Symbolfoto Cannabis Legalisierung in Kanada

Cannabis Legalisierung in Kanada – diese Freiheit gönnen die Kanadier sich!

Gute zwei Wochen läuft die Cannabis Legalisierung in Kanada nun schon und wir wollen mal schauen, wie es um die einzelnen Bestimmungen konkret bestellt ist. Wenn Ihr mal über den Atlantik fliegen wollt, das ist nicht sonderlich teuer und dauert nur ein paar Stunden, dann stehen Haschisch und Marihuana ab sofort in Kanada für alle Erwachsenen zur Verfügung – das ist so ähnlich wie ein Trip nach Amsterdam in den vergangenen Jahrzehnten. Freilich ist die Hanf Freigabe bei den Kanadiern keine Ausbreitung von ein paar Coffee Shops, sondern ein gesamtgesellschaftliches Projekt, mit allen Schikanen und einer Menge Vorschriften, die sich auch noch je nach Provinz unterscheiden können.

Der sogenannte „Cannabis Act“ – das meint als Fachtermini in Politikerdeutsch die Legalisierung von Cannabis – soll laut offizieller Zielsetzung nicht nur die Jugend vor Drogenmissbrauch schützen, sondern gerade auch den Schwarzmarkt austrocknen. Wer hier künftig trotz Freigabe massiv handelt und sich nicht an die Vorschriften hält, der wird auch in Kanada weiterhin hart bestraft! Fahrt also als Kiffer Touristen nicht einfach ins Blaue, sondern haltet Euch an die Regeln vor Ort.

Wie viel Cannabis ist für Erwachsene erlaubt?

Beim Angebot rund um Haschisch und Marihuana setzt Kanada auf volle Überwachung: Vom Hanfanbau über die Verarbeitung und Kennzeichnung bis hin zum eigentlichen Verkauf in den Cannabisgeschäften mit Lizenz wird alles kontrolliert – das garantiert Verbraucherschutz, Qualität und wie schon beschrieben den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Im Mittel jedenfalls müsst Ihr mindestens 18 Jahre alt sein, um

  • 30 Gramm Cannabis mitzuführen oder zu Hause zu lagern,
  • Cannabis in entsprechend geprüften und mit einer Konzession ausgestatteten Fachgeschäften kaufen und
  • bis zu 4 Hanfpflanzen anbauen pro Haushalt, mit lizenzierten Hanfsamen aus dem Fachhandel.

Zu den Unterschieden zwischen den Provinzen kommen wir gleich. Wer hier zuwiderhandelt, der kann von einem kleinen Strafzettel bis zu einer Gefängnisstrafe, die geht maximal bis zu 14 Jahre, die volle Härte des Gesetzes erwarten. Der Jugendschutz soll gewährleistet werden durch das Verbot bunter Packungen, die Kinder ansprechen und auch Cannabis-Automaten sind untersagt.

Wo kann ich Cannabis in Kanada kaufen?

Verkauft werden darf Cannabis nur in Geschäften, die eine Lizenz entweder von der Regierung der Provinz oder des Territoriums bekommen – letzteres meint hier vor allem die Reservate der Ureinwohner Kanadas. Legales Gras hat auf der Packung im Headshop immer einen Stempel, wobei diese Kennzeichnung farblich je nach Provinz unterschiedlich aussieht. Auch gibt’s mit dem bekannten Hanf Leaf so eine Art Symbol zur Wiedererkennung auf dem Pack – zusammen mit Warnhinweisen rund um mögliche Risiken beim Konsum von Cannabis.

Kaufen dürften Ihr derzeit nur Haschisch und Marihuana – nicht aber Speisen, Getränke und Konzentrate, die auf der Basis von Cannabis hergestellt werden! Diese Produkte kommen erst in gut einem Jahr in die Dispensaries, weil hier erstmal Regeln aufgestellt werden sollen für Prüfung und Kontrolle etwa bei der Herstellung und Verarbeitung.

