Suchtmediziner in USA

Einer aktuellen Befragung zufolge ist die überwiegende Mehrheit der Suchtexperten in den USA für eine landesweite Legalisierung von Hanfmedizin, allerdings mit bestimmten Regularien. (Symbolbild von Gerald Oswald auf Pixabay)

Eigentlich ist diese Meldung auf den ersten Blick komisch: Ausgerechnet die Experten für Sucht in den USA fordern eine Legalisierung von medizinischem Cannabis und zwar landesweit ohne Ausnahme! Ausgerechnet jene Verbände sind also für Hanfmedizin, die doch eigentlich dank öffentlicher Mittel und Versicherungen ganz gut leben dürften von Abhängigkeiten und den üblichen Verwerfungen, die Drogen nicht selten bei instabilen Leuten anrichten. Freilich bleiben bei den Suchtmedizinern auch noch ein paar Aspekte, die gegebenenfalls die Politik beachten sollte.

Was ist ein verantwortungsbewusster Konsum bei Cannabis?

Bei einer aktuellen Befragung der Suchtexperten meinten diese, dass die wirklich allermeisten Leute medizinisches Cannabis auch bei freier Verfügbarkeit verantwortungsvoll konsumieren, sich also nicht von früh bis spät mit dem Eimer abschießen und das Leben gegen die Wand fahren. Grundsätzlich ist die Freigabe von Haschisch und Marihuana also zu befürworten – doch eine landesweite Legalisierung sollte auch auf eine umfassende Erforschung von Cannabis und auf die Vermeidung des Missbrauchs abzielen. Um die 70% der Mediziner fordern bestmöglichen Gesundheitsschutz der Verbraucher – ein sehr ordentlicher Wert bei den Spezialisten!

Die Ansichten von Suchtexperten in der Übersicht

Die genannte umfassende Befragung legte den Ärzten die entsprechenden Aspekte vor, die eine Freigabe von Hanfmedizin begleiten sollen und dabei ging es vor allem um

  • Cannabis ist sicher, wenn es verantwortungsbewusst als Medizin eingenommen wird.
  • Cannabis hat bei gewissen Leuten unter Umständen auch Suchtpotential.
  • Cannabis hilft bei Entzugserscheinungen von anderen Drogen.
  • Cannabis könnte eine neue Sucht auslösen, wenn es in Substitution für eine andere Droge eingenommen wird.

Solcherlei Ansichten sind die Zugabe der Suchtmedizin in die Debatte rund um eine Legalisierung und es ist wichtig, gerade bei der Aufklärung und Prävention zu investieren. Natürlich helfen Haschisch und Marihuana bei Schmerzen, Übelkeit und vielem mehr, doch es bleibt immer auch ein Genussmittel wie Bier oder Zigaretten, so dass bestimmte Regularien wichtig sind.

Erfahrungen der Spezialisten in die Hanf Debatte einbinden!

Wohlgemerkt äußern sich hier keine willfährigen Aufziehpuppen wie bestimmte Gesundheitsverbände in Deutschland, sondern Mediziner in den USA, die kennen die Debatte, die kennen das Gras und die urteilen ganz nüchtern. Fast tausend dieser Spezialisten rund um Süchte wurden befragt und alle haben Hanf entweder selbst getestet oder eben verschrieben, gerade auch bei einer bestehenden Suchterkrankung etwa von Heroin oder Crack. Interessant ist der Hinweis, dass mehr als 60% der Ärzte meinen, Cannabis würde als Medizin auch gerne missbraucht – dann aber vor allem in Bundesstaaten, wo es eben nicht als Genussmittel legal zu haben sei.

Gemischte Erwartungen: Die Suchtmediziner sind für eine Legalisierung, wollen diese aber beim Cannabis auch mit Regulierungen und Vorschriften, um mögliche Abhängigkeiten gleich von vornherein zu verhindern. Ein gesunder Skeptizismus ist den Fachleuten auf jeden Fall nötig, schließlich haben die schon einiges gesehen und gehört – Cannabis legal hilft in jedem Fall als Medizin vielen Menschen, sollte aber auch nicht billig und leicht wie derzeit der Schnaps in der Kaufhalle zur Verfügung stehen.

Quelle: Tandfonline.com (Bezahlschranke)

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