Cannabis auf YouTubeSeit Kurzem herrscht unter Kiffern und Hanfpatienten helle Aufregung: Die Videoplattform YouTube hat einfach mal so eine ganze Reihe von Cannabis Videos kassiert – ohne Angabe von Gründen mit dem banalen Verweis auf Verstöße der THC Vids gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen! Was steckt dahinter und warum sperrt YouTube den Hanf ausgerechnet jetzt? Eigentlich wäre doch das Gegenteil zu erwarten, Cannabis wird legalisiert in immer mehr Staaten. Die Praxis erinnert ein bisschen an diktatorische Medienschelte, an Willkür aus Eigeninteresse und das müssen wir uns auch beim THC.Guide ganz genau anschauen.

Legalisierung von Hanf im Internet kein Thema?

Natürlich ist die weltweit wachsende Zustimmung zu Haschisch und Marihuana auch in Form von Gesetzen nicht zu übersehen. Ein besonders informativer Weg sind dabei Videos und Clips über Kochen mit Hanf, zum Bauen eines Joints oder schlicht Analysen über Cannabis-Aktien. Logisch, dass sich hier viele pfiffige Regisseure ans Werk machen und vorzügliche Infos über die Hanfpflanze bei YouTube aufbereiten. Es geht dabei auch um Cannabis anbauen, also um die besten Methoden für Indoor und Outdoor, wobei niemand den Produzenten dieser Clips einen rechtlich heiklen Kurs vorwerfen kann! Es wird weder gedealt noch konsumiert um etwa Jugendliche zu animieren – es geht um Kochtipps, um Dünger und damit um Aspekte, die rund um den Hanf völlig normal sind.

Warum werden Cannabis-Seiten auf YouTube gesperrt?

Das ist die entscheidende Frage. Normalerweise geht es bei geblocktem Content entweder um die berüchtigte GEMA, die in Deutschland allen Bürgern über Umwege versucht den Rundfunkbeitrag aus der Tasche zu ziehen. Oder aber der Inhalt gesperrter YouTube Videos dreht sich um Sex und Gewalt, die üblichen Verdächtigen also. Wie passen demgegenüber Haschisch und Marihuana in solche Schubladen? Vor gut zwei Jahren hatte Facebook bereits Cannabis Inhalte aus dem Sozialen Netzwerk verbannt, auch wenn das am Ende glücklicherweise nur ein Strohfeuer gewesen ist.

Jahrelange Arbeit, kreative Ideen und auch eine Menge Geld zur Produktion der Videos, Zeit und Aufwand sind so auf einen Schlag vernichtet worden. Oft haben die Hanf Channels bei YouTube viele tausend Follower, Clicks sowieso – mit einer Sperrung sinkt also der Infogehalt massiv und vor allem die Neueinsteiger bei den Hanfpatienten müssen sich die Clips nun irgendwo anders im Netz zusammensuchen. Absurderweise gibt’s bei YT weiterhin Videos zum Bombenbau, über Taliban, die einen Esel vergewaltigen, es gibt Live Kanäle von ISIS und so weiter. Ist Cannabis wirklich ein so großes Problem, gewichtiger und gefährlicher als islamischer Terror und dessen krude Botschaften?

Hat die Werbewirtschaft Bedenken bei Kiffern?

Möglicherweise kann die Videoplattform bei Cannabis-Videos nicht so gut abkassieren. Im Internet sind die meisten Offerten keine freundlichen Poesiealben wie uns das Facebook und Co weismachen wollen, sondern knallharte Geschäftsmodelle, basierend auf dem totalen Voyeurismus und Exhibitionismus der Nutzer. So ist bekannt, dass YouTube erst im vergangenen Jahr im schwerem Konflikt stand mit der Werbewirtschaft, die ihre Clips von der heilen Reklamewelt nicht vor irgendwelchen unpassenden Content sehen wollte. Dieses Geld begann abzufließen und der Betreiber bemüht sich seitdem, möglichst alle eventuell problematischen Inhalte herauszufiltern. Übrig bleibt eine zahnlose Plattform, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Bis auf Weiteres sind also jede Menge Verschwörungstheorien zu finden, aber über den Hanf und seine Produkte müsst ihr wohl vorerst auf anderen Seiten nachschauen.

Hanf-Videos ab sofort auf Pornoseiten?

Interessanterweise berichten Betroffene auch, dass YouTube gar nicht mehr warnt und verwarnt, Hinweise ausspricht, die eine mögliche Änderung vorschlagen. Cannabis wird sofort und ohne Ankündigung gesperrt! Da ist es kaum zu überraschen, wenn Haschisch und Marihuana ab sofort gehäuft bei anderen bekannten Videoplattformen auftauchen. Zwar werden ebenso fleißig bei YouTube neue Accounts eröffnet, nur um die Hanf-Community weiter informieren zu können, doch wer will schon ernsthaft in einem derart wackligen Konstrukt am Geschäftsmodell oder an der eigenen Videokunst feilen? Aus diesem Grund wechseln viele Hanf-Kanäle auf

  • Pornoseiten wie zum Beispiel YouPorn oder PornHub
  • Social Media mit lockerer Geschäftspolitik wie Instagram
  • Websites mit eindeutigem Content zu Cannabis wie Twitch.

Gerade Pornoangebote könnten zumindest vorübergehend einen Ausweg bieten. Immerhin ist dort alles ohnehin ab 18 und Cannabis dürfte zumindest rechtlich die Geschäftspolitik in keiner Weise verletzen. Aber wollen wir wirklich Tipps zum Hanf anbauen zwischen krassen Sexualpraktiken studieren? Kiffer sind ja sexuell sehr aktiv und aufgeschlossen, aber überall nackte Hintern gleich neben dem Leaf, das ist irgendwie nicht so ganz optimal!

Die Willkür der Digitalwirtschaft: Um dem ganzen Theater noch einen draufzusetzen zeigt sich YouTube auch vollkommen unkommunikativ! Anfragen seitens der Hanfwirtschaft und der Kiffer werden einfach ignoriert. Zwar lässt sich wie üblich Einspruch einlegen gegen eine Sperrung, aber angesichts von nur 500 möglichen Zeichen für eine Nachricht an den Provider können viele Betroffene aus dem Cannabis Umfeld das eigentliche Problem wohl gar nicht adäquat schildern. Daran zeigt sich sehr deutlich die Gefahr, die von völlig willkürlich agierenden Netzgiganten ausgeht: Geschäftsmodelle können innerhalb von Sekunden ausgelöscht, Follower-Gemeinden vernichtet werden! Passt also auch immer ein wenig auf, wem und wo ihr eure Infos online stellt – das Beispiel YouTube und Cannabis ist eine kaum zu übersehende Warnung vor den unlauteren Praktiken faktisch unkontrollierter Unternehmen.