Stromausfall und Feuer bedrohen Cannabis

Vor wenigen Tagen hat in Kalifornien die Stromgesellschaft wegen der wütenden Feuer den Saft abgestellt – und sofort leiden die Cannabisbauern, die in vielerlei Hinsicht abhängig sind von ausreichend Energiezufuhr. (Bild von Elias Sch. auf Pixabay)

Mal wieder toben die Waldbrände in Kalifornien und davon ist der Hanf unter freiem Himmel ohnehin bedroht – jetzt kommen auch noch großflächige Stromausfälle als Belastung für die örtliche Cannabiswirtschaft dazu! Erst vor kurzem hatte Pacific Gas & Electric Cut Power angekündigt, den Strom auszuschalten für bis zu fünf Tage und das bedeutet keine LED-Lampen für indoor anbauen und auch keine Beleuchtung in den Fachgeschäften, in den USA Dispensaries genannt, die frei verkäuflich Haschisch und Marihuana für Erwachsene anbieten.

Welche Bereiche sind beim Hanf besonders betroffen?

Im Prinzip alle: Durch die Stromausfälle sind oft gerade mit einer frischen Lizenz ausgestattete Bauern geschädigt, dazu natürlich auch die Produktion und Verarbeitung von Cannabis, beispielsweise bei der Extraktion von Hanföl. Wie beschrieben trifft es zudem den Indoor Anbau massiv, die Pflanzen unter freiem Himmel – Outdoor Cannabis – dürften wegen fehlender Bewässerung ebenfalls leiden. Experten erwarten für die Branche enorme Verluste. Millionen Dollar lösen sich gerade in Rauch auf! Vor einigen Wochen kostete ein Pfund Gras in Kalifornien bei hoher Qualität rund 1300 Dollar, doch diese Summe könnte schnell steigen, wenn das Angebot durch die aktuellen Ereignisse beeinträchtigt wird.

Gras verkaufen in der Dunkelheit?

Die düsteren Zeiten von Polizeiwillkür und Haftstrafen für einen Joint sind in den USA Legal States längst vorbei und nur im vorgeblich demokratischen Deutschland erdreistet sich die Politik zu idiotischen Anti-Hanf Lügen tagein, tagaus. Wenn nun in Kalifornien der Strom ausfällt, dann müssen die Hanf Verkäufer ähnlich im Dunkeln handeln wie die Dealer in Berlin im Görlitzer Park! Daneben laufen Ventilatoren, Klimaanlagen, Luftbefeuchter und Sensoren mit Strom. Frisch geschnittenes Gras fängt an zu verrotten und Schimmel dürfte schon jetzt eine Menge Cannabis bedrohen in diesen Tagen. Dummerweise gibt’s die Stromprobleme jetzt im sogenannten Croptober – dem Oktober als Erntemonat für die begehrten Marihuana-Blüten! Bis dato werden rund 13.5 Millionen Pfund, also gut 6 Millionen Kilo Gras erwartet, was sich wohl kaum einhalten lässt angesichts der Schwierigkeiten.

Einige Countys wie Humboldt und Mendocino sind besonders betroffen vom Blackout. Dort befinden sich gut 3000 Farmen mit dem Anbau von Cannabis. Wenn die nun weit weniger produzieren, dann ist das für das Angebot so ähnlich drastisch wie fehlender Regen in Minais Gerais als weltweit wichtigster Anbauregion für Kaffee in Brasilien – die Preise für Hanf werden reagieren.

Auch Hersteller von Haschisch unter Druck

Konkret wurde der Strom auch abgestellt, damit die Feuerstürme keine aktiven Leitungen runterreißen. Ganz folgerichtig kaufen die Amerikaner in Kalifornien gerade wie verrückt Diesel-Generatoren! Kompliziert wird es für die Hanfbauern, die auf indoor setzen, da schon zwei Tage ausreichen um die Ernte nachhaltig zu beschädigen. Die Hersteller von Konzentraten wie Wachs und vor allem Haschisch können die erforderlichen Chemikalien nicht kühlen und überhaupt sind in den USA Cannabisprodukte beliebt, die müssen beständig gefroren bleiben – bei einem Stromausfall auf längere Sicht leidet die Qualität schnell und gründlich.

Cannabisanbau vor großen Herausforderungen

Den Klimawandel brauchen wir gar nicht herannehmen – das Wetter und die Beschaffenheit von Boden, Luft und Wasser werden auch Cannabis als landwirtschaftliches Produkt immer beeinflussen. Demzufolge sind einige ältere Bauern im erwähnten Humboldt County nicht ganz so pessimistisch, weil sie dank jahrzehntelanger Erfahrung im illegalen Anbau die Feuerstürme und Stromprobleme schon aus früheren Zeiten kennen. Ein Generator ist da oft schon da, prall gefüllt mit Gas oder Öl und Diesel und es braucht auf jeden Fall kreative Ansätze, um das dank Sonne und Wärme für den Hanfanbau eigentlich optimale Kalifornien auch in der Brandsaison effizient nutzen zu können. Die Ernte jetzt im Oktober ist schon schwierig genug, doch ohne Strom könnten für gutes Gras nötige Schritte wie Trocknen und Kurieren extrem kompliziert werden.

Eine ganz andere Herausforderung besteht durch den strombedingten Ausfall des Cannabis Tracking Systems. Normalerweise sollen die Züchter jedes Gramm Hanf registrieren und erfassen für die Berechnung etwa der Steuern, doch das geht derzeit eben nicht und die Leute müssen aufschreiben mit Stift und Zettel, was vom Feld reinkommt und in die Weiterverarbeitung geht! Logisch, dass dabei Unregelmäßigkeiten auftreten. Der Anbau von Haschisch und Marihuana ist zweifellos schon heute eine Wissenschaft und erfordert viel Sorgfalt, was wie wir gerade in Kalifornien sehen, durch das Wetter und kaum planbare Ereignisse beeinflusst wird.

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