PharmaindustrieBisher wird oft ausführlich über die Erfolge des Hanf-Business vor allem in den USA berichtet und die Kennzahlen, Umsätze, Anbauflächen sind natürlich beeindruckend. Zugleich ist aber zu bedenken, dass all die schlaflosen Kiffer, die von Appetitlosigkeit und Stress geplagten Leute nun eben Cannabis konsumieren und keine Schlaftabletten, Muskelrelaxing-Pillen oder sonstige Kuren. Wie steht es also um die Pharmariesen und um deren Umsätze und welchen Impact haben Haschisch und Marihuana im globalen Markt für Medizinprodukte?

Die Zeit der Cannabis-Prohibition …

… waren goldene Zeiten für die Pharmaindustrie! Während heute zunehmend Studien auftauchen, die Hanf beste Wirksamkeit bei unzähligen Leiden und Erkrankungen bescheinigen, war ein gutes Jahrhundert lang alles verboten, was nach Cannabis aussah. Absurde Strafen in den USA für einen Joint, immense Lobbyarbeit der Pillenfirmen, verstockte Politiker – diese Gemengelage prägten die letzten Jahrzehnte und logischerweise konnte Big Pharma mit immer neuen Mittelchen abräumen. Ganz nebenbei wurden aber auch völlig neue, gefährliche Süchte herangezogen! Die Opiat-Krise in den Staaten geht im Wesentlichen auf die Erfindung extrem potenter (und damit auch berauschender) Arznei wie Fentanyl zurück, es gibt immer mehr Überdosen und Abhängige.

Pillenbuden und Naloxon: Es ist offensichtlich, dass zwischen zehntausenden Toten im Jahr, die auf den Missbrauch etwa von Oxycodon zurückgehen, und den damit erzielten Milliardenumsätzen bei Pfizer ein ziemlich perverser Zusammenhang besteht! In einigen Bundesstaaten gibt es sogenannte Pillenbuden, da gibt’s das gewünschte Rezept ohne große Umstände. Das fördert die Abhängigkeit und wird vom verfaulten US-Gesundheitssystem kaum adäquat angegangen, zumal in bester Ironie die Anti-Opiate wie Naloxon bei Überdosen eben auch von Pfizer und kommen.

 Medizinalhanf bedient eine enorme therapeutische Bandbreite

Demgegenüber ist es kaum vorstellbar, dass Leute ernsthaft süchtig werden nach Haschisch und Marihuana, sich verschulden, prostituieren und so weiter, was im Zuge der Pharmaschwemme viele Kleinstädte in den USA zu einer Art Zombieland gemacht hat. Für Kiffer ist dergleichen ausgeschlossen und so greifen nicht nur Patienten, sondern immer mehr Doktoren gleich zum Cannabis als Alternative bei vielen verschiedenen Problemen.

Schätzungen zufolge könnte die Pharmaindustrie allein in den Vereinigten Staaten bis zu 4 Milliarden Dollar verlieren! In entsprechenden Untersuchungen wurden die Verschreibungspraxis verglichen und die Kosten der Cannabis-Medizin mit jenen von chemischen Keulen von Valium bis Prozac. Damit gehen pro Jahr hunderte Millionen Dollar direkt in das neue Hanf-Business, während die Pharmariesen alles tun, um möglichst viele Steine in den Weg dieser Legalisierung zu werfen! Auch sind die genannten Milliarden momentan nur ein Stachel im Fleisch, aber trotzdem: Big Pharma ist besorgt und bearbeitet die Politik, was im Übrigen für uns Kiffer ein ganz anderes Problem aufwerfen könnte.

Verhindert die Pharmaindustrie das Kiffen dauerhaft?

Möglicherweise könnten Unternehmen wie Pfizer, Bayer und so weiter nämlich erreichen, dass lediglich chemisch nachgebaute Bestandteile von Cannabis erlaubt werden, für die Therapie und eben nicht als Genussmittel, während Haschisch und Marihuana zum Kiffen verboten bleiben! Es wird demnach bald zu vielen Übernahmen kommen, das ist für Cannabis-Aktien wichtig, und man darf gespannt schauen, wie sich das Business am Ende entwickelt. Denkbar ist auch, dass die Pharmaindustrie am Ende als Produzent reüssiert und vielleicht ähnlich wie beim Weinanbau vor allem kleinere Hanfbauern mit garantiert biologischen Erzeugnissen als Partner einbindet.