Cannabis Aktien KW6

In der KW6 haben Cannabis Aktien nicht gut abgeschnitten, es gab Wechsel in den Chefetagen, aber auch viel Fantasie – wie weit geht die Korrektur? (Bild von Sabrina B auf Pixabay).

Die KW6 war für Cannabis Aktien mal wieder nicht so gut und es gab einige unterschiedlich zu bewertende Entwicklungen. Besonders bei Aurora Cannabis rotierten die Chefsessel, aber einige äußerst vielversprechende Analysen zu den Umsätzen der Hanfbranche brachten zugleich ein wenig Rückenwind. Besonders drückend ist weiterhin die Situation um Kredite, Versicherungen und Banken, die ungern Geschäfte machen mit Haschisch und Marihuana und so müssen einige Firmen zu windigen Konzepten für die Finanzierung greifen. Gut siehts aus in Illinois beim Verkauf, New York legalisiert wohl auch in den nächsten Monaten und im Bereich Forschung bieten sich vielversprechende Chancen – als Kurstreiber auf kurze Sicht reichten solche News aber in der KW6 bei den Cannabis Aktien nicht.

Bernie Sanders will Cannabis Legalisierung per Dekret: Zwar hat der älteste Kandidat der Demokraten für das Amt des Präsidenten eher keine Chancen, ist aber sehr beliebt und der Bernie Sanders verwendet Hanfmedizin sogar seit Jahren selbst. Nun gab der Politiker bekannt, er würde Cannabis per Federstrich und Erlass sofort freigeben an Tag 1 im Weißen Haus – das glaubt zwar niemand, aber Trump war lange Zeit vor seiner Wahl auch ein etwas absurder Außenseiter, also wer weiß?

Aktuelle Entwicklungen

Die mangelhafte Finanzierung schlägt immer mehr durch in der Branche. Unternehmen, die an der Börse als Cannabis Aktien handelbar sind, müssen am Ende der Kette ihrer Tätigkeiten immer Bargeld vorhalten, sich bei windigen Figuren Geld leihen, während Bierbrauer und Schnapsbrenner in den USA selbstverständlich Kredite bekommen bei der Bank! Colorado hat hier nun die Nase voll und der Gouverneur präsentierte in der KW6 einen Plan zur besseren Geldversorgung von Hanf Firmen und die Politiker aus Denver wollen noch viel mehr Druck ausüben auf die Bundesbehörden. Demgegenüber leihen sich die Unternehmen oft Geld beim eigenen Vorstand und hier liegt nicht selten der Verdacht nahe vom Insiderhandel oder vom Profit am eigenen Untergang wie das Beispiel der Firma Acreage zeigt.

Gefälliger sind die Schätzungen und Meldungen zum Umsatz mit Haschisch und Marihuana. So hat allein Illinois als nagelneuer Legal State an den Großen Seen mit Chicago in der Mitte das Gras zum Jahresbeginn legalisiert und damit schon mehr 40 Millionen Dollar Umsatz erzielt! Die Leute im Norden der USA lieben Cannabis und Experten sind ohnehin immer begeistert, wenn große Metropolen das Gras freigeben, schließlich sitzt dort das Geld. Zugleich passt es bestens, dass Analysen von Experten mit immer neuen Schätzungen für positive Unruhe sorgen – aktuell dürften Cannabis Firmen weltweit etwa 15 Milliarden Dollar im Jahr umsetzen, was auf das Doppelte steigen sollte in den nächsten Jahren.

Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien

Wie schon eingangs erwähnt ging es für die meisten Unternehmen mittelmäßig nach unten und die US-Hanf Papiere schnitten wie schon öfters in letzter Zeit etwas besser ab als Cannabis Aktien aus Kanada. Diese fielen um bis zu 10% ab, aber die Abverkäufe waren nicht ganz so krass wie in 2019 und haben natürlich jenseits der Branche auch mit dem Coronavirus zu tun, das zieht alle Märkte nach unten. Beim Volumen sind wie meistens die Blue Chips präsent, allen voran Aurora Cannabis mit den wichtigen News in der KW6.

Ausgewählte Aktien im Überblick

  • Canopy Growth: Cash ist das wichtigste Wort der Stunde und dank diverser Beteiligungen kann Canopy Growth vorerst noch relativ unbeschwert wirtschaften. Quartalszahlen kommen nächste Woche, wo wir natürlich genau nachlesen werden – der Kurs bewegt sich mal wieder um die 17 Euro, was aber längst nicht so tief ist wie zuvor und vielleicht ist das wirklich ein belastbarer Boden im Chart.
  • Aurora Cannabis: Hier sind gleich mal die Chefs im Vorstand zurückgetreten! Diese Nachricht war aber nicht schlecht, frischer Wind kann nun mal helfen, doch richtig nach unten ging es mal wieder wegen nicht so gut gemeinter Analystenmeinungen. Aurora Cannabis wurde runtergeprügelt auf um die 1,35 Euro. Gute Nachrichten sind freilich vorhanden wie etwa der Erhalt der wichtigen EU-Lizenz und auch in Deutschland kann der Unternehmen wieder Gras liefern, nach dem willkürlichen Stopp für Importe von Hanf durch stumpfsinnige Behörden vor einigen Monaten.
  • Tilray: Entlassungen! Auf diese Weise will Tilray die offenbar zu hohen Kosten senken und 10% weniger Jobs sind sicher eine Möglichkeit, auch wenn der Kurs das bisher nicht honoriert. Sieht nach einem Seitwärtstrend aus über 15 und unter 20 Euro, zumal auch sonst keine entscheidenden Nachrichten zum Unternehmen anstanden.
  • Aphria: Auf 3,70 Euro fiel das Papier schließlich ab, was sehr enttäuschend ist – bis auf über 6 Euro war Aphria jüngst noch gestiegen und die fundamentalen Aspekte sind weiterhin nicht schlecht, besser oft als viele andere Unternehmen am Markt. Die Firma gab eine neue Kooperation bekannt zum Aufbau einer Ausbildungsplattform für Cannabis, aber das hat dem Kurs nicht geholfen.
  • Deutsche Cannabis AG: Seit so vielen Wochen schon raten wir bei diesem Papier zum Abstand, es gibt nun mal keine Infos, Neuigkeiten, Berichte und Stück für Stück sackt die Deutsche Cannabis AG ab – nun auf knapp noch 50 Cent und nur wenn Sie ein Zocker sind mit dem Finger am Abzug, könnte sich hier an guten Tagen ein kurzer Einstieg lohnen oder, wohl viel besser, ein langfristiger Leerverkauf.
Ausblick auf die Kalenderwoche 7/2020

Die Umsätze und Quartalszahlen von Canopy Growth dürften am 14.2. dem Markt bei den Cannabis Aktien Impulse geben, das Unternehmen ist groß und ein Blue Chip mit entsprechend hohem Handelsvolumen an der Börse. Ansonsten warten Anleger händeringend auf Entscheidungen zu Krediten und einer Zusammenarbeit mit Banken, was auf längere Sicht ungelöst die Kurse der Hanf Papiere weiterhin trudeln lassen wird. Auch wäre es nicht überraschend, wenn mehr Firmen wie jüngst Tilray an der Kostenschraube drehen und Leute entlassen beziehungsweise sich Kredite auf dem grauen Markt besorgen – Cannabis Aktien sind derzeit vor allem für Zocker interessant und werden erst dann wieder in großen Depots liegen, wenn die Finanzierungslage verbessert ist.

Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.