Cannabis Legalisierung in KanadaDie Katze ist aus dem Sack: Justin Trudeau hat soeben bekannt gegeben, dass ab dem 17. Oktober 2018 Cannabis in Kanada legal zu kaufen ist, für jedermann ohne Bedingungen und in entsprechenden Fachgeschäften. Nach Uruguay ist das Land mit dem Ahornblatt nun der zweite Staat weltweit, in dem Ihr problemlos Haschisch und Marihuana kaufen könnt! Das dürfte massive Auswirkungen haben auf die Gesundheitspolitik anderer Länder, zumal Kanada ein echtes Schwergewicht ist in der G7, in der UNO und damit für Veränderungen vielleicht auch in Deutschland rund um die Freigabe von Hanf sorgen könnte.

Der Blick auf das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung

Mit der Bestätigung von Gesetz C-45 durch den Senat ist Cannabis für den Verkauf freigegeben, für den Eigenanbau und für den Besitz. Politiker aller Richtungen gaben bekannt, dass die bisherige Verbotspolitik keine Besserung gebracht hat, zudem freie Bürger wie Unmündige gängele und hier sind entsprechende Regulierungen für die freie Abgabe von Vorteil. Natürlich soll der Verkauf an Minderjährige verboten bleiben und kriminelle Strukturen bei Hanfhändlern werden künftig wohl noch härter geahndet als das bisher der Fall ist. Der Schwarzmarkt soll eingedämmt werden.

Wie aber werden die USA darauf reagieren? Schon jetzt wird massenhaft Haschisch und Marihuana von Kanada aus nach Süden geschmuggelt, auch sind die vielen Jobs und aussichtsreichen Cannabis-Aktien schon ein Grund zum Neid für viele Amerikaner, die sich mehr erhoffen vom ewigen Populisten Trump und seinem „America first.“ Auch Nationen wie China und Russland, ihres Zeichens gegen jede Art Drogen außer Schnaps und mit einem mächtigen Stock im Hintern, könnten Druck auf Kanada ausüben – wir sind gespannt, wie sich die Legalisierung ab Oktober 2018 konkret entwickelt.

Entscheiden die Provinzen selbst über den Hanf?

Ähnlich wie bei den Legal States in den USA dürften die Provinzen an manchen Stellen eigene Regeln aufstellen, auch wenn dies natürlich die Hanf Freigabe im Ganzen beeinträchtigt. Vor allem der Eigenanbau steht hier im Fokus. Schon haben sich Manitoba und Quebec hervorgewagt mit der Forderung, den Anbau von Cannabis in diesen Provinzen einzuschränken! Trudeau hat für diese Sonderwege aber nichts übrig und erwartet, dass der Eigenanbau von vier Pflanzen pro Kanadier dann auch so kommt wie im Gesetz vorgesehen.

Forderungen der Provinzen und des Senats

Insgesamt 46 besondere Bestimmungen wurden festgelegt, von denen die Bundesregierung jedoch 20 gleich mal kassiert hat. Hier mal eine kurze Übersicht zu diesen glücklicherweise nicht erfolgreichen Einschränkungen:

  • Werbung ist erlaubt. Senatoren hatten sich hier dagegen ausgesprochen um eine allzu sichtbare Bedeutung des Leafs auf öffentlichen Plätzen zu verhindern, doch Trudeau verweist hier auf bereits festgelegte – strenge – Bestimmungen, denen Cannabis in puncto Reklame ohnehin schon unterworfen ist.
  • Keine Limits auf THC und Co. Auch hier gibt es bereits Vorschriften, die Flexibilität gerade auch für Hanfpatienten beinhalten, die bekanntlich auch andere Limits beim Cannabis haben als der gewöhnliche Kiffer mit dem Joint in der Hand.
  • Keine Veröffentlichung von Aktionären. Wer mehr als 5% Cannabis-Aktien einer Firma besitzt, der soll laut Vorstellung einiger Senatoren öffentlich bekannt gemacht werden. Dadurch sind Gangs und kriminelle Strukturen zu verhindern. Das wurde ebenfalls abgelehnt mit Verweis auf Persönlichkeitsrechte.

Wie geht es weiter mit Cannabis legal in Kanada?

Neben der eigentlichen Vorbereitung für den freien Verkauf von Haschisch und Marihuana stehen die möglichen internationalen Auseinandersetzungen von Kanada mit anderen Staaten im Fokus. Das Land mit dem Ahornblatt hat natürlich auch einstmals all die ziemlich stupiden und wenig wirksamen Vereinbarungen etwa bei der UNO unterschrieben und das könnte nun für Reibereien sorgen. Vor allem die USA bemühten sich mit dem War on Drugs um eine Einschränkung von Cannabis, auch wenn es schon länger Gespräche gibt und auch Kooperation beim Medizinalhanf. Gras jedoch komplett zu erlauben und das in einem wichtigen Industrieland – das ist ein schon ein starkes Stück und Kanada ist der größte Prüfstein für die einstmals geschlossenen Kontrakte gegen den Hanf!

Theoretisch sind diplomatische Krisen denkbar. Gut möglich auch, dass die Kanadier die betreffenden Verträge kündigen und dann wieder beitreten, allerdings mit Cannabis als Ausnahme. So ähnlich hat das vor ein paar Jahren Bolivien mit den Kokablättern versucht, ist aber gescheitert. Uruguay stand nach der Hanf-Legalisierung ebenfalls unter Druck, doch faktisch geschehen ist nichts!

Wir sind deshalb beim THC.Guide guter Dinge: Statt eines Handelskrieges wegen Cannabis gegen Kanada erwarten wir von der Freigabe vielmehr echten Modellcharakter! Selbst Jens Spahn wird genau hinschauen, wie die Legalisierung läuft und auch die Vereinten Nationen befinden sich im Moment offensichtlich in einer Phase der Öffnung gegenüber Haschisch und Marihuana. Natürlich werden Länder wie China nicht legalisieren, dort gibt’s keine Freiheit und schon gar keine Bürgerrechte, aber für Staaten der westlichen Hemisphäre könnte das kanadische Modell zum Vorbild taugen. Ihr könnt also ab Oktober Kiffer-Reisen planen nach Vancouver, Calgary und Halifax – Wir werden Euch über die wichtigsten Entwicklungen auf dem Laufenden halten!

 

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