„Patientenforum“ gegen Cannabis Legalisierung

Auch der Verband der Patienten muss natürlich seinen Senf dazugeben zum Cannabis und wie zu erwarten ist das eine willfährige Vereinigung, die ungeprüft die uralten Argumente der Anti-Hanf Lobby nachplappert. (Bild von Claudio_Scott auf Pixabay)

Cannabis ist zwar schon seit Jahren in Deutschland auf Rezept legal und trotzdem hatten wir von dieser Vereinigung noch nichts gehört an fachlichen Beiträgen zum Hanf: Gerade reckte der Präsident vom Bundesverband für Patienteninteressen, auch genannt „PatientenForum“, seinen wahrscheinlich langen Hals aus der Kiste und meint, dass Cannabis auf keinen Fall erlaubt werden dürfe – weil es für Gefäßerkrankungen verantwortlich ist und Herzinfarkte! Nun berichten wir ja schon eine ganze Weile hier über die Hanfmedizin und es gibt tausende Studien zu allen erdenklichen Aspekten, allerdings nicht in Deutschland. Wie also kommt dieser Verband zu seiner Ansicht und welche Studien liegen dieser Warnung vor Cannabis zugrunde?

Ist der Patientenpräsident beim Hanf versiert oder sendungsbewusst?

Ziemlich sicher das Zweite: Besagter Herr Manfred Pfeiffer war noch nie zu hören in der Debatte und ist bisher auch nicht durch irgendeine Form der Cannabis-Erforschung aufgefallen und sei es nur als Verfasser von Artikeln in medizinischen Fachzeitschriften. Trotzdem gibt er vor – qua Amt – sich bestens auszukennen und zählt dabei allerlei Gefahren auf, von denen andere Hanf-Wissenschaftler überall auf der Welt noch nie gehört haben.

So verwenden Millionen und wohl bald Milliarden Leute ohne Probleme Haschisch und Marihuana sowohl als Genussmittel wie auch als Medizin und das nun endlich wieder wie zu Urzeiten. Im Prinzip ist das eine Wiederentdeckung einer alten Arznei, die nun bestens erforscht und aufbereitet mit modernsten Mitteln bei unzähligen Leiden eine sehr gute Hilfe sein kann. Offenbar passt das dem Präsidenten bei der Patientenvereinigung nicht und der Grund ist dafür auch offensichtlich – wer hat schon Interesse an einer Naturmedizin, wenn es sich seit Jahrzehnten prima mit Politik und Pharmaindustrie kungeln lässt?

Abgründe: Welche Gefahren sieht Herr Pfeiffer durch Cannabiskonsum?

Ganz ehrlich: Wir haben die gleich zu besprechenden Argumente des Vereinspräsidenten wirklich prüfen wollen, aber es gibt dazu keine Untersuchungen! Wahrscheinlich bezieht der Herr Pfeiffer seine Informationen aus besonders geheimen Quellen, immerhin vertritt er ja auch 11.000 Mitglieder, das ist angesichts von Millionen Hanfkonsumenten natürlich eine sehr große Zahl.

Zunächst wird erzählt, wie Cannabis dank der Vermischung mit Tabak zum Rauchen, aber auch als Hanftee und als Haschkeks – um alle Konsumformen, die dieser Fachmann kennt, aufzuzählen – uns Menschen schadet. Wie genau, das wird erstmal nicht  gesagt, aber Hanf ist schlecht und führt zu einer Störung der Konzentration, zu Müdigkeit und antriebslosem Verhalten. Diese Vokabeln kennen wir doch – das ist seit Jahr und Tag die Standardhetze gegen Kiffer, die vorgeblich faul, dumm und schwer süchtig sind! Hier wird also nur wiederholt, was ohnehin nicht mehr zieht, aber in Deutschland trotzdem noch hier und da Gehör findet.

Dann aber folgt der ganz große Schlag: Cannabis, das will der Fachmann in Absprache mit der „Deutschen Liga zur Bekämpfung von Gefäßerkrankungen“ herausgefunden haben, schädigt die Blutgefäße und das führe zu Bluthochdruck, zu Störungen beim Herzschlag und zu Infarkten und einem plötzlichen Herztod! Selbst Embolien sind denkbar oder Thrombosen, wobei der Hanf dazu noch eine Vaskulitis in Form der Gefäßentzündung hervorrufen kann.

Woher kommen diese Erkenntnisse zum Hanf?

Das wissen wir nicht. Weder bei der erwähnten Deutschen Liga noch beim Patientenverband wurden empirische Studien zum Cannabis durchgeführt. Auch aus dem Ausland, etwa in Übersee oder im beim Medizinalhanf äußerst aktivem Israel, gibt es zum Herztod, zu den Gefäßen keine Berichte und Tests, die mit Hanf in Verbindung stehen. Auch hatte die Gefäßliga schon vor Jahren und damit vor der Freigabe als Medizin vor solchen Gefahren durch Cannabis gewarnt, schon damals selbstverständlich ohne jeglichen Studienbezug! Wird hier nur Reis erzählt, um die Bevölkerung mit Verweis auf Titel und Emotionen zu belügen? Wie können hochrangige Vertreter der Gesundheitsfürsorge Behauptungen ohne jeglichen Nachweis aufstellen?

Das aktuelle Beispiel zeigt: Cannabis wird bald legalisiert! Die Kanonen, mit denen hier auf den Hanf geschossen wird, sind zwar monströs, aber auch total verrostet. Gäbe es sichere Hinweise für die Behauptungen der Gefäßchirurgen, dann hätte in einem Legal State der USA oder in Kanada schon vor Langem irgendein Labor dieses Problem untersucht – und wir haben darüber hinaus eine Menge Untersuchungen, die zeigen vielmehr positive Wirkungen von Hanf auf Gefäße! Vielleicht aber meint der Präsident ja auch nur am Herzen schwer erkrankte Menschen, die natürlich auch unserer Meinung nach und nach Ansicht der seriösen Forschung kein Cannabis rauchen sollten?

 

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