Cannabis GerichtsurteileDiese Woche wollen wir mal bei den Neuigkeiten rund um Cannabis in Deutschland auf ein paar aktuelle Gerichtsurteile und aktuell laufendende Gerichtsverfahren schauen. Leider ist in der Bundesrepublik der Hanf noch illegal, als Genussmittel, und bis auf Weiteres müsst Ihr euch zum Doktor bemühen und dort um ein Rezept für Haschisch und Marihuana bitten. Ein wenig mühsam ist das und längst nicht für jeden machbar, so dass Polizei und vor allem Justiz weiterhin überlastet sind mit all den kleinen Kiffern, die nach Ansicht von Merkel, Spahn und Mortler allesamt hart bestraft werden sollten.

Illegaler Anbau von Cannabis: Freispruch für Medizinalhanfpatienten!

Im sächsischen Grimma wurde ein Angeklagter freigesprochen, der über Jahre hinweg Gras als Medizin angebaut hatte. Das geschah nicht zum Eigenbedarf, sondern für einen Kumpel, der nachweislich an starken Schmerzen leidet. Weil die übliche chemische Keule nicht hilft, setzten die Freunde auf THC und CBD aus der Hanfplanze, bauten dazu ordentlich an. Die Razzia erbrachte 16 Cannabispflanzen und mehr als 300 Gramm Gras. Eine sehr große Menge, doch die Richter ließen sich von den Argumenten überzeugen – ein großes Lob für eine in diesem Fall endlich auch mal realistisch und fair urteilende Justiz!

Ob hier dann auch die Politik aufmerksam wird? Zwar ist Cannabismedizin im engeren Sinne auch hierzulande legal, aber der Anbau wird verboten, verzögert, mit grotesken Begründungen immer wieder ausgesetzt. Jens Spahn und Konsorten ist der Bürger völlig egal und die Situation ist oftmals für viele Patienten ziemlich mies. Logisch, dass hier viele zum Eigenanbau greifen, doch offenbar warten die Behörden nur darauf, um sich dann mit großer Gebärde und Hundertschaften in die nächste Razzia zu stürzen. Der freigesprochene Angeklagte jedenfalls darf auch in Zukunft nicht legal Hanf anpflanzen, wird sich aber mit dem erkrankten Kumpel jetzt um einen verständigen Cannabisarzt bemühen.

Mitbewohnerin wird vom Verdacht des illegalen Hanfanbaus freigesprochen

Weiter geht’s mit den Freisprüchen an deutschen Gerichten beim Thema Cannabis: Am Amtsgericht Radolfzell stand eine Dame vor Gericht, die wurde wegen einer vorsätzlichen Beihilfe angeklagt, weil ihr Freund in der gemeinsamen Bude Hanf angebaut hatte! Wie das immer so ist mit den vorgeblich so wunderbar harmonierenden Pärchen will die Frau jetzt davon nichts wissen, nichts sehen und hören und das hat ihr offenbar auch das Gericht geglaubt. Die Polizei entdeckte die Spots zufällig auf dem Balkon – also baut dort auf keinen Fall an, wenn die Terrasse einsehbar ist!

Sofort war klar: Die wohnen zusammen, also sind das beide auch Dealer, gefährliche Kiffer, Hanfbauern und sowas gehört sofort verhaftet. Die Justiz in Form des Amtsgerichts Radolfzell ließ sich jedoch von den aufgeblasenen Beamten nicht beeindrucken und glaubt vielmehr der Beschuldigten. Wenn wir mal ehrlich sind: Natürlich weiß die Dame genau, was der Partner dort auf dem Balkon heranzieht! Viel interessanter ist deshalb die Begründung des Freispruchs, das könnt Ihr euch ruhig notieren für den Fall der Fälle:

Wenn sich nicht nachweisen lässt, dass Beschuldigte zum Beispiel beim Gießen, Düngen und Beschneiden der Cannabispflanzen helfen, es also offensichtlich nur dulden, dann ist eine Verurteilung nicht zulässig!

Illegale Hanfplantagen: Wer bezahlt den Strom?

Derzeit noch verhandelt wird demgegenüber ein Fall von Energiediebstahl zum Betrieb einer Cannabisplantage. In Düsseldorf hatten findige Hanfbauern unzählige Pflanzen herangezogen, dabei jedoch möglicherweise mit dem Vermieter eines Hochbunkers gemeinsame Sache gemacht beim Abzweigen von Strom, natürlich an den üblichen Zählern vorbei! Mehr als 60.000 Euro fordern die Stadtwerke jetzt für nicht bezahlte Energie und ein Urteil wird in den nächsten Wochen erwartet. Im Jahr 2012 war die Plantage aufgeflogen und im Moment ist zu klären, inwieweit der freilich schon sehr betagte und nun auch erkrankte Vermieter vom Cannabis-Anbau wusste und dabei tatkräftig mithalf.

Bei der Razzia in NRW vor nun gut sechs Jahren wurden tausende Hanfpflanzen beschlagnahmt, dazu großen Mengen Bargeld und natürlich Haschisch und Marihuana in rauen Mengen. Um all das zu produzieren sind offenbar gigantische Mengen Strom benötigt worden und ohne ein Anzapfen vorbei am Zähler wären die Hanfbauern wie auch der verdächtige Vermieter wohl kaum in der Lage gewesen, diese Cannabisfelder im Hochbunker zu betreiben. Wir sind gespannt, wie das Gericht in diesem Fall entscheidet und werden zeitnah berichten.

 

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