Wie viel Hanf dürfen Erwachsene zu Hause anbauen?

Es ist verboten, in Gemeinschaft oder auch für andere Leute zu Hause Gras anzubauen! Ihr dürft bis zu 4 Hanfpflanzen am Start haben, per Haushalt wohlgemerkt, nicht pro Person. Der Anbau sollte sicher und verantwortungsvoll durchgeführt werden, aber das sind natürlich die unvermeidlichen Phrasen der Politiker. Wenn jemand den Hanf verkaufen will vom Eigenanbau, dann ist das grundsätzlich möglich mit einer Lizenz, die sich bei der „Canada Revenue Agency“ beantragen lässt.

Reisen mit Cannabis

Vorsicht ist angebracht beim Verlassen von Kanada – es gibt dazu beispielsweise in Vancouver spezieller Müllcontainer auf dem Flugplatz, da könnt Ihr den Hanf reinwerfen. Mittlerweile erlauben auch Fluggesellschaften die Mitnahme bei Inlandsflügen, doch kann das auch je nach Provinz variieren. Besonders liberal ist British Columbia an dieser Stelle positioniert, nur mal zur Info.

Darf die Polizei kiffen in Kanada?

Wenn nun das ganze Land Haschisch und Marihuana frei verkäuflich im Headshop bekommt, dann sollten eigentlich auch die Polizisten selbst kiffen dürfen, oder? Und ja, das geht, hängt allerdings von der Provinz ab: Calgary beispielsweise ist hier sehr streng gegen Cannabis, während in Toronto und vor allem Ontario die Regel gilt „Was in der Freizeit passiert, geht den Vorgesetzen nichts an!“ In der Hauptstadt Ottawa, in den Metropolen Vancouver und Montreal ist Hanf für Cops kein Problem – aber bitte nicht vor Schichtbeginn! Drogentests soll es nur auf Verdacht geben und rechtlich betrachtet dürfen die Polizisten Cannabis sogar in der Originalverpackung mit sich führen.

Doch die abschließende Regelung für das Land und für die Provinzen steht noch aus und die Polizei ist als Kiffer und Cannabispatient gut beraten, derzeit noch zu warten und vor allem weder vor Dienstbeginn noch während der Arbeit als Ordnungshüter einen Joint zu rauchen. Welche Konsequenzen schließlich zu erwarten sind, ist unklar – wir werden diesen für eine Hanf Legalisierung sehr wichtigen Aspekt weiter beobachten.

Besondere Regeln in den kanadischen Provinzen

Die einzelnen Provinzen adressieren bei den Besonderheiten an das Alter der Kiffer, an die Standorte für die Hanf-Geschäfte, an erlaubte Orte und Räume für den Konsum und an die Menge, die Erwachsene an Haschisch und Marihuana mitführen dürfen. Unsere Übersicht zeigt Euch die einzelnen Aspekte, aber bitte schaut immer auch noch mal auf der Website der Provinzen nach, es kann sich bei den Vorschriften ab und zu einiges ändern.

