaporizer in Übersee hat gezeigt, dass im Zuge der Cannabis Legalisierung auch viel Kroppzeug Service und Hanf anbietet – doch gerade bei Gentests und Informationen zur Pflanze ist hochwertiges Arbeiten Pflicht. Das garantieren längst nicht alle Hersteller und wenn Ihr euch mal auf die beste Hanfsorte testen lassen wollt, dann sucht unbedingt einen erfahrenen Anbieter mit Kompetenz.

Abhängig ist man aber auch noch von Studien – Ergebnisse aus dem Labor müssen in die jeweiligen Datenbanken der Testanbieter. Hier wird noch zusätzlich unterschieden zwischen in vitro, Tierversuchen und Tests mit menschlichen Probanden, was eine weitere Strukturierung der Cannabis Gentests ermöglicht. Gibt es ein Gen, einen Schnipsel, einen Phänotyp, der die Leute jeweils zu diesem oder jenem Gras greifen lässt?

Rechtliche Probleme verzögern Gentests massiv

Nun könnten wir sagen: Wie bei anderer Medizin auch lässt sich Cannabis perfekt adressieren an unseren Organismus und die seit Äonen erhoffte, individuelle Arznei ist endlich Wirklichkeit geworden! Grundsätzlich stimmt das auch, aber Hanf ist auf Bundesebene in den USA leider weiterhin illegal und so füllt sich der nötige Pool mit Informationen zu Sorten und Wirkung nur langsam. Es kann auch keine offiziellen Empfehlungen zum Beispiel für Ärzte geben, die dann eine entsprechende Behandlung vorschlagen. Und so packen die Anbieter für Hanf Gentests derzeit erstmal alle verfügbaren Tests, Untersuchungen, Versuchsreihen in den Algorithmus und hoffen auf noch mehr Daten für eine bessere Analyse. Kritiker meinen aber auch, es brauche viele weitere Infos etwa zur Psyche, zum sozialen Umfeld und so weiter – ein bloßer Cannabis Gentest reicht für die tatsächlich personalisierte Hanfmedizin bisher noch lange nicht aus.

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