Kiffende PolizistenWer als Ordnungshüter seinen Dienst versieht, der unterliegt bei der Polizei einer ganzen Reihe von Vorschriften und hier kommt seit einiger Zeit auch Cannabis ins Spiel. Bekanntlich wurden und werden hier seit Ewigkeiten alle Bewerber ausgeschieden, bei denen Hanf im Blut oder sonstig entdeckt wird und das ist natürlich in Zeiten von Medizinalhanf, verschrieben vom Doktor bei einer ganzen Reihe von Krankheiten, fast schon ein Anachronismus. Oder sollten Polizisten grundsätzlich auf alternative Heilmittel verzichten, weil sie bereits mit dem Staatsdienst die höchste Ehre überhaupt erfahren?

Verwaltungsgericht Berlin: Cannabis in der Polizei nicht gestattet!

Zunächst also ein Blick auf Deutschland. Hierzulande wird alles getan für Flüchtlinge und Gleichstellung der Geschlechter, wenig jedoch für die arbeitende und steuerzahlende Bevölkerung. Das wird sich irgendwann rächen, zweifellos, aber vorerst sind selbstverständlich auch Polizisten dem Gängelband der Merkel-Republik unterworfen. Ob die Gerichte in der BRD wirklich so frei entscheiden, lassen wir mal dahingestellt, aber ausgerechnet den Leibwächter von Osama bin Laden mit einem ersten Klasse Ticket wieder zurückholen zu wollen nach Deutschland, das erscheint schon ziemlich absurd und wirft ein Zwielicht auf diese Justiz. Auffällig oft wird selbst pro kriminelle Asylanten entschieden, aber das ist eine andere Frage und nicht unser Thema.

So urteilte auch das Verwaltungsgericht in Berlin jüngst zum Cannabis und meint, Polizisten hätten bei Konsum von Hanf keinen Anspruch auf Einstellung! Die groß ausgeführte Begründung bezieht sich, wen wundert, auf die letzte Achillesferse, die der Hanf-Lobby noch Schmerzen bereitet – das Führen von Kraftfahrzeugen! Während all die CSU-Mythen von der Einstiegsdroge, der Verblödung durch Cannabis und die enormen gesundheitlichen Gefahren allesamt wiederlegt sind, verbleibt der Anti-Hanf Lobby nur noch die bis dato technisch nicht wirklich gelöste Frage nach dem Grenzwert und dem Führerschein. Weil hier Tests nicht wirklich Grenzwert definieren können und Haschisch und Marihuana unterschiedlich im Körper wirken können bei der Dauer, wird das zuverlässig immer verwendet, wenn irgendeine Entscheidung gegen Cannabis begründet werden soll.

USA: Polizei in Chicago darf kiffen?

Auch in Amerika galt lange Zeit die Einstellung, nach der ein noch so winziger Eintrag in die Strafregister zu einer Verweigerung der Polizistenkarriere führen muss. In Illinois und genauer in Chicago ändert sich das gerade und offenbar sind Vergehen aus der Vergangenheit kein Hinderungsgrund mehr für einen Einstieg in die Arbeit als Cop. Einzige Bedingung: In den letzten drei Jahren wurden weder Haschisch noch Marihuana von den Bewerbern konsumiert?

Hoher Bedarf an Cops und die Cannabis-Legalisierung

Hauptgrund für die liberalere Herangehensweise ist der Mangel an geeigneten Kandidaten für den Polizeidienst und lustigerweise wurden viele ansonsten hervorragende Bewerber wegen des Rauchen von Cannabis disqualifiziert. Dieser idiotische Aderlass wurde nun endlich bemerkt durch die höchsten Stellen bei der Polizei und weil in den USA ohnehin der Hanf an vielen Ecken und in immer mehr Legal States freigegeben wird, rang man sich in Chicago auch bei den Cops zu einer Entschärfung durch. Die Polizei selbst akzeptiert nicht nur Kiffer, die einst den Hanf als Medizin konsumierten, sondern auch Leute, die eigenen Angaben das Cannabis aus „Studienzwecken“ geraucht haben.

Was das nun genau ist, lassen wir mal dahingestellt, aber immerhin: Die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Haschisch und Marihuana, der kreisende Joint auf der Party – davor ist fast niemand gefeit außer vielleicht die Cowboys in Texas und ein wenig Realismus auch bei den Polizisten ist sehr zu begrüßen. Das heißt jetzt nicht, dass alle Cops in Chicago vor der Bewerbung um Einstellung die wildesten Drogenpartys feiern dürfen, aber es ist eben auch nicht mehr so verstockt wie im oben beschriebenen Deutschland.

Jugendsünden ohne Konsequenz: Wenn die Polizisten in den USA und dort in Chicago den Drogenkonsum einräumen und das als Jugendsünde abgetan wird, dann werden sie auch vollwertige Cops mit Revolver und Handschelle. Zugleich wird nicht nur dem veränderten Zeitgeist Rechnung getragen und der Verschreibungspraxis von Hanf als Medizin – die Menschen werden in ihren Bedürfnissen ernst genommen und das ist zu begrüßen. In Deutschland hingegen machen sich weder Gerichte noch Polizeidienststellen nicht mal die Mühe, Alternativen und Möglichkeiten zu suchen, sondern handeln exakt nach Vorgabe aus der Politik: Cannabis kriminalisieren, Betroffene stigmatisieren. Wenn hierzulande ein Polizist besoffen zum Dienst erscheint, dann gibt’s vielleicht erstmal ne Verwarnung, aber ein Joint in der Vergangenheit, das ist ein beispielloses Verbrechen, dem mit allen Mitteln des (Un)Rechtsstaats begegnet werden muss.

 

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