Cannabis-Jahresrückblick 2017Zweifellos war 2017 ein besonders erfolgreiches Jahr für Freunde von Cannabis, für Kiffer und Patienten, die auf Medizinalhanf setzen: Weltweit kam es in vielen Ländern zu spürbaren Verbesserungen und auch wenn Haschisch und Marihuana als Genussmittel noch nicht frei zu haben sind – auf Rezept ist heute viel mehr möglich als noch vor einem Jahr! Einige Leuchttürme etwa in Uruguay gehen mit großen Schritten voran, während sich in Ländern wie Mexiko, Peru, Malta oder Indien immerhin einiges bewegt, so dass Ihr Eure Kiffer Reisen für 2018 in ziemlich viele Destinationen planen könnt.

Die gerade in den USA je nach Bundesstaat reüssierende Cannabis-Industrie bringt darüber hinaus neben nützlicher CBD-Medizin und feinstem Haschisch-Öl für Genießer freilich auch eine Menge Nippes hervor und Du kannst Dich mittlerweile zwischen Seattle und Denver mit THC-Gummibärchen, Gleitcreme mit Grasaroma oder mit unzähligen Kekssorten, Kuchen, Getränken und so weiter eindecken. Es ist beileibe nicht mehr der Nutzhanf, der einzig und allein industriell verarbeitet wird – in 2017 gibt es stärkere THC-Sorten als jemals zuvor und daraus entwickeln die Unternehmen immer neue, spannende Produkte. Da überrascht es wenig, wenn im abgelaufenen Jahr auch die Cannabis-Aktien weiter gestiegen sind, schließlich befinden wir uns angesichts der weltweit voranschreitenden Legalisierung gerade einmal am Anfang eines Booms.

Cannabis-Jahresrückblick 2017: Deutschland erlaubt Cannabis als Medizin

Nach jahrelangem Gezerre hat es die Bundesrepublik im Frühjahr tatsächlich hinbekommen: Ein Gesetz für Cannabis als Medizin wurde auf den Weg gebracht und zumindest auf dem Papier habt Ihr als Patienten gute Chancen, dass Euch ein Arzt in Deutschland Marihuana-Blüten verschreibt. In der Praxis jedoch zeigte sich das Gesetzesvorhaben, für das Gesundheitsminister Gröhe verantwortlich zeichnet, viele Mängel und bis heute ist immer noch nicht klar, wann die Krankenkassen das Hanf-Rezept übernehmen! Auch waren weder Apotheken noch Zulieferer aus dem Ausland von Seiten der Regierung auf die Legalisierung vorbereitet worden, so dass Patienten oft kein Gras bekommen oder eben sehr lange warten müssen.

Kanada macht den Weg frei für die Hanf-Legalisierung

Besser machen es die Kanadier, die für eine Freigabe von Haschisch und Marihuana ab Sommer 2018 stimmten und schon ist der Hype spürbar im Land des Ahornblatts: Kanadische Cannabis-Aktien sind begehrt, die Kapazitäten werden mit Hilfe der Behörden aufgebaut und Justin Trudeau als liberaler und frischer Premierminister ist ein besonders gefälliges Gegenbeispiel zu bräsigen Politiker von Trump bis Merkel, die für eine moderne Drogenpolitik schlichtweg kein Verständnis haben. Ganz nebenbei exportiert Kanada übrigens auch in die ganze Welt und beliefert unter anderem Deutschland, wo bürokratische Hürden den Eigenanbau vorerst noch bis 2019 verzögern.

USA: Legal States und die Papiertiger in Washington

Weiter südlich in den Vereinigten Staaten bewegte sich 2017 die Hanfszene in Nevada und Maine, während die bis dato bereits als Legal States auch wirtschaftlich beeindruckenden Gebiete von Colorado, Oregon und Kalifornien bereits als echte Player am Markt für Cannabisprodukte präsentieren. Freilich hatten Kiffer zum Jahresbeginn noch Hoffnung, mit Donald Trump würde ein Präsident ins Weiße Haus einziehen, der mit „Make America Great Again“ auch die Hanfbauern im Lande von den Fesseln eines unzeitgemäßen Strafrechts befreien würde, doch daraus wurde nichts. Die Bundesgesetze sind weiterhin rigide und regelmäßig droht Justizminister Sessions mit dem Einsatz der Fed-Polizei. Aber Trump wie Sessions sind eben nur Papiertiger, die vor allem groß daherreden und so entwickelte sich im abgelaufenen Jahr Cannabis in den USA recht positiv. Größere Razzien oder gar Schließungen von Gras-Ausgabestellen, den Dispensaries, mit Hilfe der Bundespolizei sind uns jedenfalls nicht bekannt geworden.

