Cannabis bei Depressionen

Wir schauen uns mal die Berichte zu einer Studie an, die untersucht Cannabis bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Deutsche Medien berichten schnell von einer Wirkungslosigkeit, doch wird dabei ordentlich unterschlagen und geschwindelt. (Bild von Grae Dickason auf Pixabay)

Vor einigen Tagen wurde eine Hanf Studie aus Australien veröffentlicht zum Thema Depression. Darin wird von den Forschern eine besondere Wirksamkeit von Cannabis bei psychischen Erkrankungen bezweifelt und wie zu erwarten stürzen sich die Systemmedien in Deutschland umgehend auf diesen Bericht, das ist so ähnlich wie bei den durch Kiffen eventuell vielleicht hier und ausgelösten Psychosen bei Jugendlichen. Auch diese Untersuchung vor gut einem Jahr wurde hierzulande massiv ideologisch missbraucht und selbst als die Wissenschaftler die Psychosengefahr durch Cannabis selbst relativierten, ging es in der Presselandschaft äußerst unsachlich zu. Was also für Informationen können wir nun zu Hanfmedizin und Depressionen auslesen und solltet Ihr bei Sorgen und schlechter Stimmung auf Cannabis setzen?

Ein Rundumschlag gegen den Hanf bei psychischen Störungen

Wird uns so serviert von den Forschern in Sydney, die in Down Under Cannabis als Medizin bei Depressionen und Co testeten. Vorgeblich wirkt der Hanf dabei nicht oder nur unzureichend und das gilt laut dieser Erhebung auch für Tourette, Angstgefühle, ADHS, posttraumatischer Belastung und schlechter Stimmung. Die Wissenschaftler meinen, Hanf wäre nur erlaubt als Therapie, weil irgendwelche Selbsthilfegruppen politischen Druck ausüben – keine Ahnung woher die australischen Forscher diese Infos haben! Es klingt ein wenig konstruiert und willfährig, dem Hanf trotz unzähliger gegenteiliger Studien mal wieder die Wirkung abzusprechen, wir kennen das aus Deutschland zur Genüge.

Wie steht es um die medizinische Evidenz von Cannabis?

Hier möchte die Forschung die Debatte verlagern und gibt sogar zu, dass selbst eine fehlende Evidenz kein Hinweis ist auf die Wirkungslosigkeit von Hanf. Ja was denn nun? Einmal wird gesagt, es gebe keine Wirkung und dann durch die Hintertür doch ein vielleicht formuliert, was die Wissenschaftler in Australien in Zukunft etwas klarer sagen sollten. Um ihre These zu stützen untersuchte man vor Ort Studien, die von 1980 bis 2018 zum Thema Hanfmedizin bei psychischen Erkrankungen durchgeführt wurden. RCT Studien, das ist als randomisierte kontrollierte Analyse eine Art grundlegender Standard in der Wissenschaft, gab es gleichfalls und dabei ging es um

  • Depressionen
  • Angstzustände
  • das Tourette Syndrom
  • die Antiaufmerksamkeitsstörung ADHS
  • posttraumatische Belastungsstörungen und
  • um Psychosen.

Vorrangig untersuchen die verwendeten Studien eine Anwendung von Cannabis bei Schmerzen, doch die Forscher checkten die Begleitumstände. So berichten viele Patienten von einer Besserung auch der Stimmung durch den Hanf, was zugleich wieder relativiert wird durch Zahlenakrobatik – mit dem Verweis auf prozentuale Evidenz und Konfidenzintervallen möchte man den Leser wohl verwirren. Verklausuliert lässt sich zugleich herauslesen, dass wenigstens ein Viertel der Betroffenen sich besser fühlte – wie kann man dann hier von einer Wirkungslosigkeit beim Hanf schwätzen?

Primärerkrankung wird durch Hanf geheilt und das hilft zugleich der Psyche?

Das freilich mussten die Wissenschaftler umständlich zugeben. Cannabis wirkt sehr gut bei Schmerzen und viele Depressionen gehen auf Krankheitsbilder zurück, die mit eben dieser Schmerzbelastung zu tun haben. Hier hat der Hanf entscheidende Vorteile und seine Wirksamkeit ist mehr als nachgewiesen. Pervers erscheint uns jedoch an dieser Stelle die Auslese dieser Studie durch die deutsche Presselandschaft – es wird eben nicht betont, dass Hanf wirkt und hilft, sondern dass die Wissenschaftler meinen, es gäbe noch keine Beweise über eine Wirksamkeit von Cannabis allein bei psychischen Erkrankungen.

Uns zeigt dieses Beispiel sehr deutlich: Cannabis wirkt, hilft, heilt – doch es ist weiterhin dank einer verzerrten Politik möglich, hier gerne und jederzeit das Gegenteil zu behaupten, weil die Studienlage völlig unzureichend ist. Wenn Patienten Schmerzen haben und Hanf einnehmen, der dann auch die damit einhergehende Depression lindert, dann ist das zweifellos ein Erfolg. Daraus dann auf eine jedoch jenseits von Schmerzen grundsätzliche Wirkungslosigkeit zu behaupten ist absurd und ein weiterer Hinweis, wie die Hanf Debatte in Deutschland selbst durch die willfährigen Medien politisch instrumentalisiert wird.

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