Cannabis Diabetes

Mittlerweile gibts immer mehr Studien zu Cannabis und Diabetes und es sieht gut aus, dass Cannabinoide gegen die Zuckererkrankung helfen könnten (Bild von Steve Buissinne auf Pixabay).

Die Zuckerkrankheit ist ein enormes Übel und Leid für die Betroffenen, doch vielleicht liegt auch hier ein neuer, vielversprechender Ansatz zur Behandlung im Hanf. Immer mehr Studien weisen auf eine Wirksamkeit der Cannabinoide hin, das sind beispielsweise CBD, THC und CBG, die Graspflanze hat hierzu mehr als hundert dieser effizienten Inhaltsstoffe zu bieten. Besonders im Blick steht derzeit ein noch recht unbekanntes Cannabinoid namens CBM und wir schauen uns heute mal den Forschungsstand an – kann Cannabis bei Diabetes eine Hilfe sein und wann können wir hierzu erste echte Therapien mit dem Hanf erwarten, auch in Deutschland?

Cannabis bei Diabetes einsetzen – Grundlagen im Überblick

Allgemein wird Diabetes als eine Erkrankung definiert, bei der sich zu viel Zucker im Blut befindet. Unbehandelt kann das zu massiven Störungen im Organismus führen, die Folge sind häufig Schlaganfälle, Herzinfarkte und Erblindung bei den Betroffenen. Unterschieden wird zwischen

  • Diabetes Typ-1: Hier produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin, das als Hormon übrigens auch dem Einfluss von Cannabis ausgesetzt sein kann. Typ-1 Diabetes ist häufig erblich, tritt schon im Kindesalter auf und wird mit Insulinspritzen behandelt.
  • Diabetes Typ-2: Hier kann der Körper den Blutzuckerspiegel nicht auf normalem Level halten, das hat ebenso mit Genetik zu tun, aber auch mit dem Lebensstil und die Erkrankten haben entweder eine zu geringe Insulinproduktion oder die Körperzellen sind sogar resistent gegen das wichtige Hormon.

Natürlich funktionieren die Injektionen schon lange und auch gut, aber für die Patienten ist es sehr wohl belastend, ständig an die Spritzen zu denken, diese jederzeit bereitzuhalten für den Einsatz selbst im Flugzeug oder während der Mittagspause. Kann hier der Hanf als Medizin helfen?

Auf der Suche nach neuen Therapien

Weltweit haben hunderte Millionen Menschen die Zuckerkrankheit, das kostet Milliarden an Euro in der Behandlung, reduziert die Volksgesundheit und Produktivität enorm. Zugleich investieren die Pharmakonzerne Milliarden in die Forschung und trotzdem bewähren sich vielfach Methoden, die gerade beim Typ-2 Diabetes auf eine Vermeidung setzen, sprich der Lebensstil soll sich ändern, mehr Sport und gesunde Ernährung für Abhilfe sorgen. Medikamente gibt’s auch, aber oft mit Nebenwirkungen und es war nur eine Frage der Zeit, bis hier auch mehr zum Cannabis geforscht wird.

Von schlanken Kiffern und dem Rückgang von Entzündungen

Obwohl wir Kiffer und Hanfpatienten die Anregung des Appetits beim Hanfkonsum kennen, Stichwort Fressflash, haben Studien gezeigt, dass viele Cannabis User einen geringen Body-Mass-Index haben. Schmalere Hüften bei Kiffern als beispielsweise bei Leuten, die Bier trinken zum Genuss oder sich eben mit Essen verwöhnen, das ist wissenschaftlich lange erwiesen und auch zum Einfluss von Cannabis auf den Insulinlevel berichten die Fachzeitschriften schon eine Weile.

Außerdem wissen wir, wie die Cannabinoide von THC bis CBD die Entzündungen im Leib hemmen und der Level von Blutzucker lässt sich ebenso senken. Im Fokus stehen Cannabimovone, die aktivieren Rezeptoren zur Regulierung von Lipiden und dem Metabolismus von Glukose. Die auf dem Markt erhältlichen Medikamente arbeiten genau an dieser Stelle durch die Sensibilisierung der Zellen für das Insulin, die Arzneien heißen Glitazone und obwohl ein längerer Einsatz erlaubt ist, kommt es nicht selten zu Nebenwirkungen wie Osteoporose oder Herzattacken und die Forschung möchte den Wirkstoff gerne mit mehr Balance einsetzen – was Studien zufolge dem Hanf zugetraut wird.

Was kann CBM als Cannabimovon?

Dieses Cannabinoid ist noch sehr neu und wurde erst 2010 isoliert von italienischen Forschern. In der Hanfpflanze ist es sehr gering vorhanden und verhältnismäßig schwer raus zu kitzeln, aber im Labor lässt sich das mittlerweile problemlos nachbauen. Zuvor suchten die Wissenschaftler die Cannabinoide alle durch und stellten zum Beispiel eine Verwandtschaft fest zum Capsaicin, das steckt bekanntlich in den roten Chilischoten. Wo und wie genau nun CBM andockt, das wird untersucht mit zunehmend vielversprechenden Prämissen für die Behandlung.

Mindestens vergleichbar mit der chemischen Keule: Bei den aktuellen Tests erwies sich das Cannabimovon als vergleichbar mit der Sensibilisierung von Zellen und es gibt ein paar positive Nebeneffekte, die offenbar zu weniger Nebenwirkungen führen als bei den üblichen Pharmazeutika. In Vitro ist natürlich noch kein Versuch am Menschen, aber die Studien gehen mit Hochdruck weiter, was dann zu einem sicheren, gut verträglichen Medikament aus dem Hanf führen soll – die hochwirksamen und therapeutisch spannenden Cannabinoide öffnen gerade erst die Tür zur neuen, umfassenden Cannabis Wissenschaft, die leider in Deutschland noch keine Rolle spielt. 

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