Cannabis-FreigabeIn den Vereinigten Staaten liefern sich Gegner und Befürworter der Cannabis-Legalisierung unvermindert harte Auseinandersetzungen. Doch die Anti-Hanf Lobby verliert, das ist offensichtlich und wird durch neue, positive Studien pro Haschisch und Marihuana quasi täglich bestätigt. Diese Woche zeigen wir Euch Untersuchungen zum Absinken von Gewaltverbrechen in Legal States, es gibt Hinweise über einen Zusammenhang von freiem Hanf und dem Anstieg der Bevölkerung und zum Abschluss dann noch einen Blick ins wunderschöne Oregon, wo gerade eine Klage zur Beschränkung von Anbauflächen für Furore sorgt.

Gewaltverbrechen sinken rapide bei Cannabis-Legalisierung!

Wissenschaftler aus Bologna im schönen Italien haben neue Studien zur Zusammenhang von Cannabis Legalisierung und Gewaltverbrechen vorgelegt. Die Ergebnisse sind kaum überraschend, aber immerhin weiteres erfrischendes Wasser auf die Mühlen der Hanf-Befürworter: In der Untersuchung über den US-Bundesstaat Washington konnte ganz klar gezeigt werden, dass Gewalt, Kriminalität und entsprechende Auswüchse wie Raubüberfälle bei einer Freigabe von Haschisch und Marihuana drastisch zurückgehen!

Untersuchungen in Oregon und Washington

Dabei verglichen die Forscher Daten aus zwei Legal States und weil Oregon zwei Jahre später den Hanf freigab als Washington, ergeben sich empirisch vorzügliche Datensätze über Gewaltkriminalität. So sanken beispielsweise Vergewaltigungen um rund 20 %, Einbrüche und Überfälle gingen um gut 15 % zurück, zumindest nehmen wir hier mal das Mittel beim THC.Guide aus diesen Studien. Die italienischen Wissenschaftler führen dabei vor allem vier Gründe für den Rückgang der Straftaten bei einer gleichzeitigen Legalisierung von Cannabis an:

  • Kiffer und Hanfpatienten haben bei frei verkäuflichem Marihuana so gut wie keinen Kontakt mehr in kriminelle Milieus,
  • Anbau und Verkauf werden bei einer Freigabe eben nicht mehr von den örtlichen Gangs mit entsprechender Gewaltbereitschaft übernommen,
  • ein legaler Markt für Cannabisprodukte gibt der Polizei mehr Freiraum, um sich um andere Straftaten effektiver zu kümmern,
  • Hanfkonsumenten kommen weniger mit Drogen wie Kokain in Berührung, was oft auch ein Grund ist für gewalttätige Übergriffe.

Respektiert Jeff Sessions die Hanf-Wissenschaft?

Solche Studien sind natürlich hilfreich für die Cannabis-Debatte und es ist gut möglich, dass hier auch der US-Justizminister, Mr. Betonkopf Jeff Sessions genauer hinhört. Der beeilte sich nach Veröffentlichung der Untersuchung zu betonen, es bestehe weiterhin die Gefahr von Gewaltkriminalität durch Kiffer, schließlich gäbe es heute in den Hanfblüten hohe zweistellige Werte beim THC! Moment, wie bitte? Sessions meint ernsthaft, der THC-Wert im Gras steigere die Aggressionen? Hier besteht also noch Lernbedarf in der US-Justiz und auch die deutsche Politik sollte sich solche ziemlich eindeutigen Studien zu den unübersehbaren Vorteilen einer Cannabis-Legalisierung mal die Unterlagen kommen lassen.

Hat legales Cannabis Einfluss auf das Bevölkerungswachstum?

Da haben doch tatsächlich die Deutschen mal eine Studie mit Aussagekraft zur Cannabis-Legalisierung hingelegt: Das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, kurz IZA, hat neulich eine Untersuchung zur Bevölkerungsentwicklung in einem Legal State wie Colorado in den USA vorgestellt und siehe da – offenbar hat Kiffen positiven Einfluss auf sexuelle Aktivität und daraus folgt dann auch ein Anstieg der Geburtenzahlen! Liegt hier vielleicht auch die Chance für Deutschland, wo die Politik immer über zu wenig Kinder jammert? Bringt die Freigabe von Haschisch und Marihuana auch die Fruchtbarkeitsrate in Schwung?

Eine Studie aus Deutschland schafft Klarheit

Untersucht wird der Zeitraum 2005 bis 2015 in Colorado. Der normale Anstieg der Geburtenziffern wurde dabei flankiert betrachtet mit den Daten nach der Legalisierung. Nach Aussagen der Forscher hat die Freigabe von Hanf ganz klar ersichtlichen Einfluss auf die Geburtenrate und die letzten Jahre zeigen bei den Statistiken klar nach oben! Zugleich müssen wir natürlich auch einräumen, dass eine offene Drogenpolitik, fair und realistisch und zudem immer mit wirtschaftlichen Chancen versehen, viele Neubürger anzieht und so ist das Bevölkerungswachstum in Colorado selbstredend ebenso mit dem Zuzug vieler Kiffer oder eben Hanfpatienten verbunden. Auch könnten andere Entwicklungen wie die in den USA allgemein zu beobachtende Binnenmigration eine Rolle spielen, so dass wir gespannt auf weitere Untersuchungen zum Thema warten.

Beschränkungen für den Cannabis-Anbau in Oregon

Zum Schluss noch mal zurück in den wunderschönen US-Bundesstaat Oregon. Falls Ihr dorthin mal Kiffer-Reisen plant, das kann der THC.Guide euch nur empfehlen, dann werdet ihr riesige Cannabisplantagen zu sehen bekommen, malerisch eingefügt in diese großartige Landschaft aus bunten Wäldern, steilen Küsten und einem scheinbar ewig blauen Himmel. Aber gut, wir sind ja kein Reiseveranstalter und heute interessieren uns die Meldungen, nach denen auch in Oregon Klagen bei Gerichten anhängig sind, nach denen vor allem Hanfbauern gegen eine Beschränkung der Anbauflächen für Cannabis Rechtsprechung fordern.

Zwischen Wirtschaftswachstum und kleinen Hanfbauern

Ausgangspunkt ist ein kleines County, in dem ein großes Unternehmen die Anbauflächen limitieren wollte und damit vor Gericht scheiterte. Darauf beschlossen die Politiker von Josephine, so der Name der Region, gleich direkt vor dem Bundesgericht in Washington gegen ganz Oregon zu klagen und das ist für den Legal State durchaus ein Risiko. Bekanntlich ist Gras illegal auf Bundesebene und wir können hier ein gefährliches Spiel beobachten, dass die Firma auf eigene Kosten versucht zu gewinnen. Darf der Bundesstaat Cannabis freigeben, aber die Anbauflächen nicht limitieren? Das ist keine unwichtige Frage und auch wenn es ganz offensichtlich um die Bevorteilung großer Weed-Grower geht – es besteht Klärungsbedarf und wenn hier die Bundesgerichte für Schwierigkeiten sorgen, dann könnte im eigentlich superliberalen Oregon schon bald ein Konflikt über die bis dato sehr positiv verlaufende Ausgestaltung der Cannabis Legalisierung ausbrechen.