cannabis agenturWer hier ganz genau hinschaut, kann durchaus einen Silberschein für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland erkennen: Zwar wurde mit der in vergangenen Woche ins Leben gerufenen Agentur für Hanf auf Rezept ins Leben gerufen und die Politiker wurden bei ihren Statements nicht müde zu betonen, es gäbe auch künftig kein Haschisch und Marihuana zum privaten Gebrauch und Konsum -doch wenn die deutsche Bürokratie erst einmal ihr offizielles Amt bekommen hat, dann fällt auch die Freigabe des dann geprüften, überwachten Produkts in kommenden Zeiten leichter. Aber der Reihe nach.

Deutschland baut Gras an

Im Moment gibt es für Patienten, die Cannabis als Medizin nutzen möchten, nur importiertes Hanf, etwa aus den Niederlanden. Die Cannabis Agentur nun, die dem unter Kiffern berüchtigten, weil oftmals viel zu konservativ ausgerichteten, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unterstellt ist, wird in Zukunft Gras selber anbauen, während es allerdings leider für Privatleute bis auf Weiteres verboten bleibt. Mit mehr als 350 Kilo Cannabis im Jahr rechnet man aber lange nicht mehr, das ist lediglich die Menge, die für die bisher rund 1000 mit Ausnahmegenehmigungen ausgestatteten Patienten zur Verfügung stand. Es dürften sehr wohl einige Tonnen werden und die Cannabis Agentur in Deutschland wird hiesige Firmen mit dem Anbau beauftragen. Hierfür sind Ausschreibungsverfahren vorgesehen, auch in der EU und die künftige Weitergabe erfolgt an das Institut in Berlin und dann direkt an die Apotheken.

Sind die Zahlen viel zu pessimistisch?

Alles hängt nun an der Position der Ärzteschaft. Als ich neulich meine Frau Doktor fragte, ob ich für meine Schlafstörungen mit Cannabis auf Rezept bekommen würde, wohlgemerkt ist das eher nicht im Sinne der Bundesregierung, die sich Hanf vor allem nur für Schwerstkranke wünscht, so fiel die Reaktion meiner Hausärztin durchaus interessant aus: „Wenn dies ein offizielles Medikament ist und Ihnen hilft, dann sehe ich keinen Grund, es nicht zu verschreiben.“ Das könnte durchaus der Tenor bei immer mehr Ärzten werden und dann braucht die Agentur auf jeden Fall eine Menge Gras für die Nachfrage in der Medizin.

Freilich planen Regierung, Agentur und Bundesdrogenbeauftragte verschiedene Studien, wann der Gebrauch von Cannabis denn nun wirklich hilft. Zugleich lässt man den Medizinern freie Hand und es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft zwar eine Art Katalog für zuzuordnende Krankheiten bereitgestellt wird, zum anderen aber keine engen Vorgaben existieren, die Ärzten und Patienten nur unnütze Vorlagen aufbürden. In jedem Fall wird die Hanfpflanze mit der neuen Behörde einfacher zur Verfügung stehen und wer demgegenüber mal das Thema mit anderen Ländern vergleicht, die heute schon weit liberaler Haschisch und Marihuana handhaben, der erkennt Ähnlichkeiten, die für Deutschland zumindest mittelfristig positive Effekte bringen dürften.

 

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