Von Uruguay bis Spanien: Kiffen für alle?

Abseits der großen Nationen haben es in 2017 aber auch viel kleinere Staaten hinbekommen, sich in puncto Cannabis zu bewegen und dabei ist Uruguay mit der vollständigen Freigabe und Grammpreisen von rund 1 Dollar für Marihuana natürlich ein imposanter Vorreiter. Das Beispiel zeigt aber auch, wie schwierig mitunter die Legalisierung werden kann, weigern sich doch international tätige Banken in Montevideo, der aufstrebenden Hanfindustrie im Lande Kredite zu geben!

In Spanien werden im abtrünnigen Katalonien Modellversuche gestartet zur Freigabe von Cannabis, in Ländern wie Peru, Mexiko, Australien und sogar Japan beschäftigte sich die Politik intensiv mit den Möglichkeiten von Medizinalhanf. Eine uralte und dank körpereigenem Endocannabinoid-System sehr wirksame Arznei wird überall auf der Welt wiederentdeckt und die Länder öffnen das Tor hin zu einer vollständigen Legalisierung, die in den nächsten Jahren auf die Agenda rücken dürfte.

Neue Cannabis-Studien und eine Menge Fake News

Es wäre müßig, alle neuen Studien in 2017 rund um Cannabis aufzuzählen, aber die Forscher entdecken nahezu täglich faszinierende Aspekte. Haschisch und Marihuana und die Cannabinoide THC und CBD sind nachweislich hilfreich bei vielen Krankheiten, mindestens um die Effekte zu lindern, oft aber auch als echte Unterstützung zur Heilung. Das hat selbst die deutsche Bundesregierung kürzlich eingeräumt und es ist gut möglich, dass man den Ärzten echte und verständliche Behandlungsempfehlungen an die Hand gibt, anhand derer Ihr Euch nun um ein Hanfrezept beim Doktor ersuchen könnt.

Schmerzen, Essstörungen, Krebs, HIV, Muskelverspannungen, Entzündungen – die Liste für den Einsatz von Cannabis ließe sich lange fortsetzen und das ist in 2017 nun auch wissenschaftlich dank umfassender Untersuchungen auch belegt! Der Abwehrkampf von konservativer Politik und Bierlobby, von Big Pharma und Bräsigkeit, ist aber auf der anderen Seite auch noch nicht zu Ende und so wurden uns in den vergangenen 12 Monaten immer wieder Lügenmärchen und Propaganda vor allem von der Bundesdrogenbeauftragten Mortler aufgetischt. Binsenweisheiten wie ein riskanter Cannabiskonsum im Jugendalter werden dabei als Erkenntnisse präsentiert und doch gehen diese Fake News ins Leere, können sich Kiffer und Patienten doch heute problemlos über die wissenschaftlichen Publikationen informieren. Die deutsche Politik jedenfalls hat ein massives Glaubwürdigkeitsproblem und beim Thema Hanf wird das besonders deutlich.

Ein Ausblick auf 2018

Wir vom THC.Guide haben zwar keine Glaskugel, sind aber einigermaßen positiv gestimmt: Ab 1. Januar 2018 gibt Kalifornien Cannabis vollständig frei, weitere US-Bundesstaaten dürften folgen. In europäischen Ländern wie Spanien oder auch im wirtschaftlich darbenden Griechenland könnten Haschisch und Marihuana schon sehr bald entspannter betrachtet werden und auch für Deutschland sieht es nicht ganz so schlecht aus. Mit etwas Umsicht bekommt Ihr schon jetzt ein Hanfrezept und es ist denkbar, dass die Opposition aus Grünen, Linken und vor allem der FDP Druck macht auf die dann vielleicht regierende Große Koalition. Zwar sind Schulz und Merkel schon Figuren von Gestern, aber allein das Fehlen von Themen für diese eventuell neue Regierung könnte Cannabis immer mal wieder aufs Tableau setzen.

Technisch respektive medizinisch sind gleichfalls neue Entwicklungen zu erwarten: Forscher untersuchen intensiv die einzelnen Cannabinoide und deren Einsatzmöglichkeiten, es wird an reinem CBD-Öl gearbeitet und der Konsum per Vaporizer bis hin zu Marihuana auf dem Speisezettel dürfte für viele Menschen noch normaler werden.

In diesem Sinne: THC.Guide wünscht einen guten Rutsch – hoffen wir auf ein neues Jahr, das in puncto Cannabis ebenso spannend und fortschrittlich daherkommt wie das alte!