Hanf auf FacebookWährend Donald Trump als US-Präsident die Karawane der Flüchtlinge aus Mittelamerika mit der Armee an der Grenze erwartet, tut sich auch beim Cannabis einiges in diesen Tagen. So berichtet Nevada über eine rund laufenden Hanf-Industrie mit tollen Kennzahlen und bei Facebook hat Mark Zuckerberg endlich die Blockade von Cannabis Profilen aufgehoben. Natürlich möchte sich die Datenkrake viele Infos über Kiffer sichern bevor es zu spät ist, aber das ist nun mal das dort übliche Geschäftsmodell. Und dann haben wir noch einen Bericht aus Kalifornien, wo Behörden und Hanfbauern derzeit an einem Label arbeiten, das Hanf künftig mit ähnlichem Regionalbezug auszeichnen soll wie das heute etwa beim Chianti-Wein oder beim Champagner der Fall ist.

Nevada: Fast 1 Milliarde Dollar Umsatz mit Cannabis legal

Endlich haben wir auch mal aus Las Vegas und Co belastbare Zahlen zur Legalisierung von Cannabis. Nevada steht meistens nicht so im Fokus bei den Legal States, doch Ihr könnt sehr wohl kiffen im Glücksspielparadies samt angeschlossener Wüste und in den zwar wenigen, aber manchmal ziemlich malerisch gelegenen Kleinstädten vor Ort. Die Freigabe von Hanf jedenfalls hat Nevada ordentlich Umsatz beschert, dazu kommen tausende Arbeitsplätze, sinkende Kriminalstatistiken – eine runde Sache also, die wir uns diese Woche mal genauer anschauen wollen.

Steuereinnahmen, Jobs und konkrete Zahlen zum Hanf-Business

Zum Ende des Fiskaljahres Ende Juni konnte Nevada fast 530 Millionen Dollar einnehmen seit der Legalisierung exakt ein Jahr zuvor. Davon entfielen etwa 420 Millionen Dollar auf den freien Verkauf an Erwachsene und etwa 100 Millionen Dollar gaben die Hanfpatienten im Lande aus für die Cannabismedizin. Werden alle zusätzlichen Einnahmen und Umsätze eingerechnet etwa in Kooperation von Hanf-Unternehmen mit Zulieferern und so weiter, dann steigen diese Zahlen bis auf knapp 1 Milliarde US-Dollar! Dazu sind mehr als 8000 neue Jobs entstanden – mehr als im Baugewerbe im gleichen Zeitraum in Nevada.

Weiter geht’s mit diesen tollen Zahlen bei den Steuereinnahmen: Fast 70 Millionen Dollar sicherte sich der Bundesstaat durch die Hanf-Abgaben, dabei werden 10% auf Verkäufe in den Headshops und 15% Steuern bei den Herstellern von Cannabis erhoben. In den einzelnen Countys können diese Sätze aber noch steigen und Experten zufolge hängt der langfristige Erfolg der Hanfindustrie im Lande auch von der Besteuerung ab. Der Schwarzmarkt hingegen trocknet langsam aus wie ein Salzsee im Großen Becken vor Ort – dreimal weniger wird dort heute umgesetzt als vor der Freigabe von Haschisch und Marihuana in 2017!

Cannabis als Medizin im Fokus

Diese Frage taucht immer wieder auf in den Legal States und das ist quasi ein Folgeproblem der Legalisierung beim Cannabis. Jeder weiß, dass Hanf auf Rezept die Vorstufe ist zur vollständigen Freigabe und wenn das dann passiert wie eben in Nevada, dann ist eventuell das ganze medizinische Programm nicht mehr erforderlich. Der allergrößte Teil der Patienten bemüht sich um das Rezept gerade zu Genusszwecken und bei einer echten Freigabe ist diese Heuchelei unnötig. So sanken beispielsweise die Zahlen deren in Nevada, die eine Medical Card besitzen um 40% seit der Legalisierung – deutlicher geht’s kaum! Hier möchten die Offiziellen aber künftig Steuernachlässe für Patienten bieten, auch diskutieren die Behörden eine Kooperation mit Versicherungen, die eine Behandlung mit Haschisch und Marihuana vielleicht in Zukunft übernehmen könnten.