  • British Columbia: Bis dato gibts hier nur einen Fachladen und zwar in Kamloops, einer kleinen Stadt, die etwas abseits gelegen legal Hanf verkaufen darf. In Vancouver besteht weiterhin ein grauer Markt, so dass Ihr in diesem urbanen Zentrum leicht Cannabis finden könnt. Habt Ihr hingegen Kumpels vor Ort, dann können die Gras auch online ordern – erlaubt sind Marihuana-Blüten, Samen, CBD-Öl für alle über 19 Jahren.
  • Ontario: Derzeit finden sich hier vier Headshops, deren Standorte lassen sich leicht im Netz herausfinden. Eigentlich wollte die Regierung in Ontario nur eigene Läden, also sowas ähnliches wie die HO in der DDR erlauben, aber nun gibt’s private Anbieter, wenn auch längst nicht in ausreichender Anzahl. Ihr solltet die Bestellung im Internet vorerst noch als Option im Hinterkopf behalten. Die erwähnten „Ontario Cannabis Stores“ von Regierungsseite werden Ende des Jahres eröffnen, für den Einkauf dort müsst Ihr ein Mindestalter von 19 Jahren haben.
  • Neuschottland: Bisher sind gut 12 Hanf-Geschäfte, allesamt betrieben von den Behörden, rund um Halifax eröffnet und dort ist quasi eine Raumteilung mit dem gleichfalls regulierten Verkauf von Alkohol vorhanden. Die Shops der Nova Scotia Liquor Corporation werden für alle über 19 Jahre alten Personen mehr als 70 verschiedenen Cannabissorten vorrätig haben.
  • Quebec: Die französischsprachige Provinz gab sich im Vorfeld der Cannabis Legalisierung in Kanada etwas sperrig, doch nun gibt’s in den mehr als 20 Geschäften Haschisch und Marihuana sogar schon ab 18 Jahren. Die Provinzregierung betreibt zudem eine eigene Website für die Bestellung von Hanf im Internet.
  • Neufundland und Labrador: Hier ist online Marihuana kaufen die erste Option, doch gibt’s schon etwas mehr als 20 Hanfläden mit entsprechendem Angebot. Unser Tipp: Fahrt in die St. Johns Metro Area, dort sind gleich mal 8 Geschäfte vorhanden und konzentriert! Das Mindestalter für den Kauf beträgt 19 Jahre.
  • Manitoba: Es soll laut Berichten zwar vier Dispensaries geben bei den Indianern, aber wir konnten diese zumindest online nicht finden. Private Betreiber sind am Start und sicher werden die Adressen bald leichter zu recherchieren, wobei Ihr in dieser Provinz mindestens 19 Jahre alt sein müsst für den Kauf von Cannabis.
  • Alberta: Neben Quebec die einzige Provinz, in der Ihr schon mit 18 Gras kaufen könnt! Es liegen wohl mehr als 450 Bewerbungen zur Eröffnung eines Headshops vor und prinzipiell soll es keine Limits geben bei der Anzahl von privat geführten Stores. Online wie über die Theke – beides geht problemlos und wird überwacht von der Provinzregierung.
  • New Brunswick: Mindestens 20 Cannabisstores sind hier am Start, die offerieren auch alle Hanf über das Internet und auch hier gilt, dass Ihr für den Erwerb mindestens 19 Jahre Lebensalter im Ausweis vorzeigen könnt.
  • Prince Edward Island: Auf der Insel leben gut 150.000 Leute und für die gibt’s genau vier Hanfläden vor Ort. Ihr könnt sowohl über die Ladentheke mit einem Mindestalter von 19 Jahren einkaufen wie auch online Euer Cannabis ordern.
  • Saskatchewan: Hier gibt’s eine Menge Shops, bis zu 50 derzeit, und private Betreiber verkaufen sowohl im Laden wie auch im Internet die Hanf-Produkte an alle, die über 19 Jahre alt sind. Allerdings ist vor Ort, das berichten uns Bekannte in der Region, das Gras oft schon alle – hier wurde wohl nicht besonders schlau geplant!
  • Yukon: Im hohen Norden bei den Eskimos gibt’s genau einen Cannabisshop, aber dort leben ja auch kaum Leute in der Eiseskälte. Wer 19 Jahre alt ist, darf rein in den Laden, der hier von der Regierung unterhalten wird. Online Gras kaufen geht natürlich auch.
  • Northwest-Territories: Vor Ort wird das Cannabis in Alkoholgeschäften verkauft, für alle über 19 Jahre. Offensichtlich sind bis dato wohl sieben Shops geplant zur Abgabe von Hanf, staatlich geführt, was erst in einem halben Jahr ergänzt werden soll durch private Verkäufer. Bisher gibt’s für den Online Verkauf von Cannabis in dieser ziemlich abgelegenen Region keine Infos!

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