Legalisierung von CannabisDass die Alkohol-Lobby in den USA nicht sonderlich angetan von der immer größer werdenden Legalisierung von Cannabis ist, scheint nicht sonderlich überraschend zu sein. Nun wurden auf WikiLeaks jedoch interne E-Mails von Demokraten veröffentlicht, die ganz genau aufzeigen sollen, dass die Alkohol-Lobby sehr große versuche gestartet hat, die Legalisierung von Cannabis zu stoppen. Zumindest wird die von „Green Rush Daily“ berichtet.

Anzeige mit offener Absicht

Offensichtlicher geht es kaum, mag man einer E-Mail glauben, die an Jordan Kaplan, dem Finanzdirekter der US-Demokraten gerichtet war. Denn in der kostenpflichtigen Anzeige der Wine & Spirits Wholesalers of America (WSWA), der amerikanischen Vereinigung der Großhändler für Wein und andere alkoholische Getränke, wird deren Abneigung gegenüber Cannabis sehr deutlich. So wird dort offen dazu aufgerufen, dass die Öffentlichkeit vor übermäßigem Konsum und Missbrauch von Cannabis geschützt werden müsse. Und noch offensichtlicher konnte die WSWA ihre Abneigung nicht zeigen. Zudem ist das natürlich auch noch ein subtiler Versuch, die Politik zu beeinflussen.

Forderungen der WSWA an Kongressmitglieder

Mit ihrer aggressiven Werbung ist die WSWA aber noch lange nicht fertig gewesen. Denn es gab zudem auch noch eine Forderung der WSWA an verschiedene Kongressmitglieder. Demnach solle der Kongress die Finanzierung zur erlassenen Akte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit komplett übernehmen. Und als würde das noch nicht reichen, hat die WSWA auch noch die Forderung gestellt, dass in allen Staaten, in denen Cannabis legalisiert wurde, Untersuchungen zur Verkehrssicherheit vom Ministerium für das Verkehrswesen durchgeführt werden sollten. Falls die E-Mails diese Forderungen wirklich bestätigen sollten, dann ist die Grenze der Dreistigkeit schon stark überschritten worden. Andererseits würden solche E-Mails ja auch besagen, dass die Alkohol-Lobby wirklich große Panik vor der Konkurrenz durch Cannabis hat.

Alkohol am Steuer ist riskanter

Warum die WSWA überhaupt so übertrieben reagiert haben sollte, ist angesichts von Untersuchungen wirklich fraglich. Denn eine Entdeckung der zivilen US-Behörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit hat gezeigt, dass Alkohol ein viel größeres Problem am Steuer ist. So sei das Unfallrisiko eines unter Cannabis stehenden Autofahrers durchschnittlich um fünf Prozent höher, als bei einem Menschen, der vollkommen nüchtern ist. Das hört sich zwar viel an, ist aber im Vergleich zum Alkohol sehr wenig. Denn zum Alkohol kam heraus, dass das Unfallrisiko schon bei 0,8 Promille um 300 Prozent ansteigt. Bei 1,5 Promille ist es sogar um 1100 Prozent höher, als bei nüchternen Fahrern. Da stellt sich doch die Frage, welche Drogen im Straßenverkehr wirklich schädlicher sind, zumal es wahrscheinlich weitaus mehr Alkoholfahrten gibt als Fahrten und dem Einfluss von Cannabis.

Angst vor Konkurrenz ist scheinbar groß

Bei der WSWA ist die Angst vor der Konkurrenz durch Cannabis scheinbar sehr groß. Dabei müsste man sich dort eigentlich gar keine Sorgen machen. Denn auch in den USA darf aktuell erst in 25 Bundesstaaten im medizinischen Bereich offiziell und legal gekifft werden, also nur auf Rezept. In den Bundesstaaten Colorado, Washington D.C., Alaska, Oregon und Washington ist der Konsum von Cannabis dazu auch zum Stressabbau erlaubt. Somit ist eine gute Legalisierung von Cannabis also nur in fünf Bundesstaaten erlaubt. Und das sollte die WSWA doch wirklich nicht aus der Ruhe bringen.