gärtner für marihuanaManchmal entdeckt man Nachrichten aus dem Ausland, bei denen man erst gar nicht glauben kann, was man da liest. Zumindest, wenn es nach der Überschrift geht, sind die Blicke hierzulande manchmal sehr erstaunt und unglaubwürdig. Das ist wohl auch bei dieser Nachricht der Fall. Denn in den USA werden Gärtner für Marihuana gesucht, und zwar ganz offiziell von der Regierung. Wer also Karriere als Gärtner für die US-Behörden machen möchte, der kann sich gerne bewerben. Noch stehen die Aussichten, den Job auch zu bekommen, nämlich gar nicht so schlecht.

Hanffreunde sind willkommen, aber nur mit Abstrichen

Davon träumt sicherlich jeder, der Marihuana nicht als böse Droge sieht, sondern als Aufmunterer und medizinische Hilfe. Stell dir vor, du stehst in einem Garten voller Marihuanapflanzen und darfst dabei zusehen, wie sie wachen und gedeihen, und kümmerst dich liebevoll um sie. Und das Beste daran, es ist nicht verboten, dass du sie heranzüchtest, sondern wird auch noch vom Staat in Auftrag gegeben. Klingt für unsere Gefilde eher unglaubwürdig, ist in den USA aber Realität geworden. Dort kann sich jeder Gärtner bei der „Drug Enforcement Administration“, der zuständigen US-Behörde für den Marihuanaanbau bewerben. Es gibt allerdings auch ein kleines Manko für alle Liebhaber dieser Pflanze. Denn der Anbau ist nicht für den Eigenbedarf gedacht. Selbstbedienung ist daher strengstens verboten. Aber man kann sich damit ja auch einfach ein Einkommen schaffen und sich etwas Appetit holen.

Bisher hat die US-Behörde allerdings noch ernüchternde Zahlen zu den ausgeschriebenen Gärtnerstellen. Denn es hat sich noch niemand auf eine Gärtnerstelle beworben, wohl auch, weil das Naschen verboten ist. Trotzdem ist es sicherlich ein interessanter Job, Marihuana ganz legal anbauen zu dürfen und dafür auch noch vom Staat bezahlt zu werden. Denn wer kann schon mit so einem Job angeben? Und ganz nebenbei kann man sogar noch sagen, dass man für die Regierung arbeitet, was bestimmt auch bei vielen anderen Menschen gut ankommt.

Anbau auch für die Wissenschaft

Die „Drug Enforcement Administration“ möchte als zuständige Behörde mit einem kontrollierten Anbau von Marihuana dafür sorgen, dass der organisierte Handel und natürlich auch Anbau von Marihuana gestoppt wird und somit in staatliche Kontrolle kommt. Der Kampf gegen die illegalen Drogenanbauer und Drogenhändler ist sicherlich nicht ganz verkehrt, wenn es der Staat dafür übernimmt, eine ausreichende Portion Marihuana zu produzieren.

Zudem soll das Marihuana auch der Wissenschaft dienen und für zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen genutzt werden. An den Universitäten des Landes ist der Anbau bislang jedoch nicht wirklich verbreitet. Denn die meisten Institute der Universitäten, die für die wissenschaftliche Erforschung von Marihuana infrage kommen würden, lehnen dies noch ab. So ist die University of Mississippi bisher auch die einzige Universität, an der Marihuana zu wissenschaftlichen Erkenntnissen angebaut und erforscht wird.

Leider sind die Kosten für die Erforschung recht hoch, was ein Grund für das geringe Interesse der Universitäten ist. Und es gibt natürlich auch Sorgen bei den Verantwortlichen, dass die Studenten sich an dem Marihuana bedienen könnten. Auch wenn dies zwar vorstellbar ist, gäbe es sicherlich Mechanismen, die ein solches Verhalten der Studenten unterbinden würden.

Wer darf sich als Gärtner für Marihuana bewerben?

Bewerben darf sich übrigens auch nur derjenige, der noch nie in irgendeiner Weise mit Marihuana in Berührung gekommen ist. Aber wie will man jemanden schon nachweisen, ob man wirklich noch nie Kontakt zu Marihuana hatte, wenn dies schon einige Zeit zurückliegt? Also eigentlich gilt dieses Ausschlusskriterium praktisch nur für „Dauerkiffer“, bei denen der Konsum sicherlich im Blut nachweisbar ist.

Forschung auch für medizinisches Marihuana

Die Forschung der US-Regierung soll übrigens auch dem medizinischen Marihuana dienen, das in den USA sehr weit verbreitet ist. Denn für viele Krankheiten gehört es dort quasi zur Therapie. So erhalten besonders viele Patienten mit Tourette-Syndrom, Multiple Sklerose, ADHS, chronischen Schmerzen, Krebs und auch depressiven Krankheiten Marihuana, um mit den Krankheiten und Schmerzen besser umgehen zu können. Beim Tourette-Syndrom beispielsweise werden die sogenannten Ticks der Krankheit gemindert, sodass die Betroffenen ein weitaus normaleres Leben führen können, vor allem beim Umgang mit anderen Menschen. Mit der Erforschung der Marihuanapflanzen möchte die US-Regierung auch dafür sorgen, dass noch mehr Einsatzmöglichkeiten für die Pflanze erschlossen werden. Denn Marihuana ist nicht nur ein „Lustigmacher“, sondern für viele Menschen auch eine Medizin für ein besseres Leben.