Cannabis Augentropfen

Wir werfen einen Blick auf Cannabis Augentropfen für schmerzende und trockene Augen – ein neues Präparat kommt ausgerechnet aus Deutschland und setzt auf Behandlung mit THC. (Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay)

Hanf wirkt bekanntlich bei allerlei Krankheiten und Beschwerden und nun stehen hier auch konkret Cannabis Augentropfen im Fokus. Angemeldet ist ein Patent für ein entsprechendes Medikament, das direkt bei schmerzenden und vor allem trockenen Augen helfen soll. Aber was sagen Augenärzte zum Hanf aus der Tropfflasche und wie genau ist das erforscht? Handelt es sich bei den Cannabis Augentropfen vielleicht sogar um ein besonders gut zu dosierendes und leicht verträgliches Mittel, das in Zukunft sehr häufig verschrieben werden dürfte?

Was heißt trockenes Auge überhaupt und wie kann Hanf helfen?

Natürlich sind trockene Augen ein ziemlich weit gefasstes Beschwerdebild. Das kann reichen von der üblichen ermüdenden Arbeit am Bildschirm bis hin zu einer ernsthaften Erkrankung, denken wir mal an grünen oder grauen Star. Freilich leiden mehr als 10% der Menschen in Deutschland an trockenen Augen, so die Opthalmologische Gesellschaft als hiesiger Verband der Spezialisten. Entsprechend häufig ist diese Belastung zu beobachten in den Arztpraxen und die Indikationen sind vielseitig wie auch eine echte Bürde für die Betroffenen:

  • eingeschränktes Sehen,
  • ständiges Fremdkörpergefühl im Auge,
  • ausgetrocknete Tränendrüsen mit Infektionen,
  • Druckschmerz und
  • häufiges Brennen im Auge oder Stechen.

Bei solchen Beschwerden suchen die Leute den Augenarzt auf und bis dato wurde eben kein Cannabis als Medizin verschrieben, weil die Forschung noch keine Studien oder Patente für passende Präparate vorgelegt hat. Deshalb verordnen Mediziner im Moment noch die üblichen Tränenersatz-Liquide, meistens mit einem Entzündungshemmer. Ein Problem bleiben jedoch die Schmerzen als sehr häufiges Begleitmoment und Mediziner wie Pharmakologen geben offen zu, dass es hier eben bisher noch keine wirklich befriedigende Lösung gibt. Sind die neuen Cannabis Augentropfen daher ein Durchbruch in der Behandlung?

Forschungsgruppe beim Cannabis in Kooperation mit Pharmaunternehmen

So haben sich Wissenschaftler aus Köln und Pharmakologen aus Heidelberg zusammengetan und die Hanf Augentropfen für trockene Augen aus der Taufe gehoben. Vor allem geht es um das auch aus anderen Medizinstudien zur Augenheilkunde erfolgreich angewendete THC, das sich allerdings kaum lösen lässt in Wasser – naturgemäß ein Problem, wenn Tropfen als Präparat gewonnen werden sollen. Doch davon lassen sich deutsche Forscher nicht lumpen und packten semifluorierte Alkane dazu, das sind lineare Moleküle mit Anteilen Perfluorcarbon und Hydrogencarbon. Brauchen wir hier nicht im Detail weiter ausführen – auf jeden Fall eignen sich die damit gewonnenen Augentropfen bestens für eine Therapie mit THC-Cannabis.

Niemand wird high: Wenn ihr den Arzt fragt nach den neuen Hanf Augentropfen, dann braucht ihr keine Sorgen haben vor dem üblichen THC – Rausch! Die Applikation am Auge ist völlig anders dosiert und auch wenn das Tetrahydrocannabinol im Cannabis in den neuen Präparaten die entscheidende Rolle spielt, so ist eine Berauschung damit bei dieser Behandlungsform nicht möglich.

Es ist mit dem zum Patent angemeldeten Präparat möglich, größere Volumina des Wirkstoffs im Auge aufzubringen und ganz allgemein ist es hilfreich, bei Schmerzen und Entzündungen auf das hochwirksame THC zu setzen. Auch heilt dieser Hanf dann sehr zuverlässig Wunden – unsere Hornhaut in den Augen hat doch tatsächliche Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems und kann damit bestens das Cannabis quasi natürlich aufnehmen! Mäuse jedenfalls haben im Labor schon eine Verbesserung erfahren, deren trockene Augen wie auch Entzündungen an den Sehorganen gingen schnell und deutlich zurück.

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