Italien verbannt Cannabisprodukte

In Italien ist es nun entschieden. Dort ist der Handel mit Cannabisprodukten jeglicher nun verboten. Die vielen Hanfshops müssen jetzt schließen. (Bild von Bernd Marczak from Berlin auf Pixabay)

Italien geht wieder einen Schritt zurück. Das Kassationsgericht in Rom hat nun beschlossen, dass der Handel mit Cannabisprodukten verboten ist, egal, um welche Art es sich dabei handelt. Den Hanfshops in Italien droht damit nun die Schließung und sicherlich sind sie sehr verärgert über das Urteil. Freude hingegen gibt es beim italienischen Innenminister Matteo Salvini. Er begrüßt die Entscheidung der Richter.

Cannabisprodukte sind jetzt verboten

Erst 2017 gab es den Fortschritt bezüglich Cannabisprodukte in Italien. Damals wurde der Handel mit Produkten wie Cannabisöl wie zum Beispiel CBD Öl, Cannabisblüten oder Cannabisextrakten legalisiert und das war quasi schon ein Meilenstein für das südeuropäische Land. Heute, nur zwei Jahre später, nachdem viele Hanfshops in Italien richtig gut laufen, kommt der herbe Dämpfer. Das Kassationsgericht in Rom hat nun den Handel mit Cannabisprodukten verboten. Egal, ob CBD Öl oder andere CBD-Produkte, die Konsumenten müssen sich nach einer anderen Quelle umsehen. Die vielen Hanfshops, die seit 2017 in Italien entstanden sind, müssen jetzt wohl schließen. Arbeitsplätze gehen verloren und Konsumenten oder Vertreiber von CBD Ölen werden zurück in die Illegalität gedrängt. Dass dieses Urteil daher für viele Italiener ein Schock ist und auf wenig Gegenliebe stößt, ist nur zu verständlich.

Salvini freut sich über die Entscheidung

Nicht alle sind erzürnt über das Urteil des Kassationsgerichts. Der italienische Innenminister Matteo Salvini begrüßte die Entscheidung der Richter sehr. Schließlich ist seine Partei generell gegen Drogen jeglicher Art, auch wenn CBD-Produkte nur einen minimalen Anteil an THC haben und daher kein Rauschmittel sind. Die Freude bei der Lega Partei dürfte sicher vielleicht schon bald in ein Problem verwandeln. Denn der Koalitionspartner die Fünf Sterne Bewegung ist sogar für eine völlige Legalisierung von Cannabis, auch von den Produkten, die einen großen Anteil an THC enthalten. Zwar fordert der eingereichte Gesetzesentwurf nur die Legalisierung vom Eigenanbau, doch das hat seinen Grund. Die Partei fordert die Entkriminalisierung, um so dem organisierten Verbrechen entgegentreten zu können. Schließlich wird dort kaum noch jemand Cannabis kaufen, wenn er es auch legal anbauen darf. Es wird also spannend, wie sich das Urteil auf die Regierung auswirken wird.

Nur medizinisches Cannabis darf noch angebaut werden

Ausnahmen bestätigen die Regel. Das ist auch in diesem Fall so. Denn zwar bedeutet die Entscheidung des Kassationsgerichts das Aus für die Hanfshops, aber nicht grundsätzlich das Aus für jegliches Cannabis. Im medizinischen Bereich soll der Anbau weiterhin erlaubt bleiben, so die Richter. Zumindest diese Entscheidung dürfte für einige Italiener wichtig sein. Schließlich wird auch dort CBD in verschiedenen Formen, besonders aber als CBD Öl zu therapeutischen Zwecken genutzt. Zwar ist Salvini darüber nicht erfreut, beruft er sich doch auf ein Dossier des obersten Gesundheitsrates (CSS), das das „Cannabis Light“ als gefährlich einstuft, doch die Richter sahen das anders. So kann wenigsten noch weiterhin Patienten mit CBD geholfen werden. Dennoch ist das Urteil ein Schritt zurück und wirft damit alles über den Haufen, was Italien bisher an Fortschritten in Richtung einer grundsätzlichen Cannabislegalisierung auf den Weg gebracht hat.