Cannabis Aktien KW46

In der KW46 pendelten Cannabis Aktien wieder im roten Bereich und die Anleger schauten auf Quartalsberichte und nahmen Gewinne mit (Bild von Sergei Tokmakov, Esq. auf Pixabay).

Nach einer sensationellen Woche und der keimenden Hoffnung, der neue US-Präsident Biden könnte in puncto Hanf Freigabe einiges tun, sind Cannabis Aktien in der KW46 wieder abgeschmiert. Die Investoren nahmen natürlich Gewinne mit nachdem zuvor teilweise mehr als hundert Prozent bei vielen Papieren mit Haschisch und Marihuana angelaufen waren, doch auch die Quartalsberichte wichtiger Firmen standen im Fokus. Aber nicht nur die USA gaben Meldungen ab – gute Nachrichten erreichten die Börsen aus Südamerika und aus Israel, wo nach dem harten Lockdown nun die Politik mit einer Legalisierung für Kiffer einiges gutmachen möchte. Sind die aktuell tieferen Kurse also schon wieder eine Chance zum Einstieg?

Aktuelle Entwicklungen

Gleich mal 19 Bundesstaaten schlossen sich in der KW46 zusammen in Amerika und fordern eine klare, deutliche Regulierung von Cannabis auf Bundesebene und das ist eigentlich gut für die Aktien. Biden bekommt gleich Druck beim Gras von allen Seiten und weil ja auch seine Vize Harris pro Kiffen und Hanfmedizin sowieso ist, dürfte auch der neue alte weiße Mann im Weißen Haus nicht um Verbesserungen herumkommen. Unter dem Deckel CANNRA (The Cannabis Regulators Association) bieten betreffende Behörden ihre Hilfe an in Washington – Anleger dürfen auf Neuigkeiten rund um diese Entwicklung unbedingt ein Auge haben.

In Argentinien wiederum wittern Politiker ebenso eine Chance für die Zeit nach der Corona Pandemie und immerhin schon mal Cannabis auf Rezept und als Heilmittel soll ganz entscheidend regulatorisch verschlankt werden. Künftig wird es freien Bürgern in dem schönen Land des Tangos und der Rinder erlaubt sein, sich den Hanf selber anbauen zu düfen, vorausgesetzt sie sind als Patienten registriert. Außerdem stehen für neue, einfachere Regeln der Bezug von Hanföl mit THC im Fokus sowie eine Reduktion der recht hohen Importkosten. Als landwirtschaftlich hoch effizientes Land dürfte es Argentinien eigentlich auch hinbekommen, ausreichend Marihuana für Patienten zu züchten oder das eben den Leuten zu überlassen. In Deutschland haben wir ja nur legale Hanfsamen zur Verfügung und können mit diesen Seeds nur illegal indoor oder outdoor Cannabis anbauen, so dass also selbst die Pampe der Bundesrepublik bei der Freiheit ein dickes Stück voraus ist.

Legal kiffen im Heiligen Land: Die Meldung begeisterte am Wochenende und in rund neun Monaten wie beim Kinderkriegen quasi wird Israel das Cannabis seinen Bürgern rechtlich ohne Einschränkung zur Verfügung stellen! Selbst Touristen dürfen wohl gerne kommen und kiffen, vorausgesetzt die Pandemie ist zu Ende, und die Behörden wollen wohl auch was für den Bürger tun nach der harten Zeit im Lockdown und dem Beschnitt der Grundrechte. 

Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien

Der Index für Marihuana Aktien zeigt wie beschrieben in der KW46 nach unten und das waren mitunter schon zweistellige Gewinnmitnahmen, vor allem bei Werten aus Kanada. Für die Staaten ist einfach mehr Fantasie drin dank der Wahlen in den USA und nachdem Donald Trump wirklich lange Jahre nichts tat außer Versprechungen oder taktierendes Hinhalten kommt nun Bewegung in die Kurse. Das Volumen blieb auf hohem Niveau, allerdings bringen sich auch wieder Short Seller gehäuft in Position, die wetten auf weiter fallende Kurse bei den Cannabis Aktien.

Ausgewählte Aktien im Überblick

  • Canopy Growth: Durchaus angetan reagierten die Investoren auf die Verkündung der Quartalszahlen durch Canopy Growth – das Unternehmen konnte zuletzt in drei Monaten immerhin 135 Millionen Kanadische Dollar Umsatz einfahren, was gut 50 Millionen Dollar mehr sind als im gleichen Zeitraum 2019. Und 22% Wachstum hat nun wirklich nicht jede Firma am Start! Angetan zeigte man sich auch vom zurückweichenden Verlust auf nunmehr etwa 30 Millionen Dollar, was immer noch viel ist, aber das Unternehmen hat ja ordentlich Cash in der Kasse und kostet nun konstant über 20 Euro an der Börse.
  • Aurora Cannabis: Nicht so gut bewertet wurde der Bericht von Aurora Cannabis. Die verdienten rund 67 Millionen Kanadische Dollar, was zum vorhergehenden Quartal lediglich eine knappe Steigerung von nicht mal einer halben Million bedeutet! Denn zugleich beträgt der Verlust über 50 Millionen Dollar und auch wenn das Unternehmen darauf hinweist, dafür wären vor allem Sondereffekte wie Personalkosten verantwortlich und damit der eigentliche Verlust wohl nur bei 10 Millionen Dollar liegen soll – Anleger haben verkauft und senken den Daumen, was einen Preis aktuell von unter 6 Euro bedeutet.
  • Tilray: Und auch hier kamen Zahlen, die gemischt aufgenommen wurden – Tilray verdienten gut 50 Millionen Kanadische Dollar, verkauften eine Menge Nutzhanf, aus dem ja besonders häufig und gerne das beliebte Cannabidiol gewonnen wird. Eigentlich richtig gut auch die Reduktion der extrem hohen Verluste auf zuletzt „nur“ etwa 2,3 Millionen Dollar. Doch dem Kurs hat es nicht so richtig genützt und Wochenverlauf sank das Papier wieder in den Bereich von um die 6 Euro.
  • Aphria: Die gaben vergleichsweise wenig ab und stiegen auch schon wieder an, was bei Aphria einige Analysten mit dem soliden Geschäftsmodell erklären. Offenbar hat das Unternehmen die Kosten etwas besser unter Kontrolle und man traut größere Sprünge zu, was die Bepreisung für die Cannabis Aktien stetig über 5 Euro gehalten hat.
  • Deutsche Cannabis AG: Die Wundertüte mit dem klingenden Namen lieferte mal wieder keine Neuigkeiten und kraucht im Bereich von plus minus 35 Cent, was weder im Guten noch im Schlechten dank fehlender Infos zu erklären ist.
Ausblick auf die Kalenderwoche 47/2020

Es ist weiter Quartalssaison und nun sind nicht mehr die allergrößten Firmen dran, sondern die zweite Reihe – ist die Hanf Branche noch halbwegs gesund und schafft es durch die Wirtschaftskrise bis zur erhofften Legalisierungswelle? Das Beispiel Israel zeigt, wie sich Regierungen einmal um Einnahmen bemühen dürften für die Zeit nach Corona und zum anderen vielleicht auf die Menschen zugehen nach brutalen Einschnitten und Verboten ohne Ende. Allein Europa verkriecht sich offensichtlich dauerhaft hinter der Maske und hat keinen Plan für die Zukunft, so dass Anleger in Cannabis Aktien am besten über den großen Teich schauen oder in aussichtsreiche Staaten mit einer klugen, für Trends und Fairness offenen Regierung.

Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.

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