Albanien Cannabis legal

Offenbar will Albanien Cannabis legal durchziehen, wenn auch erstmal als Medizin, aber Hanf wächst bekanntlich rund um Tirana besonders üppig (Bild von David Mark auf Pixabay).

Auf dem Balkan wächst bekanntlich eine Menge Hanf für europäische Konsumenten und ein Großteil davon stammt aus Albanien. Dieser Staat ist recht arm, gehört noch nicht direkt zur EU und die Bauern vor Ort verdienen sich etwas dazu durch den Anbau der Hanfpflanze. An der Rechtslage hat sich aber wenig bis nichts geändert, was nun besser werden soll – Berichten zufolge planen die Politiker in Albanien Cannabis legal, mindestens als Medizin. Damit schließt sich Tirana den Kollegen an in Europa, die bei Hanfmedizin vielfach schon ein Rezept erlauben und man darf gespannt schauen, ob die aktuell illegal boomende Graswirtschaft der Albaner dann auch rechtliche Verbesserungen erhält.

 Große Chancen für ein kleines Land?

So lautet ja oft die Rechnung, wenn in Afrika oder Südamerika und Asien einige Staaten anfangen von der großen Cannabis Wirtschaft für Medizinprodukte zu reden – doch die Umsetzung ist meistens sehr holprig, verlässt sich auf ausländisches Kapital und Knowhow. Der Milliardenmarkt Hanftherapie ist begehrt, aber es kommen nur Unternehmen in Ländern zum Zug, die sich hier ernsthaft mit der Materie beschäftigen. Ob Albanien dazugehört? Das Land wurde erst im November von einem Erdbeben heimgesucht, die aktuelle Pandemie mit dem Coronavirus nervt ebenfalls und viele Leute im Land stehen vor dem Ruin. Eine lange, reiche, berühmte Tradition beim Gras anbauen könnte helfen, doch es gibt auch Risiken.

Wittert die Cannabis Mafia Morgenluft?

Wir nennen all die Organisationen und Firmen mal so, die aufgrund der stupid dummen Drogenpolitik der EU Hanf anbauen – der illegale Cannabis Handel ist nicht die Schuld der Dealer und Produzenten auch in Albanien, sondern liegt in direkter Verantwortung der Politik, die allein Verbote predigt und Millionen freier Bürger wie Schwerverbrecher behandelt. Wenn nun die albanischen Gesetzeshüter eine Öffnung ankündigen, dann würde, so die Meinung einiger Experten, eben jene örtliche Mafia noch viel mehr illegal Gras züchten und unter dem Deckmantel der Medizinproduktion weiterhin Marihuana exportieren.

Razzien stoßen auf Widerstand: Die Regierung versucht zuletzt unter anderen in den Regionen von Lazarat und Dukagjin Cannabisfelder zu zerstören, doch die Bevölkerung in Form der Bauern und Betriebe wehrte sich, dazu stoßen erwartungsgemäß auch genuin kriminelle Gangs mit dem Willen zur Gewalt. Schon gibt’s Berichte, nach denen die aktuellen Forderungen in der Drogenpolitik nach Hanf legal nur die Wähler in den Anbauregionen gewinnen wollen – solche recht miesen Winkelzüge kennen wir in Deutschland von den Grünen. 

Albanien schielt beim Hanf auf Mazedonien

Aber lassen wir die Unkenrufe beiseite, dahinter verstecken sich meistens Lobbyisten der Alkohol- und Pharmaindustrie. Die Pläne für Hanf legal sind durchaus vielversprechend, verlangen aber unbedingt eine wirklich zuverlässige Kontrolle bei der Herstellung etwa medizinischer Güter auf Cannabis Basis. Kosmetik und Essen und Trinken sind beim Hanf ebenfalls spannende Aspekte, aber wenn hier keine Prüfung und Aufsicht stattfindet, wer soll dann albanisches Marihuana in der Handcreme kaufen? Auch ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Top Politiker in Albanien große Firmen ins Land holen wollen etwa aus Kanada, die als Cannabis Aktien viel Kapital besitzen – und dann die beschriebenen vielen Kleinbauern einfach ausstechen!

Im Nachbarland Mazedonien lässt sich das schon besichtigen, dort wurde Hanf als Medizin vor gut vier Jahren erlaubt, übrigens früher als in der selbstverliebten Bundesrepublik Deutschland. Heute gibt’s in Mazedonien nur eine medizinische Cannabis Firma im Handel, alle anderen stellen ausschließlich für den Export her und davon haben die Farmer vor Ort wenig bis nichts. Deshalb meinen Beobachter, eine bloße Öffnung der Cannabismedizin wird den Bauern in Albanien nicht helfen, die dürften allein wegen des Volumens weiterhin Haschisch und Marihuana für den Schwarzmarkt als Genussmittel produzieren.