Cannabis Legalisierung 2020

Wir schauen uns für 2020 ein paar Kandidaten und Länder an, die vielleicht auf dem Weg sind zu einer Legalisierung von Cannabis weltweit (Bild von Miloslav Hamřík auf Pixabay).

Deutschland gehört unter Merkel wohl nicht dazu, aber es gibt Länder, die machen zumindest vielversprechende Schritte hin zur Cannabis Freigabe und wir wollen uns heute dazu mal ein paar Kandidaten weltweit dazu anschauen. Natürlich ist Mexiko auf dem guten Weg und Luxemburg geht voran, aber wie siehts aus im etwas verknöcherten Asien und wer bewegt sich in Europa? Gibt es außerdem bald neue Traumziele mit zuckerweißen Stränden, an denen wir unter der Bacardi-Palme legal kiffen dürfen? Hier ein kleiner Rundblick mit allen wichtigen Informationen.

Hanf ist beliebt und kaum noch aufzuhalten

Seit einigen Jahren geht es endlich voran, wir brauchen hier die Legal States in den USA oder auch Kanada und Uruguay als rundum freie Staaten für freie Bürger beim Cannabis nicht weiter erklären. Meistens geht’s bei einer Freigabe vorerst um Cannabis als Medizin und doch bleibt häufig ein großer Schwarzmarkt bestehen, weil die Drogenpolitik auf halber Strecke aufgibt. Wenn ihr durch Saigon in Vietnam spaziert auf den Touristenmeilen oder in Indien am Strand von Goa, dann wird überall Haschisch und Marihuana angeboten – die Behörden sehen fast immer drüber hinweg, solange ihr nicht mit großen Säcken voller Gras durch die Gegend lauft! Diese faktische Ignoranz ist hilfreich, aber bleibt willkürlich und nur ab und zu gibt’s rechtliche Klarheit. Ein gutes Beispiel ist Canberra, die Hauptstadt Australiens, wo seit Jahresbeginn die Bürger 50 Gramm Cannabis dabeihaben dürfen, was aber jenseits der Stadtgrenzen auf Bundesebene verboten ist.

Kandidat 1: Kiffen am türkisfarbenen Meer in Barbados

Die teure und exklusive Inselecke hat immerhin schon mal Cannabis als Medizin im letzten Jahr erlaubt und neben der therapeutischen Versorgung geht’s der Politik auch um einen Schub für die Landwirtschaft. Wer investieren will, muss zu 30% Partner aus Barbados mit ins Boot holen. Wenn nun Rohrzucker gut funktioniert auf der Insel in der Karibik, dann geht das mit Hanf vielleicht auch – bis dato gibt es aber nur Fertigarznei auf Rezept und keine Marihuana-Blüten! Barbados hat nicht mal 300.000 Einwohner und mit etwas Druck könnte sich diese Legalisierung zu einer echten Freigabe von Hanf in diesem Jahr entwickeln.

Kandidat 2: Forschung auf Spitzenniveau in Dänemark

In Kopenhagen gab es mal die Pusher-Street in der Enklave der Hippies namens „Christiania“ und der Freistaat ist nur ein Beispiel für den relativ relaxten Umgang der Dänen mit Cannabis. Derzeit läuft rund um Cannabismedizin ein auf vier Jahre angelegtes Studienprojekt mit tausenden Teilnehmern, die jeder mehrere Hanf-Verschreibungen bekommen sollen. Die Regierung will herausfinden, wozu Hanf wirklich gut ist und sein kann. Patienten können in Dänemark immerhin 50% der Behandlung mit Marihuana bezahlen lassen von der Krankenkasse, das geht bis zu rund 1000 Euro im Jahr.

Vorteile sind zum Beispiel die reiche Erfahrung in der Entwicklung von Arznei, die vielerorts präsenten Gewächshäuser und Farmen für landwirtschaftliche Produkte und die niedrigen Energiekosten in dem nordischen Land. Im Vergleich mit den verstockten Schweden, Finnen und Norwegen ist Dänemark sehr liberal beim Cannabis. Christiania gibt’s übrigens immer noch und wenn nicht gerade eine Razzia veranstaltet wird, könnt Ihr dort bequem viele Sorten Haschisch und Marihuana kaufen. 

Kandidat 3: Von der Hölle in die Zukunft auf den Philippinen?

Klar: Die Philippinen sind für Kiffer und auch Hanfpatienten derzeit nicht empfehlenswert – die Verfolgung von Drogenkonsum trägt absurde Blüten und Leute wandern für einen Joint in den Knast unter dem illustren Präsidenten Duterte. Es laufen aber Initiativen im Parlament zur Freigabe von Cannabis als Medizin – noch fehlen schlicht regulatorische Ansätze für eine Abgabe an Patienten. Freilich gelten die Philippinen für Experten als wichtig, weil hier auch andere asiatische Länder hinschauen und wenn die erwähnten Anstöße in den Kammern und Behörden durchdringen angesichts der bis dato strengen Cannabisgesetze, dann wäre das praktisch eine Revolution! Chancen bestehen auch für die Bauern im Land, denen die niedrigen Preise etwa beim Reis zu schaffen machen und vielleicht rafft auch der alternde Präsident die Zeichen der Zeit eines Tages?

Kandidat 4: Cannabis als Hilfe für eine Burnout Gesellschaft in Südkorea?

Machen wir uns nichts vor: Südkorea baut Autos, Computer, ist stark in Technologie und Bildung – doch die Bevölkerung leidet unter dem absurden Stress, der selbst Vorschulkinder zum Lernen bis um 1 Uhr nachts zwingt! Natürlich denkt die Regierung an keine Entlastung, die Firmen sowieso nicht, aber Cannabis ist eine enorme Chance zum Ausgleich. Und so bewegt sich in dem strengen Land tatsächlich einiges durch den Antrag auf Zulassung von Hanfmedizin, so geschehen vor knapp einem Jahr. Sollte sich Südkorea bewegen, dann schauen alle ASEAN Länder außer China genauer hin, das Reich der Mitte wird Cannabis für die eigene Bevölkerung freilich niemals erlauben. Die erfolgreiche Wirtschaft und der K-Pop, die Handys und die Schönheitsideale von Südkorea sind Vorbild für unzählige junge Leute in ganz Asien und wenn Cannabis zumindest als Medizin normaler wird, wäre das ein großer Schritt. Derzeit gibt’s Rezepte, aber privat und für eine Flasche Hanföl müssen die Patienten beinahe 1000 Euro auf den Tisch legen.