Kalifornien: Facebook beendet Blockade von Cannabis Profilen

Ob Ihr nun mitmacht bei der Datenkrake oder nicht – als Kiffer und als Infoseite wie dem THC.Guide ist es bei Facebook nicht immer leicht. Schwierig wird’s aber bei Cannabis, das bekanntlich viel gefährlicher ist als Terroristen vom IS – hier musste Facebook auf jeden Fall blocken, sperren, ausgrenzen. Diese willkürliche Herangehensweise ist nun endlich gestoppt und ab sofort findet Ihr im Sozialen Netzwerk auch wieder alle Auftritte rund um Hanf und Co.

Zwischen Heuchelei und Gier nach Daten von Hanf-Usern

Angeblich wurde Cannabis als Thema und Profil bei Facebook häufig geblockt, weil Gras dann über die Website illegal verkauft wurde. Absurderweise sperrte der Anbieter aber auch Infoseiten der Regierungen, Ministerien, Gesundheitsämtern – bis hin zu den obersten Behörden, die sich in Kanada und in den Legal States der USA um die Drogenpolitik beim Cannabis kümmern! Die Änderungen wurden im Zuge der Freigabe von Haschisch und Marihuana in Kanada vorvergangene Woche wirksam und auch wenn das auf den ersten Blick wie ein Entgegenkommen aussieht – die wahren Gründe für die neue Herangehensweise sind schnell ersichtlich.

So möchte sich Facebook wie üblich den Zugriff sichern auf die Daten der Millionen Kiffer, Produzenten, Hanfpatienten. Mit der weltweit überall durchgeführten Legalisierung wird Cannabis immer mehr zum Thema online und hier möchte Facebook gerne mitlesen und schauen, was die User so bewegt. Die personalisierte Werbung und der Verkauf persönlicher Daten ist das eigentliche Geschäftsmodell dieses aufgeblasenen Poesiealbums und selbstverständlich sind Fans von Hanf dabei auch interessant mit ihren Gewohnheiten. Ob Ihr das mögt oder nicht, ist Euch überlassen, aber ab sofort werden dann bei Facebook auch Kiffer mit den Wohltaten der perfekten Datenerfassung verwöhnt. Ob diese Meldung auch die Polizei aufmerksam gelesen hat?

Kalifornien 2: Cannabis auf dem Weg zum Luxusprodukt mit Label?

Hochwertige Getränke wie beispielsweise der Rotwein vom Landgut oder der Obstbrand mit limitierter Stückzahl haben schon lange ein besonderes Label und nun wird es zumindest in Kalifornien ähnliche Siegel für Cannabis geben. Damit soll die Region, in dem der Hanf angebaut wurde, herausgestellt werden – ein Hinweis auf den Boden, das Klima, die Niederschläge, was in der Summe wiederum Einfluss hat auf die Qualität selbst.

Gibt’s ein Qualitätssiegel wie beim Wein?

Wir kennen Champagner und Merlot aus Ausweis spezieller Regionen – eine Eigenmarke freilich, die Getränk und Herkunft untrennbar miteinander auch kommerziell verbindet. Es gibt oft besondere Regularien zur Herstellung, denken wir mal an das deutsche Reinheitsgebot beim Bier, die weiteren Aufschluss geben über die Zusammensetzung des Produkts. Wenn nun in Kalifornien Regionen wie Mendocino bekannt sind für den hervorragenden Anbau von Cannabis, dann eignet sich dieser Name wohl auch für ein entsprechendes Label, das in einigen Jahren dann ein Eigenleben haben könnte wie heute eben der erwähnte Champagner.

Die CDFA, das ist das California Department of Food and Agriculture, möchte diese Siegel spätestens ab 2021 erlauben. Zur Zeit wird erstmal vorbereitet in enger Absprache mit den Hanfbauern selbst, schließlich soll eine solche Kennzeichnung hin zum Luxusartikel reibungslos und der immer größeren Klientel ein zuverlässiges Produkt beim Kiffen und als Medizin garantieren. Wenn alles passt, dürften gerade auch kleinere Cannabiszüchter profitieren – mit einer geschützten Hanfsorte, mit besonderen Qualitätsmerkmalen wie das in der Önologie beim Weinbauern schon seit Ewigkeiten der Fall ist.