Drogenbericht Cannabis

Laut offiziellem Drogenbericht ist Cannabis sehr beliebt – junge Leute trinken weniger Alkohol und rauchen weniger Zigaretten (Bild von Pexels auf Pixabay).

In Deutschland gibt es die Wirklichkeit und es gibt die Welt der Politiker, spezieller der Bundesdrogenbeauftragten. Diese verzerrte Sicht wurde jüngst mal wieder bei der Vorstellung vom neuen Drogenbericht und beim Cannabis deutlich, wo die besagte Funktionärin von der CSU ihre persönliche Meinung sowohl über die Erforderlichkeiten der Zeit wie auch über den Willen der Bevölkerung stellte. Wir kennen das von den Christsozialen zur Genüge und fragen uns, wann endlich das Bundesverfassungsgericht diese Sonderstellung von Bayern beendet – warum müssen die Bürger in Sachsen, Berlin oder Hessen genauso viel Weißbier trinken wie Daniela Ludwig oder Markus Söder? Schauen wir uns also den neuen Bericht an, der eine klare und von den bayrischen Unrechtspolitikern gefürchtete Verschiebung der Genussmittel unter jungen Leuten aufzeigt – Hanf statt Oktoberfest lautet die Devise und dagegen wird wie zu erwarten pflichtbewusst auch in der Systempresse entschieden gehetzt.

Konsum von Tabak geht zurück – so auch die Tabaksteuer?

So richtig passt das der Politik nicht, weshalb es in Deutschland ja als einzigem Land noch Tabakwerbung gibt und wenn nun die Bundesdrogenbeauftragte meint, das ändern zu wollen dann nur wegen dem enormen Druck aus der Gesellschaft. Wie immer bewegt sich die CDU/CSU nur, wenn es gar nicht anders geht, dabei sind die Zahlen sehr positiv: Sowohl bei sehr jungen Teenies unter 17 Jahren wie auch jungen Erwachsenen unter 25 Jahren geht das Rauchen stark zurück wie niemals zuvor. Bei Wasserpfeifen und Co ist der Konsum in etwa gleich, aber da lässt sich abkassieren und die Ludwig sieht keine Veranlassung, einzugreifen. Sorgen macht ihr aber der Alkoholkonsum bei jungen Leuten, die von der Flasche zunehmend Abstand nehmen und zum Joint greifen.

Cannabis wird zum Genussmittel Nummer 1 bei jungen Leuten

Wir verwenden bewusst nicht mehr das Wort Droge, das uns die Politik immer aufdrücken möchte – bekanntlich ist Hanf ein Heilmittel und hilft beim Entspannen, ist dazu als Medizin weltweit überall erlaubt außer in China, Saudi-Arabien und in Bayern auch nur gestattet, wenn zugleich die Patienten massiv gegängelt werden können. Wie genau also eine gut verträgliche, bestens untersuchte Medizin massiven Schaden anrichten soll, das versteht eben nur die Bundesdrogenbeauftragte. Fast 50% der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren kennt sich aus mit Kiffen und das ist nach Ansicht der CDU/CSU bedenklich, weil eben weniger gesoffen und geraucht wird und die für Parteispenden immer offenen Alkoholkonzerne leiden.

So wird dann wieder lustig gemischt, was nicht zusammengehört und die vorgeblichen Gefahren von Cannabis für das sehr junge Hirn im Teenager selbstredend als Argument gegen die Legalisierung für Erwachsene angeführt. Laut Ludwig ist Hanf kein „Brokkoli“, haha wie witzig, doch diesem Stumpfsinn setzt die Frau auch noch ihre genuin persönliche Meinung oben drauf, Zitat:

„Wir haben zwei Volksdrogen, ich brauche keine dritte.“ 

Nun dachten wir eigentlich, dass Politiker ihre Entscheidungen nicht nach eigenem Gusto treffen, aber offenbar ist das so wie wir gerade auch bei der Diskussion um die nötige Verkleinerung des aufgeblähten Bundestages sehen. Wer verweigert sich einer Wahlrechtsreform mit Nachdruck? Die CDU/CSU! Alles klar? Deshalb möchte Ludwig die Debatte über Cannabis auch nicht „vertiefen“, also mal wieder der typische Bayern-Maulkorb wie bei der Maskenpflicht, die Parteigenosse Markus Söder bekanntlich besonders intensiv kontrollieren und bei Verstößen sanktionieren wollte. Auch führt niemand eine Diskussion zur Freigabe von Haschisch und Marihuana für Erwachsene mit verharmlosenden Argumenten, da alle Experten und Befürworter von Cannabis selbstverständlich mit Nachdruck den Schutz von Kindern und Jugendlichen fordern – aber wie gewohnt wird das in der Politik unterschlagen und so bleibt uns angesichts solcher Inkompetenz wie schon erwähnt nur die Hoffnung auf die Justiz, die beim Hanf die Chance hat das Vertrauen der Bevölkerung in staatliche Entscheidungsfindung wiederherzustellen.