Bundestagswahl Parteien Cannabis

Überblick zu den Cannabis Positionen der Parteien zur Bundestagswahl, die in Zukunft hoffentlich eine faire Drogenpolitik anstoßen (Bild von PixLord auf Pixabay).

Bald sind mal wieder Wahlen im Lande und nach jahrelanger Blockade beim Hanf als Medizin und Genussmittel steht im kommenden Herbst eine neue Drogenpolitik auf dem Prüfstand. Wer positioniert sich pro Haschisch und Marihuana und möchte die Freigabe für erwachsene Bürger, Wähler, Steuerzahler und welche Parteizentralen beurteilen THC weiterhin als Rauschgift? Beim Bundesverfassungsgericht liegt schon länger ein Antrag auf Legalisierung vor und vielleicht kommen aus Karlsruhe endlich auch Signale? In Deutschland konsumieren Millionen Menschen Gras und ohne Zweifel werden Kiffer und Hanfpatienten bei der neuen Regierung durch ihre Stimmen ein Wörtchen mitreden – hier unser Überblick zum Cannabis und den Parteien bei der Bundestagswahl.

Die Arroganz der Macht: CDU/CSU und die ideologische Blockade

Lange im Amt ist die Bundeskanzlerin Merkel und wenn sie abtritt schauen Cannabis Konsumenten ebenfalls hin. Jahrelang wurde beim Gras durch diese Partei nichts getan, vielmehr wurden völlig überforderte und ignorante Leute von Mortler bis Ludwig zur Bundesdrogenbeauftragten ernannt und die erzählen uns auch in 2021 immer das Märchen vom bösen Hanf.

Bei der Union lehnt man die Legalisierung ab, weil dann mehr Leute abhängig würden – bekanntlich betrachtet die CDU/CSU das Trinken auch von sehr viel Alkohol als Kulturgut, während das Rauchen von Joints immer Sucht bedeutet, Gefahr und moralischen Verfall. Die Partei möchte vor allem die eigens ausgedachten Fake News weiter befördern und ist deshalb keine Option für Kiffer bei der kommenden Wahl. 

Die Unentschlossenen: SPD und die Hanf Entkriminalisierung

Zwar ist die SPD mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass in Deutschland viele Menschen gerne Cannabis konsumieren ganz ohne Sucht oder Probleme und man müsse sich, so steht es im Programm, mit dieser „gesellschaftliche[n] Realität“ abfinden. Verbote seien sinnlos und würden nur die Polizei beschäftigen, dazu eine ohnehin überlastete Justiz. Stimmt alles, aber daraus erwächst leider keine wissenschaftliche oder politisch wirklich engagierte Position.

Modellprojekte in Ländern und Kommunen sollen herausfinden, wie die Leute das Gras kaufen und eine solche Herangehensweise ist mutlos, behandelt die erwachsenen Bürger im Land wie bei den Sozialdemokraten üblich als ein bisschen dämlich, die bei ihrem Konsum ständig befragt werden müssten. Das Gerede von einer Entkriminalisierung unterschlägt Fragen wie Anbau, Besitz und Erwerb und setzt die Kiffer wie Hanfpatienten weiterhin dem Schwarzmarkt aus. Die SPD ist daher eher eine verschenkte Stimme für alle, die beim Cannabis endlich Fairness und Fortschritt wollen. 

Die Trickser: Bündnis 90 / Die Grünen und das große Versprechen

Höchstwahrscheinlich werden die Grünen künftig mitregieren und mit Annalena Baerbock vielleicht sogar die nächste Kanzlerin stellen. Zugleich verspricht die Partei seit vielen Jahren eine Cannabis Legalisierung, hat viel Macht in Länderparlamenten und im Bundesrat, doch geschehen ist: nichts. Das wird auf die Bundesregierung geschoben, doch gäbe es natürlich Verhandlungsmasse und dieses Verhalten verheißt nichts Gutes.

Gefordert wird ein Cannabiskontrollgesetz mit dem Verkauf von Haschisch und Marihuana im Fachgeschäft. Der Jugendschutz steht im Vordergrund und man stellt sich klar gegen ein Verbot – doch leider gibt’s diese Ankündigungen seit Jahrzehnten und regelmäßig opfern die Grünen das Gras legal für irgendeine Klientelpolitik bei Koalitionsverhandlungen. Die Enttäuschung könnte für die Wähler hier besonders groß sein. 

Die Union im Quadrat: AfD und der Drogenmissbrauch

Bei der AfD wird wohl kaum ein Kiffer das Kreuz machen, dafür ist diese Partei einfach zu sehr von gestern beim Cannabis und redet von Drogenmissbrauch bei einer Freigabe als wären wir noch in den 70er Jahren. Gesellschaftliche Problemen könnten sich durch Hanf verschärfen – bitte?

Immerhin bekennt sich die AfD zum Cannabis als Medizin und möchte das sogar ausbauen und weiter fördern. Man hat mal auch so ein paar Studien gelesen und ist beim Thema nicht so hinter dem Mond wie das große konservative Vorbild bei der Union, doch bei der Bundestagswahl werden wohl aussschließlich genuin rechte Gras Fans hier die Stimme geben, von denen es wahrscheinlich nur sehr wenige gibt. 

Die Kommunisten: Die Linke und der risikobewusste Konsum

Grundsätzlich klingt es nicht schlecht was die ehemalige PDS beim Hanf fordert, aber die Partei hat kaum Einfluss und nur wenn es wirklich zu einer Grün-rot-roten Koalition kommt, dürfte das Cannabis zu einer realistischen Einschätzung kommen. Wir warten hier noch auf das Programm zur Wahl, das kommt im Juni und werden Euch dazu noch informieren.

Statt der Verfolgung durch Behörden ist künftig ein fairer Umgang mit Marihuana wichtig für die Linke. Jeder Mensch könne sich dem Risiko bewusst sein Cannabis einzunehmen und das Gras selbst sollte im Fachgeschäft für Volljährige zu kaufen sein. Auch den Anbau möchte man erlauben, aber nur, wenn Deutschland aus der NATO austritt, zwinker, zwinker. 

Die Freiheitskämpfer: FDP und das boomende Fachgeschäft für Cannabis

Ok, klingt pathetisch und die Liberalen schunkeln sicher auch mit den Bösewichten am Finanzmarkt, aber beim Thema Hanf vertritt die FDP nur eine weitere Position pro Freiheit, die in diesen Zeiten bekanntlich von allen Seiten unter Beschuss steht. Durch eine Legalisierung von Cannabis könnte der Staat Steuern einnehmen in Milliardenhöhe, diese in Prävention und Aufklärung stecken wie das ja in modernen Ländern wie Kanada und den USA schon seit Jahren selbstverständlich ist.

Der Fachhandel soll den Schwarzmarkt überflüssig machen und die Menschen endlich vor Chemie Gras und anderen gefährlichen Streckmitteln bewahren, die aufgrund der völlig verkorksten Drogenpolitik durch CDU/CSU und SPD ins Land strömen. Ein Verbot beim Hanf gehört beendet, zumal auch die Polizei entlastet werden muss für die wirklichen Herausforderungen etwa durch das organisierte Verbrechen.