Kalifornische CannabisbauernWenn das Hanfbusiness blüht so wie in Kalifornien, dann gibt es diesbezüglich ganz logische Entwicklungen, die reichen von einer Übernutzung der Flächen bis hin zu Wasserknappheit und Monokulturen. Das ist keine Kleinigkeit rund um die Legalisierung von Cannabis und eine aktuelle Klage eine Lobbygruppe von Hanfbauern zeigt dann auch, welche Bedenken es dann sowohl ökonomisch wie ökologisch zu berücksichtigen gilt. Im Fokus steht dieser Tage nun die Größe und der Umfang von Cannabisplantagen, hat der Gesetzgeber doch hier ganz offensichtlich einen Fehler gemacht bei der Bemessung.

Wieviel Hanf dürfen Bauern anpflanzen?

Das betreffende Department für Ernährung und Landwirtschaft in California wird in der aktuellen Klage aufgefordert Klarheit zu schaffen zum Umstand der großen Cannabisfarmen im Lande. Kläger ist wie schon erwähnt eine Lobbygruppe, die California Growers Association (CGA), und hinter dieser Eingabe verbirgt sich dann auch ein ganz prinzipielles Problem für den Anbau von Hanfpflanzen. So erlaubt die Behörde zwar nur einen Acre, das sind ungefähr 4000 Quadratmeter, pro Lizenz an Fläche – im Gegenzug jedoch können die Bauern beziehungsweise große Firmen so gut wie unbeschränkt weitere Lizenzen erhalten. In der Summe lässt sich auf diese Weise so manche Mega-Plantage für Haschisch und Marihuana betreiben und der ursprüngliche Sinn der Beschränkung, der Schutz lokaler Kleinstbauern, wird ad absurdum geführt.

Konkret fordert die Klage zu klären, ob diese beschränkte und zugleich unbeschränkte Maßgabe nun mit dem Recht des Bundesstaats Kalifornien übereinstimmt und wie es eigentlich um die ursprünglichen 4 Acre für den Anbau von Cannabis als Medizin bestellt ist. Diese ältere Regelung steht weiterhin im Raum und die gegenwärtigen Rechtsvorschriften zum Hanfanbau sind verwirrend und effektiv unfair aufgemacht.

Industrieller Cannabisanbau oder Bio-Gras vom Ökolandwirt?

Die gut tausend Mitglieder der CGA warten gespannt auf den Ausgang der Klage, schließlich haben viele kleinere Bauern schon jetzt große Probleme, um gegen die riesigen Felder von industriell produzierenden Cannabis-Unternehmen zu bestehen. So ähnlich wie beim deutschen Milchpreis wird hier immer mehr an der Kostenschraube gedreht und das ist keine faire Situation. In Amerika sind die großen Unternehmen zwar immer bevorzugt, das ist bekannt, aber in diesem Fall müssen sich weniger bekannte Firmen um Kapital kümmern, endlose Regularien einhalten und Formulare beantragen, was für die großen Produzenten viel einfacher ist – die rechtliche Erfassung ist jedoch gleich und das sollte geändert werden!

Subventionen für Hanfbauern sind zwar unwahrscheinlich, aber Steuernachlässe und andere Vorteile durchaus machbar. Mit gut 7 Milliarden Euro Wirtschaftskraft im Jahr ist die kalifornische Cannabislandwirtschaft kein kleiner Posten und auch wenn die großen Player etwa für Investoren bei Cannabis-Aktien interessant, bieten die kleinen Firmen oft weit bessere Qualität und ökologische Vorteile beim Anbau. Ob sich diese Mischung erhalten kann, hängt nun auch von den Gerichten ab, denn per se ist amerikanisches Wirtschaften immer brutale Konkurrenz a la Gordon Gecko und es liegt direkt bei den Behörden, kleinere Hanffirmen effizient zu unterstützen.

 

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