Wasserknappheit Cannabis

Bringt der Cannabis Anbau in New Mexico eine Wasserknappheit? Die beliebte Hanfmedizin bringt große Herausforderungen für den Wüsten-Bundesstaat der USA (Bild von Tom Kranz auf Pixabay).

Der Grenzstaat im Süden der USA ist recht trocknen wie es sich für die Wüste gehört – und Cannabis als Medizin könnte dort bald zu einer Wasserknappheit beitragen. Wir wissen ja bereits, dass Hanf als Outdoor Growing oder Indoor eine Menge Flüssigkeit erfordert und bis dato hat die Hanf-Wirtschaft hier noch wenig getan zur Nutzung gerade von sehr knappen Ressourcen. Die Waldbrände in Kalifornien jedes Jahr gehen auf große Trockenheit zurück und wir wollen mal schauen, ob die in der Erde steckenden Hanfsamen samt der dann bald aufgehenden Marihuana-Blüten wirklich so schlecht sind für Flüsse und Teiche. Und gibt es vielleicht Optionen für die Wassernutzung wie in vielen anderen Bereichen der Landwirtschaft auch?

Die Cannabisernte auf dem Feld…

… führt in einigen Gemeinden von New Mexico offenbar zu einem absinkenden Pegel des Grundwassers. Schon haben die Lokalpolitiker diversen Kommunen vor Ort Briefe an die Regierung von Donald Trump geschrieben, der ohnehin wenig übrig hat für Cannabis, sich aber auch nicht wirklich einmischen will in das eifersüchtig gehütete Selbstbestimmungsrecht der Bundesstaaten. Diese erlauben zunehmend Hanf entweder als Genussmittel oder als Medizin wie eben in New Mexico, doch nur sehr selten haben die Behörden dann auch einen entsprechenden Flurplan in der Hand für die Strukturierung der landwirtschaftlichen Produkte.

Solche unvorbereiteten, an mieser Kommunikation leidenden Projekte wie eben die Freigabe von Cannabis als Medizin sollten nach Angaben der Behörden in den Gemeinden umfangreich geplant werden und nicht einfach nur den Unternehmen überlassen! Die kümmern sich meistens wenig um den Umweltschutz und das Grundwasser für die ansässige Bevölkerung wird ohne Bedenken in großen Mengen zum Besprengen der Felder abgezapft. So lauten die immer lauter werdenden Beschwerden rund um Albuquerque, der Hauptstadt des rauen Bundesstaats direkt an der noch nicht gebauten Trump Mauer im Süden des USA.

Legale Wasserwege und Arbeitsplätze beim Hanf zusammenbringen

Auf der anderen Seite sind viele Kommunen froh, den Leuten Arbeit geben zu können und der Anbau von Cannabis für den medizinischen Einsatz ist ein Goldesel. Wenn aber die Wasserstraßen und seien es nur kleine, aber ungemein wichtige Bächlein entlang des Rio Grande nun vollständig austrocknen, dann müssen Betroffene gleich mal zig Kilometer fahren für ein paar Galonen zum Trinken, Waschen, Überleben in der Wüste. Anwohner fordern deshalb eine verpflichtende Lizenz für Cannabis Unternehmen, sich nur aus dafür auch vorgesehenen Quellen zu bedienen, sonst wird es knapp:

  • ein durchschnittlicher Haushalt braucht ungefähr 14.000 Liter Wasser im Monat,
  • eine Hanf Zucht mit Gewächshäusern Indoor und auch Outdoor Pflanzen auf dem Feld hingegen benötigt beinahe 100.000 Liter Wasser monatlich,
  • die Pegelstände gehen gerade in Zeiten einer besonders intensiven Bewässerung schnell und deutlich zurück.

Hinter den nackten Zahlen stecken Schicksale, was sich aber oftmals gar nicht so leicht in gut und böse einteilen lässt wie das etwa in der deutschen Drogenpolitik beim Cannabis gerne versucht wird. Mancher Arbeiter und seine Familie leben vom Hanf, beziehen ein gutes Gehalt – und haben doch weniger Trinkwasser wegen exakt dieser Ökonomie zur Verfügung. Einige Beobachter weisen aber auch darauf hin, dass in New Mexico die Probleme schon lange vor der Legalisierung der Hanfmedizin bekannt gewesen sind. Die Vergeudung von Wasser, verrottete Leitungen, zu viele Anschlüsse – das alles soll wohl nun dem Cannabis zugeschoben werden und man hofft vielleicht auf Hilfe aus Washington für ein Problem, das die Bewohner in der Wüste nun mal seit Jahrzehnten vor sich herschieben.

Anwohner einbinden, kontrollieren und innovative Lösungen finden: Abwasser wiederverwenden und aufbereiten, Speicherbecken anlegen und vor allem die Verschwendung streng bestrafen gelten als schnell wirksame Maßnahmen, die zudem jede Gemeinde leicht selbst durchführen kann. Gefragt sind aber auch die Unternehmen, die zwar hochwertiges Cannabis für unzählige Menschen züchten, zugleich aber die Umwelt und Umgebung belasten, was vielleicht für eine Art Hanf-Abgabe reichen könnte. Warum freilich wieder dann nur die Wirtschaft rund um Marihuana zahlen soll, ist schwierig zu begründen, schließlich verzehren Genmais, frisierte Sojabohnen und viele andere Monokulturen gleichfalls über Gebühr das kühle Nass.