Anti-Hanf Ideologie

In den Niederlanden sponsern viele Coffee Shops Fußballclubs im Amateurbereich, aber das ist den Alkoholriesen ein Dorn im Auge und so machen in deren Auftrag nun Verbände Wind gegen den Hanf am Spielfeld.

Die Zustimmung für eine Legalisierung von Cannabis nimmt außer in China überall zu und in den europäischen Ländern steht die Politik unter Druck, endlich mehr zu tun für Medizin und Bürgerrechte. Und auch wenn der Krieg pro Hanf längst gewonnen ist – die aktuellen Rückzugsgefechte vor allem der Bierbrauer, konservativen Ideologen und Pharmariesen sind nicht zu unterschätzen! Neustes Beispiel sind Aktionen im niederländischen Fußballbund, der sich gerade massiv gegen jegliches Sponsoring aus dem Bereich der Cannabiswirtschaft positioniert.

Cannabis Coffee Shops unterstützen Fußballvereine

Ist ja auch soweit erstmal nichts Besonderes, schließlich zählen auch Hersteller von Gammelfleisch, Online Casinos oder eben Alkoholverkäufer zu den Sponsoren im Profi- und Amateursport. In den Niederlanden nun ist Cannabis weitestgehend normal und entkriminalisiert und die berühmten Coffee Shops engagieren sich eben auch mit entsprechendem Marketing. So finden sich bisher acht Clubs in den niederen Spielklassen, die werden gesponsert durch Hanf! Ein Club mit Namen FC Lienden aus der dritten Liga wurde jüngst sogar komplett vor der Pleite bewahrt durch einen Coffee Shop Betreiber.

Prinzipiell ist solches Hanf Sponsoring auch nicht verboten oder rechtlich sanktioniert. Konservative Politik und Bierbranche freilich verachten Cannabis als Konkurrenz für den Suff und so werden die üblichen Lügen über Haschisch und Marihuana verbreitet. Kräftige Lobbyarbeit findet statt und deshalb hat nun der Königlich-Niederländische Fußballbund bekanntgegeben, man möchte die Unterstützung für den Sport aus dem Cannabis Business ächten – während für Alkohol selbstverständlich weiter geworben werden darf.

Lokalpolitiker neidisch auf Hanf Vereine?

Möglich. Provinzideologen gibt’s auch in Holland zuhauf und verschiedene Politiker etwa in Arnheim beschweren sich über das Sponsoring aus der Cannabis Branche. Plakatwände, Trikotwerbung, Reklame im Vereinshaus – das alles passt den Leuten von gestern nicht, schließlich sind die über Jahrzehnte angesammelten Pfründe in Gefahr. Der massive Druck lässt viele Coffee Shop Sponsoren schon einknicken, der Kreuzzug gegen Cannabis funktioniert also noch. Vor allem das Argument, es handle sich bei den Hanf Geschäften praktisch um kriminelle Dealer, sorgt für Unruhe und so verlieren viele kleinere Vereine die finanzielle Unterstützung.

Heuchelei auf höchstem Niveau bei Haschisch und Marihuana?

Unbedingt: Die Aktionen richten sich allein gegen Geld aus dem Hanfverkauf, doch Hilfe aus der Alkoholbranche ist jederzeit willkommen! Vom Profi bis zum Amateur tragen viele niederländische Fußballspieler die Reklame für irgendwelche Bierbrauer und Schnapsproduzenten auf der Brust als Logo und die vielen Kinder, Jugendlichen und erwachsenen Fans bekommen das völlig unreflektiert aufgetischt. Logisch, dass dann eine Menge dieser Leute zum Glas Bier greift – fertig ist der perfekte Konsumzirkel für die politisch bevorzugten Genussmittelhersteller.

Warum wird Alkoholwerbung im Fußball nicht genauso verboten und sanktioniert, wie man das jetzt mit Cannabis Sponsoring versucht? Sind Kungelei und Lobbyismus noch deutlicher? Mag sein, dass Bier und die Kugel auf dem grünen Rasen zusammengehören, aber es ist nicht nachvollziehbar, wieso Fußball Fans nicht auch gemütlich einen Joint zum Spiel rauchen dürfen. Die Aktionen der niederländischen Verbände sind deshalb beispiellose Heuchelei und ein weiteres Stück in der Schmierenkomödie der Cannabis Prohibition.

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