Cannabis Aktien Ausblick 2020

Nach einer ruhigen Handelswoche zwischen Weihnachten und Neujahr wagen wir einen Ausblick für Cannabis Aktien in 2020 (Bild von M Harris auf Pixabay).

Die Kalenderwoche 52 war erwartungsgemäß sehr ruhig für Cannabis Aktien, schließlich waren die meisten Tage dann auch frei an den weltweiten Finanzmärkten. Es ging mal steil nach oben, dann wieder runter die Kurse und zum Freitag hin bewegten sich viele Hanf Papiere auf einem ähnlichen Niveau wie zu Wochenbeginn. News gab es kaum und wir wollen heute mal einen Ausblick wagen für Cannabis Aktien in 2020. Nach dem recht schwierigen Jahr bieten sich für Investoren möglicherweise attraktive Einstiegskurse, aber welche Entwicklungen könnten einen Anstieg in der Bewertung antreiben und sind die Schwierigkeiten von aus 2019 wirklich überwunden?

Ein Jahr voller Probleme – und Chancen!

Das abgelaufene Jahr hat im Prinzip für fast alle Cannabis Aktien einen Einbruch mit sich gebracht. Einige Papiere fielen von dreistelliger Bewertung zurück auf sehr niedrige Bepreisung und man kann schon sagen, dass 2019 eine Blase geplatzt ist bei Haschisch und Marihuana. Gründe gibt’s viele wie beispielsweise:

  • ein enormer Kostendruck und sinkende Margen,
  • den Vaporizer-Skandal, bei dem Menschen an gepanschten Kartuschen für die ansonsten sehr sicheren Verdampfer sogar gestorben sind,
  • der fehlende Durchbruch in den USA hin zu einer Bankenreform, die auch für Hanf endlich Kredite zur Verfügung stellt,
  • die sich in Kanada abzeichnende Überproduktion von Cannabis und
  • keine bis dato konkreten neuen Märkte von größeren Umfang, was politische Ursachen hat.

Auf der anderen Seite erlebte das Business aber auch einen enormen Boom und zwar beim Nutzhanf und dem begehrten CBD-Öl. Das nicht berauschende Cannabidiol ist in vielen Ländern zu Recht legal, auch in Deutschland, und die Unternehmen mit diesen Produkten im Sortiment konnten in 2019 Kasse machen. Dazu wird die Hanfmedizin in mehr Staaten normal und erlaubt und Staaten wie Thailand, Italien und Mexiko unternehmen Schritte in Richtung Cannabis Freigabe. In der Summe aber drückten die Belastungen mehr als die Chancen den Kurs selbst der Blue Chips von Canopy Growth bis Tilray pushen konnten – unterm Strich stehen deshalb dicke Verluste in den Büchern.

Marihuana Index und das Handelsvolumen

Es lohnt sich zum Jahresabschluss ein Blick auf den North American Marijuana Index als Indikator für die Kurse in den USA und Kanada als wichtigste Märkte für Cannabis. Gesamt sanken die Bepreisungen vom Faktor 300 auf 100 – das ist ein riesiger Einschnitt und Verlust und zwar in beiden Ländern! Kanadische Aktien schnitten noch schlechter ab als die US-Papiere und das hat wohl zu tun mit der nach der Legalisierung von Cannabis in 2018 extremen Erwartung vieler Investoren, die die Branche schlussendlich nicht erfüllen konnte. Interessant ist freilich das Handelsvolumen. Vor allem Firmen wie Aurora Cannabis, Tilray, Canopy Growth und Aphria weisen hier hohe Umsätze auf, werden nicht selten sogar von Day-Tradern gehandelt und offenbar von Anlegern mittlerweile als normale Papiere an der Börse betrachtet, nicht mehr nur als halblegale Superspekulation.

Wie sieht der Ausblick aus für Cannabis Aktien in 2020?

Grundsätzlich werden derzeit auf dem Parkett verschiedene Szenarien und Entwicklungen diskutiert. Es fällt auf, dass zum Jahresende hin einige Aktien zwar noch weiter fallen, andere und vor allem größere Unternehmen jedoch möglicherweise endlich einen Boden ausbilden im Chart. Hier nun gibt’s unterschiedliche Einschätzungen:

  • Langfristig sind Cannabis Aktien ein Muss für Investoren: Vergessen wir nicht, dass gerade ein völlig neues Genussmittel und eine vielversprechende Medizin von immer mehr Menschen auf der Welt legal konsumiert werden können. Das Volumen ist mit Alkohol und Tabak und mit einigen Pharmakonzernen zu vergleichen und deren Bewertungen an der Börse sind konstant hoch. Demnach wäre 2019 nur ein normaler Rückschritt auf einem langen Weg nach oben.
  • Der Rückgang in der Bepreisung ist nötig zur Normalisierung: Klar ist es mies, wenn Anleger Geld verlieren und vielleicht sogar alles, wenn die Hanf Firma Pleite geht – aber das gehört dazu und ist nach Ansicht von Experten ein wichtiger Reinigungsprozess. Denken wir an den Neuen Markt Anfang 2000, da wurde auch viel ausradiert, doch Google und Amazon stiegen zu den Superstars auf an der Börse!
  • Aufgrund der sehr niedrigen Kurse bieten sich exzellente Einstiegschancen: Wenn Aurora Cannabis mit seiner riesigen Produktion von Marihuana derzeit nur noch ganz wenige Euros kostet, dann ist das mindestens einen Blick wert. Allein die Assets, also Felder, Produktionsanlagen und so weiter sind enorm wertvoll und wenn zum Beispiel endlich Kreditlinien für Cannabis Aktien erlaubt sind, dann steigen diese Unternehmen mit Sicherheit sehr schnell an. Im Gegensatz etwa zu den Kryptowährungen ist Hanf real, wird verwendet von Milliarden Menschen und bietet daher als Geschäftsfeld weiterhin Chancen.
  • Die Verluste bis zum Jahresende hin sind der Steuererklärung geschuldet: Der Fiskus rechnet bekanntlich ab, was Anleger an Gewinnen einfuhren und im Depot lassen sich erfolgreiche Aktien bequem durch Verluste gegenrechnen – Cannabis mit den massiv gesunkenen Kursen bietet sich an, doch Investoren zufolge werden hier viele Leute schon in den nächsten Wochen wieder einsteigen.
Welche Cannabis Aktien soll ich in 2020 kaufen?

Wir können keine Empfehlungen geben für den Kauf, aber es lohnt sich der Blick auf die Balance in den Bilanzen und immer auf den Cash Bestand. Mag sein, dass Aurora Cannabis nach Ansicht einzelner Analysten bald kein Geld mehr hat, aber es ist wohl eher wahrscheinlich, dass der riesige Blue Chip zu Kohle kommt als pleitegeht. Das gilt auch für Tilray und Cronos, die übrigens beide große Beteiligungen von Geldgebern vorweisen können. Empfehlenswert ist dazu der Blick auf Unternehmen, die in Illinois tätig sind – der neuste Legal State in den USA geht ab 1. Januar direkt in eine Hanf Legalisierung und das wird erstmal hervorragende Umsätze erwirtschaften für Firmen wie Cresco Labs oder auch Green Thumb Industries. Auch lohnen sich Aktien mit Geschäft in Europa, wo es mit Sicherheit weitere Schritte in Richtung einer liberalisierten Hanf Konsums geben dürfte in 2020.

Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.

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