Samenzellen Cannabis

Bei einer neuen Studie geht es um die Nachweisbarkeit von Cannabis in den Samenzellen – müssen kiffende Männer sich Sorgen machen? (Bild von Thomas Breher auf Pixabay).

Über Cannabis und Sex haben wir ja schon eine Menge Studien gelesen und besprochen, doch wie steht es eigentlich um die Qualität der männlichen Samen beim Kiffen und lässt sich Hanf im Sperma nachweisen? Drogentests sind ja bekanntlich auf Blut, Urin, Speichel getrimmt und nun können wir fragen, warum ausgerechnet Cannabis in den Samenzellen im Test gefunden werden soll. Die Antwort ist simpel: Welchen Einfluss können THC und CBD auf eine Befruchtung haben, wie also steht es um die künftige Schwangerschaft? In den USA kiffen sehr viele Männer, das ist bekannt, und nicht wenige tun das auch in der Phase, die Menschen zur Fortpflanzung nutzen. Welchen Einfluss hat das Gras hier und worauf sollten die Herren beim Kiffen achten?

Wie ist die Cannabis Studie zum Sperma aufgemacht?

Teilnehmen durften 12 Männer, die konsumieren regelmäßig Hanf per Joint oder Vaporizer. Bei zwei Herren wurde dann das THC im Samen nachgewiesen. Bei allen Herren wurden Metaboliten vom THC erkannt. Nun ist noch lange nicht abschließend geklärt, wie genau das Tetrahydrocannabinol die Fortpflanzung beeinflusst oder auch die Entwicklung des Fötus, doch mit der Nachweisbarkeit in den Samenzellen kann die Wissenschaft hier ein wichtiges Puzzleteil einfügen.

Um hier wirklich adäquate Ergebnisse zu liefern, wurden wirklich aktive Kiffer herangezogen, die konsumieren Cannabis praktisch jeden Tag und das dann auch über mehrere Jahre. Hier sagen die Forscher dann auch sofort, die Erkenntnisse zum THC im Samen sind nicht direkt auf gelegentliche User zu übertragen. Im Schnitt bewegten sich die nachweisbaren Anteile knapp unter einem Nanogramm pro Milliliter. Warum aber stachen zwei Herren heraus mit hohen Anteilen? Als Ursachen gelten zum Beispiel

  • der Body-Mass Index,
  • die letzte Einnahme von Hanfprodukten oder auch
  • das Alter der Probanden.

Diese Level abzuklären und zu verstehen ist ganz folgerichtig die Aufgabe der nächsten Studienprojekte beim Cannabis und den Samenzellen.

Aber wie beeinflusst der Hanf den Samen qualitativ?

Das ist die große Frage und die Wissenschaftler betonen bei der aktuellen Untersuchung explizit, dass es hier viel zu früh sei für eine abschließende Aussage. Absurd positive Beschreibungen wie „Kiffen macht schöne, gesunde Kinder“ oder eben gegenteilige wie „Kiffen macht dumm und hässlich“ sind nicht akzeptabel, da bloße Meinung ohne Gehalt. Empirische Untersuchungen sind nötig, gibt’s aber auch schon teilweise. Hier lohnt sich der Blick auf schon etwas ältere Studien zum Thema:

  • in Dänemark wurden mal mehr als tausend Männer untersucht, die hatten volumenmäßig weniger Sperma als Abstinenzler,
  • bei Untersuchungen in Massachusetts mit mehr als 600 Teilnehmern wiederum ließ sich jedoch ein höheres Volumen nachweisen.

Solche widersprüchlichen Ergebnisse sind jedoch für die Wissenschaft von der Cannabis Pflanze noch völlig normal, weil wir am Anfang stehen und dank der jahrzehntelangen Verbotspolitik erst jetzt Haschisch und Marihuana intensiver analysieren dürfen. Erkenntnisse zur Reproduktion jedenfalls sind nun noch ein Stückweit spannender und der Anteil THC in menschlichen Flüssigkeiten dürfte künftig in immer mehr ähnlichen Studien eine wichtige Rolle spielen.

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