Crowdfunding Cannabisindustrie

Auf der Suche nach Finanzierungen ist die Cannabisindustrie einfallsreich und setzen nun auch auf Crowdfunding statt Aktien an der Börse – wie funktioniert das konkret? (Bild von Tumisu auf Pixabay)

Gerade hat die Bankenreform in den USA das Repräsentantenhaus passiert und doch schauen Anleger in Cannabis Aktien und natürlich auch das Hanf Business selbst weiter nach Alternativen für die finanzielle Ausstattung der Unternehmen. Es ist nun mal für Cannabis Firmen schwierig, an Kredite zu kommen – mit dem Safe Banking Act soll sich das ändern. Doch wie lange die Umsetzung dauert, ist unklar und wir wollen heute mal auf Cannabis und Crowdfunding als Alternative zum Bankkredit schauen. Liegen hier Möglichkeiten für das aufstrebende Business sich und die Projekte zu finanzieren und welche Besonderheiten gibt’s?

Ein Beispiel aus Kanada

Im zweitgrößten Land der Welt vertraut und beschützt die Politik ihre Bürger seit 2018 mit einer umfassenden Cannabis Legalisierung. Entsprechend kann sich die Hanf Branche entwickeln und derzeit macht hier ein Unternehmen namens Wildfire Collective Furore. Die haben in Ontario eine große Farm mit Haschisch und Marihuana am Start, setzen aber voll auf Organik – und auf eine gemeinschaftliche Finanzierung der Geschäfte durch Crowdfunding. Um attraktiv zu wirken für Beteiligungen verbraucht die Firma eigenen Angaben zufolge viel weniger Ressourcen als Mitbewerber und reduziert zudem den Strombedarf um gleich mal 99%!

Seit August gibts nun eine Aktion, bei der Wildfire Collective Kohle einsammelt: 1000 Dollar sind die Mindesteinlage zur Beteiligung, im Schnitt geben Investoren zwischen 10.000 und 30.000 Dollar – und es läuft gut! Im Gegensatz zum Aktienmarkt freilich können die Anteilseigner nicht einfach verkaufen und so spekulieren, sondern bekommen feste Renditen, planbar und auszuzahlen nach einem entsprechenden Profit durch den Grasverkauf.

Großinvestoren beteiligen sich bei den Cannabisbauern

Die waren bisher draußen, weil Crowdfunding auf überschaubare Eigner in der Summe abzielt wie etwa die eigene Familie, Freunde und sonstig Bevorzugte. In Kanada hat man das genannte Projekt vorsichtig geöffnet und es gibt eine hohe Nachfrage – gerade weil sich das Hanf Unternehmen als nachhaltig und fair präsentiert beim Anbau und der Weiterverarbeitung. Allerdings zögern viele Leute auch und wollen erstmal schauen, ob sich die relativ hohen Mindesteinzahlungen rechnen, so dass Crowdfunding für die Hanf Branche in Kanada gewissermaßen auf Bewährung läuft.

Große Chancen für kleine Cannabis Unternehmen

Nicht selten haben diese Firmen mit vielleicht exquisitem Saatgut und eben ökologischem Anbau das Nachsehen gegenüber den Big Playern, den Blue Chips auf dem Markt von Aurora Cannabis bis Canopy Growth. Die bekommen einfach mehr Geld und nutzen ihre Macht aus, so dass von echtem Wettbewerb auf Basis von Qualität beim Cannabis nicht immer die Rede sein kann. Hanfbauern können aber gerade vom Crowdfunding massiv profitieren und sollten sich das Modell aus Ontario genau ansehen. Es geht um transparente Produktion, um Qualitätslabel, um nachweislich hochwertige Angebote und die Renditen lassen sich zwischen den Partnern aushandeln.

So wird Wildfire Collective das gesamte Gras der Anleger bewirtschaften und verkaufen, wobei die Anteilseigner 30% der Erlöse bekommen – eine gute Quote, die dem Kunden Sicherheit und Qualität garantiert, getestet und mit einer Lizenz vom kanadischen Gesundheitsministerium auch noch ausgestattet. Auf diese Weise lässt sich vielleicht auch endlich der Schwarzmarkt austrocknen, denn wer will schon heimlich produzieren, wenn es mit Hilfe einer gemeinschaftlichen Investition viel einfacher und vor allem rundum legal geht dank der neuen Anlagemöglichkeiten via Crowd Funding?

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