Präsidentenwahl in FrankreichNun wird schon bald in Frankreich gewählt und ganz Europa zittert vor einer ähnlich komplizierten Entscheidung wie beim Brexit im vergangenen Jahr. Marine Le Pen mit ihrer aufschneiderisch ignoranten Haltung gegenüber der EU ist sicher ein Problem, für unsere aufschneiderisch, ignoranten Politiker aber was können sich eigentlich Kiffer und die Freunde von Cannabis von der französischen Präsidentenwahl? Wir schauen uns die Kandidaten mal genauer an.

Hanf in Frankreich: So ist die Lage

Seit den 1970er Jahren und den damaligen Aufständen von Studenten, Linksalternativen und anderen Weltverbesserern wird der Cannabis Gebrauch in der Grande Nation vergleichsweise hart verfolgt. Immer mal wieder wurden sogar Haftstrafen für einen Joint verhängt, doch heute kiffen verhältnismäßig viele Franzosen und das liegt, wen wundert´s, am großen Angebot vor allem an Haschisch, das aus Nordafrika und den ehemaligen Kolonien ins Land gelangt. Die strengen Regeln haben also nichts gebracht, wie überall, und so denken die Politiker schon eine ganze Weile über neue Vorschriften für den Hanf nach.

Selbst die Polizei, andernorts wie beispielsweise in den USA eigentlich strikt gegen eine Legalisierung, ist in Frankreich für eine Entkriminalisierung offen, schlicht weil man überfordert und ständig mit Kleinstmengen belastet ist. Wenn heute mehr als die Hälfte der Jugendlichen in Frankreich schon mal gekifft hat, dann zeigt das eine äußerst mangelnde Präventionsarbeit und das komplette Versagen der Verbotspolitik. Schätzungen zufolge kifft eine Dreiviertelmillion Franzosen – jeden Tag!

Die Standpunkte der Präsidentschaftsbewerber

  • Emmanuel Macron: Der alternative, leicht links eingefärbte parteilose Kandidat ist ein Befürworter der Legalisierung von Cannabis. Allerdings ist dieser noch recht grüne Knabe auch ein gnadenloser Populist, der alles verspricht und so sollten wir vor allem auf seine Forderung achten, nachdem ein Verstoß gegen das Hanf Gesetz maximal mit einem Bußgeld geahndet werden sollte, ähnlich wie Falschparken etwa.
  • Francois Fillon: Von Skandalen geschüttelt ist der konservative Bewerber auf der Suche nach Argumenten und prinzipiell hat er nichts gegen eine Entkriminalisierung. Allerdings gibt es kaum konkrete Aussagen und ohnehin dürfte dieser Politiker aufgrund seiner Aktionen kaum gewinnen.
  • Benoit Hammon: Traditionell präsentieren sich die Linken dem Cannabis gegenüber sehr freundlich und man fordert hier kontrollierte, mit Steuern belegte Verkaufsplätze, die sowohl überprüft wie auch nur Volljährigen zugänglich gemacht werden soll.
  • Marine Le Pen: Die mit Sicherheit schlechteste Wahl für Kiffer sind die Rechten vom Front National. Denen zufolge gebe es nicht nur keinen Bedarf die Gesetze in Richtung Legalisierung von Haschisch und Marihuana zu verändern, vielmehr sollte nach Ansicht von Le Pen und Co noch viel härter gegen Drogen vorgegangen werden, wobei natürlich mal wieder Heroin und Gras in die gleichen Töpfe gekippt werden.

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